Reich der Spiele

Rummy 17

Rimmy 17 - Foto von Piatnik

Das Kartenspiel Rummy 17 (Piatnik) von Reiner Knizia bezeichnet sich selbst als „moderne und raffinierte Variante des beliebten Kartenspielklassikers“ und erinnert somit nicht nur im Namen an Rommé oder Rummy, sondern auch in seiner grundlegenden Spielweise. Die Besonderheiten des Spiels für zwei bis sechs Spieler ab acht Jahren sind hier vor allem die hervorgehobene Bedeutung der Zahl 17 sowie die zwölf Bonuskarten, welche am Ende des Spiels über die Zusatzpunkte entscheiden.

Wie wird Rummy 17 gespielt? 

Nachdem die 85 Spielkarten, welche jeweils in einer von fünf Farben die Zahlenwerte 1-17 zeigen, gemischt wurden, erhält jeder Spieler zehn Handkarten. Die übrigen Spielkarten bilden den Nachziehstapel. Die fünf Joker werden offen an den Rand des Tisches gelegt, wie auch die fünf zufällig gezogenen Bonuskarten, auf denen zu sehen ist, wofür es in dieser Partie Bonuspunkte gibt. Dies kann unter anderem für die wenigstens Joker in der eigenen Auslage, die meisten roten Karten oder den höchsten Dreier möglich sein.

Der Spieler, der an der Reihe ist, nimmt zunächst eine Karte aus der Tischmitte auf die Hand. Dabei kann es sich um eine verdeckte Karte vom Nachziehstapel oder aber um die oberste offene Karte handeln. Anschließend darf der Spieler Karten seiner Hand ausspielen und diese offen vor sich abgelegen. Gespielt werden dürfen Sätze oder Folgen aus jeweils mindestens drei Karten. Ein Satz besteht aus Karten desselben Wertes in unterschiedlichen Farben, wohingegen eine Folge aus Karten derselben Farbe mit fortlaufenden Werten besteht. Sobald ein Spieler bereits Karten ausgespielt hat, darf er in seinen weiteren Zügen an die eigenen Sätze und Folgen sowie an die der Mitspieler auch einzelne passende Karten anlegen. Am Ende des Zuges muss der Spieler eine Karte aus seiner Hand offen in die Tischmitte ablegen.

Während ein Spieler am Zug ist, sollten die Mitspieler vor allem zu Beginn achtsam sein. Denn nimmt der Spieler nicht die offene Karte aus der Tischmitte, steht diese den anderen zur Verfügung. Wer die Karte haben möchte, kann dies durch Klopfen anzeigen. Klopfen mehrere Spieler, erhält der Spieler die Karte, welcher am nächsten am aktiven Spieler sitzt.

Eine Runde des Spiels endet, sobald ein Spieler alle seine Karten als Sätze und Folgen ausgespielt und eine letzte Handkarte offen ablegen kann oder die letzte Karte vom Nachziehstapel gezogen wurde. Danach werden die erzielten Punkte in dieser Runde notiert. Neben den Bonuspunkten der erfüllten Bonuskarten gibt es zudem Strafpunkte für die noch auf der Hand verbliebenen Karten. Sollte als letzte Handkarte die Karte mit dem Wert 17 ausgespielt worden sein, werden die erzielten Straf- und Bonuspunkte aller Spieler verdoppelt.

Lohnt sich die aufgepeppte Rommé-Variante Rummy 17? 

Bevor man das Vergnügen mit Rummy 17 hat, muss man sich erst einmal durch die Anleitung kämpfen. Obwohl diese recht übersichtlich aufgebaut und auch nicht wirklich sehr lang ist, hat sie, vor allem in der deutschen Version, einige inhaltliche Schwächen. Selbst für Rommé-Kenner waren einige Stellen auf Französisch leichter zu verstehen bzw. eindeutiger beschrieben. Sind die Regeln von Rommé oder andere klassische Kartenspiele nicht gängig, wird die Spielanleitung zusätzlich kompliziert. So wird unter anderem der Begriff „Melden“ als bekannt vorausgesetzt, nicht weiter erklärt und muss sich selbst erschlossen werden. Sind diese ersten Hürden aber überwunden, geht das Lesen und Verstehen der Regeln, vor allem durch die Unterstützung von Bildern, recht schnell.

Die grafische Aufmachung des Kartons und der Karten ist dem Spiel angemessen, als Ableger eines klassischen Kartenspiels, schlicht. Die gewählten Farben passen gut zusammen und bilden ein harmonisches Bild. Schade ist allerdings, dass sich die Werte der Karten nicht, wie meist üblich, in allen vier Ecken einer Spielkarte befinden, sondern nur in zwei Ecken. Dadurch kann es, je nach Gewohnheit des Auffächerns in der Hand, möglich sein, dass die Zahlenwerte nicht mehr sichtbar sind und das Spielen unnötig erschwert wird.

Das Spielprinzip an sich hat hingegen alle Testspieler überzeugt. Ob Rommé-Kenner oder Rommé-Neuling, der Zugang zu dem Spiel wurde schnell gefunden. Eine Runde spielt sich recht flott von der Hand und dauerte bei uns selten die auf dem Karton angegeben 25 Minuten. So konnten auch mehrere Runden hintereinander gespielt werden. Die Bonuskarten bringen dabei eine schöne Abwechslung ins Spiel, so dass in jeder Runde auf etwas anderes geachtet wird. Auch die Möglichkeit des Klopfens gibt dem Spiel eine schöne Dynamik, die Spieler sind dadurch auch bei den Spielzügen der anderen sehr aufmerksam, um das eigene Kartenblatt auch außerhalb des eigenen Zuges aufzustocken. Im Spiel zu zweit fällt dies jedoch weg, was besagte Dynamik aus den Runden nimmt. Schön wäre hier eine alternative Spielvariante für das Spiel zu zweit, um auch dort das Kartenblatt aufstocken zu können. Richtig Fahrt nimmt Rummy 17 erst ab mindestens drei Spielern auf. Und dann ist da ja noch der Kniff, welcher dem Spiel seinen Namen gibt. Dieser wurde in den Testrunden sehr selten angewendet und schien fast ein wenig zu konstruiert. Denn auch ohne die 17 als letzte Karte und ihre besondere Wirkung, bringt das Spiel jung und alt an den Tisch.

Rummy 17 ist ein ruhiges und entspanntes Kartenspiel, welches verschiedenen Generationen einen gemütlichen Spielenachmittag bieten kann, an dem immer mal wieder jemand anders eine Runde für sich entscheiden wird.blank

Spielanleitung zu Rummy 17

Infos zu Rummy 17

  • Titel: Rummy 17
  • Verlag: Piatnik
  • Autor: Reiner Knizia
  • Spieleranzahl (von bis): 2-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 25
  • Jahrgang: 2017

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