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Schildkrötenreise

Schildkrötenreise von Reich der Spiele

Infos zu Schildkrötenreise

  • Verlag: Logis
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 6
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2008

Wenn einer eine Reise tut, dann kann er was erzählen. In diesem Fall erzählt die Schachtelrückseite, von den lustigen Schildkröten auf ihrer Reise zur großen Insel. Was sie zu der Insel treibt, wird zwar nicht beschrieben, aber das tut der Reiselust keinen Abbruch. Hauptsache die erste Schildkröte gewinnt.

Das Spielmaterial besteht hauptsächlich aus Kärtchen, auf denen Meerestiere abgebildet sind. Ihre Eigenschaften helfen oder behindern das Vorwärtskommen der Schildkröte. Doch der Reihe nach. Aus den Kärtchen wird verdeckt ein Laufplan gebastelt, an deren Ende das Ziel, die große Insel, gelegt wird. Kleine Inselkärtchen dienen als Ruhefelder. Ein Würfel bestimmt die Zugweite, und Holzschildkröten sind die Spielfiguren. Würfeln, ziehen und schauen, was unter der verdeckten Karte zu lesen ist. Wenn es gut läuft, geht es noch ein paar Felder weiter. Oder zurück, wenn zum Beispiel die Schildkröte Angst bekommt. Ganz knüppeldick kommt es, wenn die Schildkröten die Richtung wechseln und wieder Richtung Ziel laufen müssen.

Eigentlich ganz putzig. Es beginnt mit einer leichten Irritation, wenn die Kleininsel laut Spielregel zusammen mit den Meerestierkarten gut eingemischt werden sollen. Warum die Inselkärtchen beidseitig bedruckt sind, kann nur mit einem Versehen entschuldigt werden. Nichts Dramatisches, aber das Mischen fühlt sich komisch an, wenn man die Inseln beim Kartenmischen beobachten kann. Komisch fühlen sich auch die Kärtchen an. Die Beschreibung einer mittestenden Mutter mit „dickeres Esspapier“ trifft es ganz gut. Die Illustrationen der Kärtchen sind hingegen sehr liebevoll und die Spielfiguren aus Holz sind richtig gut. Den auf den Karten aufgedruckten Text – ohne größeren Informationsgehalt – interessiert eigentlich niemanden, weil nur die Zahlen (in Kombination mit einem Minus- oder Plus-Zeichen) wichtig sind. 

Das Spiel an sich läuft locker flockig ohne Nachdenken. In zehn bis fünfzehn Minuten ist man mit einem Spiel durch und unterbietet so die angegebene Spieldauer um ungefähr die Hälfte. Kleinere Regelunklarheiten werden schnell selber geklärt: Schwimmt meine Schildkröte zur nächstgelegenen Insel auch rückwärts? Welches der Tiere zeigt den Weg zur großen Insel, wenn man in Richtung Start schwimmen muss?

Insgesamt bietet Schildkrötenreise mäßig Spielfreude. Vielleicht liegt das auch an der Spielidee, sie bietet im Grunde nichts Neues. Den Kindergartenkindern gefiel es noch am Besten, weil man auch ohne zu überlegen gewinnen kann. Bei den Schulkindern und Erwachsenen hingegen kam es aufgrund des ewigen Würfelns und der – besonders kurz vor dem Ziel – frustigen Richtungswechselkarte nicht an. Das eigentliche Problem von Schildkrötenreise ist aber die riesige Konkurrenz im Kinderspielsektor. Da gibt es einfach innovativere Spiele zum kleineren Preis.

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