Infos zu Schnapp die Nuss
- Titel: Schnapp die Nuss
- Verlag: Schmidt Spiele
- Autor: Stefan Kloß, Anna Oppolzer
- Spieleranzahl (von bis): 2-4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 5
- Dauer in Minuten: 15
- Jahrgang: 2017
Das Kinderspiel „Schnapp Die Nuss!“ aus dem Hause Schmidt Spiele von Anna Oppolzer & Stefan Kloß lädt uns zur flinken Haselnussjagd ein. Dass das Ausbüchsen richtig Spaß machen kann, beweist dieses Brettspiel. Insgesamt besteht das Spiel aus einem liebevoll gestalteten Spielbrett (von Tanja Aldebot), 121 Nuss-Chips, 12 Hängebrücken Karten, einem Farbwürfel, einem Mama-Würfel, einer Eichhörnchen-Mama und 16 Eichhörnchen (je viermal Schwarz, Weiß, Braun und Grau), sowie einer Anleitung und dem ebenfalls sehr liebevoll gestalteten Spielkarton.
Ich habe das Brettspiel in meiner Kindergartengruppe unter den strengen Blicken der Kinder testen können. Dank seines wirklich liebevollen Spielbretts und dem schnellen Erfassen des Regelwerks, schaffte es Schnapp die Nuss jedoch schnell in die Herzen der Kinder. Ich habe das Spiel auch mit Kindern ab vier Jahren gespielt, wobei ich sagen muss, dass es von Vorteil ist, wenn die Kinder mindestens fünf Jahre alt sind. Warum, werde ich gleich erläutern.
Schnapp die Nuss: Wie gehen wir denn nun auf Haselnussjagd?
Unsere erste Runde spielen wir zu viert. Ich übernehme die Beobachterrolle. Zuerst legen wir die Hängebrücken an die entsprechenden Plätze. Nun platziert jeder seine drei Eichhörnchen am Startstein und die Mama wird auf ihre Startposition gesetzt. Dank der „Männchen“ neben den Mama-Symbolen fällt es uns leicht zu wissen, wo die Mama bei welcher Spieleranzahl startet. Jetzt würfeln wir reihum erst den Farbwürfel, der uns verrät wie weit wir eines unserer Eichhörnchen setzen dürfen. Dabei entscheiden wir, welches unserer Eichhörnchen wir laufen lassen wollen. Die jüngeren Kinder neigen hier dazu, lieber schnell mit einem Eichhörnchen weit wegzurennen und „vergessen“ seine Brüder am Start. Zwar erwies sich dies nicht immer zwangsläufig als schlechte Strategie, jedoch leidet die eigentliche Spieldynamik ein wenig darunter. Haben wir unser Eichhörnchen gesetzt, wird es erst richtig spannend, der „Mama-Würfel“ kommt zum Einsatz. Er zeigt ob und wie weit sich die Mama fortbewegen darf. Entweder gar nicht, zu einem weißen oder einem schwarzen Mama-Feld. Anfangs sind es nur kleine Minischritte, später werden die Sprünge aber ganz schön weit. Springt die Mama an einem unserer Eichhörnchen vorbei und reißt die Hängebrücke zum nächsten Abschnitt vor unseren Nasen weg, landen alle Eichhörnchen, welche noch vor der Brücke stehen, im jeweiligen Nest des „Abschnitts“, und es gibt, je nach Fortschritt auf dem Spielbrett, nochmals extra Haselnüsse. Haben wir keine Eichhörnchen mehr, entfällt für uns zwar der Farbwürfel, nicht aber der Spaß am Spiel, denn wir dürfen nach wie vor mit dem „Mama-Würfel“ würfeln. Solange bis entweder alle Eichhörnchen am letzten Nest angekommen sind oder die Eichhörnchen-Mama die rettende Brücke geschnappt hat. Das Ganze macht uns so viel Spaß, dass wir direkt eine zweite und auch noch eine dritte Runde spielen. Als es uns zu leicht wird, lassen wir die Mama ein paar Felder weiter vorne starten, was das ganze wieder wesentlich schwieriger macht.
Kinderspiel Schnapp die Nuss: Ein Fazit zur Haselnussjagd
Das Besondere an Schnapp die Nuss ist, dass jeder Mitspieler zwei Rollen übernimmt. Zum einen die ausreißenden Eichhörnchen, wovon jeder Spieler, abhängig von der Spieleranzahl drei bis vier steuern kann. Zum anderen die Eichhörnchen-Mama, die ihre Kinder einfangen möchte. Interessant ist, dass ein Spieler, der ausgeschieden ist, weil die Eichhörnchen-Mama all seine Eichhörnchen gefangen hat, noch bis zum Rundenende die Mama weitersteuern kann. Plötzlich ändert sich so binnen Sekunden die Rolle vom „Gejagten“ zum „Jäger“. Dies machte das Spiel für die Kinder besonders reizvoll. Neben dem Versuch, selbst möglichst viele Nüsse zu sammeln, kommt jeder Spieler früher oder später in die Position, die anderen unbedingt erwischen zu wollen. Toll ist, dass der Schwierigkeitsgrad angepasst werden kann, indem man die Mama ein paar Felder weiter vorne starten lässt. Eine andere Variation des Spiels ist hingegen nicht geboten.
Dennoch bietet das Spiel einiges, um bei Kindern einen Sinn für Strategie und Taktik zu fördern. Das Spielfeld besteht aus den Farben Rot, Gelb, Grün, Orange und Blau. Besonders ist, dass einige Felder eine Haselnuss zeigen, landet ein Spieler hier, wird er mit einer extra Haselnuss belohnt. Um auf den Feldern zu landen, kann entweder die Haselnuss gewürfelt werden oder die richtige Farbe zur Haselnuss muss gewürfelt und das richtige Eichhörnchen gesetzt werden. Dies erfordert von den Kindern Überblick und Planung. Lohnt es sich, die Haselnuss zu schnappen oder fängt die Mama mich dann und ich nehme lieber mein anderes Eichhörnchen, um mehr Abstand zu gewinnen? Ebenfalls interessant ist, dass jeder Spieler sein Eichhörnchen auf das nächste freie Feld setzen muss. Manchmal können dadurch die letzten Eichhörnchen die Ersten werden und wesentlich mehr Schritte zurücklegen, als das erste Eichhörnchen desselben Mitspielers. Mit jedem Spielen wurden die Kinder hier sicherer und es wirkt, als gewinnen sie mit jedem Spielen mehr an Über- und Weitsicht.
Kinder, die schon erste Erfahrungen mit Brettspielen gesammelt haben, finden mit Schnapp die Nuss ein spannendes Spiel. Dass man nicht ausscheidet und bis zum Schluss jeder Mitspieler eine Rolle hat, macht das Kinderspiel über die gesamte Spieldauer reizvoll. Das Spielbrett ist liebevoll gestaltet und bietet überall etwas zu entdecken. Der Schwierigkeitsgrad ist anpassbar und lässt das Spiel somit auch nicht allzu schnell langweilig werden. Kinder ab fünf Jahren können das Spiel nach einigen gemeinsamen Spielrunden auch selbstständig spielen. Jüngere Kinder benötigen hingegen Begleitung, da es sonst zur Überforderung kommt. Neben dem Erkennen der Farben müssen die Kinder ebenfalls erkennen, wann ein Eichhörnchen ausscheidet und wie viele Haselnüsse es noch aus dem Versteck bekommt.
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