Shifting Seasons ist ein abstraktes Plättchen-Legespiel von Kirsten Hiese, erschienen bei Pegasus Spiele. Die Autorin war in den vergangenen Jahren eher aus dem Kinderspiel-Sektor bekannt, aber mit Shifting Seasons und dem ebenfalls 2024 erschienenen Luminos knüpft sie an ihr abstraktes Familienspiel Kerala aus dem Jahr 2016 an.
Shifting Seasons: spielerische Jahreszeiten
Shifting Seasons verzichtet dann auch wohltuend auf eine konstruierte Hintergrundstory. Jeder der bis zu vier Spieler verkörpert eine Jahreszeit und erhält ein farblich passend gestaltetes Tableau, das in vier Bereiche unterteilt ist, die jeweils acht freie Plätze für Plättchen bereithalten.
Spielekarton und Kunststoffeinsatz werden in das Spiel integriert, indem ein Schiebespielplan aus stabiler Pappe draufgelegt wird und so vier Bahnen entstehen, auf die dann 16 zufällig gezogene Plättchen gelegt werden. Die Plättchen unterscheiden sich farblich voneinander und sind im gleichen Jahreszeitendesign gehalten wie die Tableaus. In eine offene Auslage kommen dann noch drei Jahreszeitenplättchen sowie eine spielerabhängige Anzahl von Bonusmarkern. Dann werden noch vier Wertungskarten gezogen, die am Spielende relevant sind und schon kann es losgehen.
Die Möglichkeiten während der Partie
Wenn ich am Zug bin, nehme ich mir eines der drei Plättchen aus der Auslage und schiebe es in Pfeilrichtung in eine der vier Reihen, sodass ich auf der anderen Seite ein Plättchen auf eines der Zahlenfelder schiebe. Das darf ich dann auf dem entsprechenden Zahlenbereich meines Tableaus anlegen.
Die Legeregeln sind bei Shifting Seasons denkbar simpel: Immer orthogonal an ein bereits abgelegtes Plättchen oder ein Zahlenfeld anlegen. Und so versuche ich, die vorgegebenen Muster auf den Wertungskarten möglichst vollständig zu erfüllen, was sich aber meist schwierig gestaltet. Denn entweder liegen die Plättchen, die ich benötige, an den falschen Positionen der Schiebeleisten, oder es kommen einfach nicht die Farben, die ich dringend benötige.
Shifting Seasons: Punkte nicht ohne Konflikt
Und dann muss ich mir auch überlegen, welches der Ziele am Ende mehr Punkte bringt und daher vorrangig erreicht werden sollte. Zwei der Wertungskarten geben Muster vor, die gelegt werden müssen, z. B. Diagonalen, die aus genau drei Plättchen bestehen. Zwei weitere richten sich nach den Farben, z. B. Sets aus vier Plättchen, die alle 4 verschiedene Farben haben müssen. Konflikte beim punkteträchtigen Legen sind also programmiert.
Die Bonusplättchen erleichtern das Vorgehen
Eine kleine Hilfe sind die Bonusplättchen, von denen jeder Spieler zu Beginn eines besitzt. Diese kann man auf zwei Arten verwenden. Ich darf damit ein schon auf mein Tableau gelegtes Plättchen auf eine andere beliebige Position verschieben. Das kann gerade gegen Ende hilfreich sein, wenn man dadurch vielleicht noch eine wertvollere Wertung zusammen bekommt. Oder ich darf beim Schieben einen Doppelzug machen. Damit schiebe ich wie üblich ein Plättchen heraus, muss das aber direkt wieder am anderen Ende der Reihe erneut einsetzen und kann so an ein begehrtes Plättchen herankommen. Da ein Bonusplättchen für die ganze Partie etwas wenig wäre, gibt es eine Möglichkeit an Nachschub zu kommen. Ich muss nur einen meiner vier Quadranten komplett mit Plättchen füllen und schon erhalte ich einen neuen Bonus. Der Bereich wird dann aber markiert und kann nicht noch einmal für Boni herhalten.
Die Wertung ist unübersichtlich
Eine Partie Shifting Seasons endet, wenn man die Auslage nicht mehr nachfüllen kann. Sie wird noch leergespielt und dann wird geschaut, wer die Wertungskarten am besten erfüllen konnte. Das Werten kann schon mal etwas unübersichtlich werden, weswegen zum Spielmaterial Marker gehören, mit denen man bereits gewertete Plättchen „abhaken“ kann. Bisher kamen die bei mir aber noch nicht zum Einsatz.
Und noch etwas erschwert die Wertung. Die vorgegebenen Muster zu erreichen, ist das Eine. Zusätzlich erhalte ich aber die doppelte Punktzahl für jedes Plättchen in der eigenen Spielerfarbe. Und dann gibt es noch „kostbare“ Plättchen. Die unterscheiden sich von den normalen durch grafisch anders gestaltete Ecken. Gerade bei den Frühlingsplättchen ist das durch die Farbgestaltung in dunklem Violett schwer zu erkennen. Die geben dann nochmal einen Extrapunkt. Ich kann also je korrekt gelegtem Plättchen maximal drei Punkte erzielen.
Shifting Seasons am besten zu viert
Shifting Seasons ist ein gelungenes Familienspiel, das seinen vollen Spielspaß zu viert entfaltet. Da man immer auch die Tableaus der Mitspieler im Auge hat, kann man durch Verschieben von Plättchen für Frust bei den anderen am Tisch sorgen. Bis man selbst wieder an die Reihe kommt, kann sich in Vollbesetzung auf dem Schiebeplan aber auch einiges tun, weswegen man besser die eigenen Züge nicht weit im Voraus plant.
Die Grafik ist funktional, das Material aus stabiler, dicker Pappe. Beim Verschieben muss man schon exakt arbeiten, sonst hakt das Ganze etwas.
Mir hat gefallen, dass das Spiel trotz der einfachen Regeln durch die Wertungskarten und die unterschiedlichen Punktemöglichkeiten für eigene und kostbare Plättchen zur kniffligen Tüftelei werden kann. Wer hier einfach drauflos legt, hat meist das Nachsehen. Aber beim nächsten Mal schwört man sich, es besser zu machen. Der Wiederspielreiz ist daher auch aufgrund der 14 unterschiedlichen Wertungskarten definitiv vorhanden.
Infos zu Shifting Seasons
- Titel: Shifting Seasons
- Verlag: Pegasus Spiele
- Autor: Kirsten Hiese
- Spieleranzahl (von bis): 2-4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Dauer in Minuten: 45-60
- Jahrgang: 2024
Werbung
Nach neuen Spielen schauen bei:
Amazon
Spiele-Offensive