Infos zu Skaal
- Verlag: Tilsit
- Autor: Docteur Mops
- Spieleranzahl (von bis): 3 - 6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 60
- Jahrgang: 2004
Es war einmal vor langer langer Zeit im Skaalland, im Reich der Zwerge, da wurde ein königliches Fest gefeiert, bei dem sich vor allem die Zwerge hervortaten und den Respekt ihrer Mitzwerge erwarben, die reich und gut im Bierbrauen waren (auch im Reich der Zwerge scheint es also sehr zu menscheln). Was im ersten Moment ein wenig wie ein Kinderspiel daherkommt, ist doch – schließlich ist es ja auch von einem Docteur erfunden – eher ein Spiel für größere Kinder, sprich Erwachsene. Ob der Docteur allerdings außerhalb des Zwergenreiches auch bekannt ist, entzieht sich meiner Kenntnis. Vor das Spiel ist jedoch auch im Zwergenreich der Schweiß gesetzt und hier werden wir auch schon mit der ersten unliebsamen Überraschung konfrontiert, das Ausbrechen der scharfkantigen Plastikzwerge ist nicht ganz ungefährlich. Zumindest in unserer Spielrunde hat es sogar Blutspuren hinterlassen. Die zweite Überraschung betrifft die Größe des Spielmaterials. Dass Zwerge klein sind weiß jeder, ob sie aber wirklich so klein sind wie uns der Hersteller zumuten, wage ich doch schwer zu bezweifeln. Auch die "Goldklumpen" würde ich eher unter der Kategorie "Goldstaub" einordnen. Das Skaalland (Spielbrett) besteht aus zwölf Gebieten in unterschiedlichen Farben, die untereinander mit Straßen verbunden sind. Begrenzt ist das Ganze von einer Zählleiste für – nein nicht Siegpunkte – Respektpunkte.Nachdem jeder Spieler die Farbe seines Clans gewählt hat, werden je nach Spieleranzahl zwei bis vier Zwerge in die verschiedenen Regionen verteilt. Ein Zwerg jeder Farbe kommt auf die Zählleiste, ebenso die Goldsucherfigur.Wer an der Reihe ist, darf genau eine von sechs möglichen Aktionen ausführen (mehr als eine Sache schaffen die einfältigen Zwerge nach Ansicht des Autors einfach nicht).Die verschiedenen Aktionen sind: einen Zwerg einsetzen oder versetzen,Gold suchen oder sammeln,eine Schenke eröffnen oder versetzen. Gold wird mit Hilfe eines Würfels gesucht. Bei einer eins bis fünf wurden entsprechend viele Goldstücke gefunden, die in eine leere Region oder in eine Region mit offener Goldader gelegt werden. Hat man Pech und würfelt ein "Ooops", so hat man statt des Goldes die hässliche rote Zwergenplage gefunden, die in eine leere Region gelegt wird. Diese Region ist damit verwüstet, Gold und Bier kann es dort nicht mehr geben. Vor dem Würfeln muss die Goldsucherfigur ein Feld weitergesetzt werden. Dies ist wichtig, da die Aktion "Gold suchen" nicht mehr möglich ist, sobald die Goldsucherfigur auf der Zählleiste das Feld "geschlossene Mine" erreicht.Auch im Zwergenreich funktioniert die Gerüchteküche bestens. Die meldung jedes Gold- und Ooops-Fundes verbreitet sich im Nu und aus jeder benachbarten Region zieht ein Zwerg in diese Region. Statt Gold zu suchen, ist es natürlich noch besser Gold zu sammeln, sofern es welches gibt. Dabei darf man immer so viele Goldklumpen in einer Region sammeln, wie man dort Zwerge hat. Für jeden gesammelten Goldklumpen geht es einen Punkt auf der Zählleiste vorwärts. Ist die Goldader in einer Region erschöpft, so werden dort sofort einige "Ooops-Krümel" ausgestreut. Zusätzlich kann man sich Respektpunkte durch den Ausschank von Bier erwerben. In einer Region, in der man über die Mehrheit verfügt, kann man eine Schenke eröffnen. Jedesmal zu Beginn seines Spielzuges erhält der Besitzer einer Schenke Respektpunkte für jeden anwesenden fremden Zwerg in der Region, in der die Schenke steht. Bei Mehrheitenwechsel in einer Region mit Schenke, gibt es dann natürlich auch einen Wirtswechsel. Das Spiel ist zu Ende, wenn überall nur noch "Ooops" liegt, das Zwergenreich also vollkommen geplündert ist. Was mit den Zwergen dann passiert, wird man vielleicht in einer "Seefahrer-Entdecker-Erweiterung" erfahren. Gewonnen hat auf jeden Fall der Spiel, dessen Zwerg auf der Respektleiste am weitesten vorne steht. Von den Abstrichen abgesehen, die man beim Material machen muss, ist Skaal auf jeden Fall eine Empfehlung wert. Was oberflächlich betrachtet als Kinderspiel daherkommt, entpuppt sich schnell als Taktikspiel (abgesehen von dem Würfelelement beim Goldsuchen gibt es keine Glückselemente im Spiel), bei dem man bei jedem Zug unter der Qual der Wahl leidet, da man – völlig unzwergenhaft – natürlich immer gerne mehr als nur eine einzige Aktion wählen würde. Und dann sind da natürlich auch noch die lieben Mitspieler, die immer wieder anders taktieren als man das gerne hätte. Also nichts wie auf ins Zwergenreich!
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