Skull Queen: Ausschnitt des Titels mit Piratin und Schriftzug, Foto Schmidt Spiele

Piraten gehen eigentlich fast immer. Jedenfalls heutzutage. Früher war das ja noch anders. Da verbreiteten Piraten Angst und Schrecken und waren ein echtes Problem. Für die Seefahrt. Und für den Handel. Und überhaupt. Aber das ist lange her. Und daher ist nicht erstaunlich, dass es inzwischen eine ganze Anzahl Piratenspiele gibt. Gute. Aber auch andere. Und nun also ein neues mit Namen Skull Queen von Stefan Dorra (Schmidt Spiele). Kommt uns das nicht irgendwie bekannt vor?

Infos zu Skull Queen

  • Titel: Skull Queen
  • Verlag: Schmidt Spiele
  • Autor: Stefan Dorra
  • Spieleranzahl: 2-6
  • Alter ab: 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2024

Skull Queen und die Eigenständigkeit

Klar und ja, Skull Queen tönt wie Skull King. Das war vor ein paar Jahren ein recht populäres Piratenspiel. Verständlich, dass Skull Queen da ebenfalls profitieren möchte. Vom Namen. Vom Erfolg von Skull King. So wie auch bei anderen Spielen, von denen ebenfalls gerne alle möglichen Fortsetzungen veröffentlicht werden. Oder Abwandlungen mit geänderten Spielmechanismen oder anderen Neuerungen mit Anknüpfungen an Früheres.

Das ist selbstverständlich legitim und überhaupt kein Problem. So lange die Abkömmlinge auch tatsächlich etwas taugen. Wie beispielsweise Skull Queen. Selbst wenn es mit Skull King außer dem Namen nicht viel gemeinsam hat.

Wichtig ist einzig, dass Skull Queen Spaß macht und interessant ist.

Was eigentlich in allen Runden der Fall ist, besonders in größeren bis sechs Personen. Da gibt es einfach mehr Spektakel. Ebenso Überraschungen. Erfreuliche wie auch andere. Doch ich will nicht vorgreifen.

Spielregeln: Wie funktioniert Skull Queen?

Skull Queen ist ein Stichspiel mit Karten und Zahlenwerten von 1 bis 12 in vier Farben sowie einer neutralen 0 und einer 13. Sie alle werden gut gemischt und gleichmäßig ausgeteilt. Zudem erhalten wir je ein kleines Tableau, die Planke, und weiter vier Piratenfiguren in den einzelnen Spielfarben. Die Planke ist unterteilt und zeigt an, wo am Ende wieviele Siegpunkte zu gewinnen sind. Wir dürfen die Planke auf einer beliebigen Seite auslegen und unsere Piraten ebenso frei darauf platzieren.

Die Kartenhand einschätzen

Skull Queen: Spielkarten, Foto Schmidt Spiele

Entscheidend ist, wie ich meine Kartenhand einschätze. Wer nämlich später in einem Stich die höchste Karte einer Farbe ausgelegt hat, muss seinen entsprechenden Piraten auf der eigenen Planke ein Feld nach oben bewegen. Gleiches gilt für die niedrigste Karte und entsprechende Schritte nach unten. Allerdings nur im Falle einer Wertung der jeweiligen Farbe. Diese folgt stets, wenn zwei oder mehr Karten derselben Farbe ausliegen. Dabei gilt Bedienzwang und es gibt keine Trümpfe. Andererseits können gleich mehrere Farben gewertet und die dazugehörenden Piraten verschoben werden, wenn nicht alle bedienen konnten.

Einzelkarten dagegen bleiben in der Tischmitte liegen und werden erst gewertet, wenn in einer späteren Runde mindestens eine weitere Karte dieser Farbe ausgespielt wird. Das kann überaus trickreich ausgenutzt werden für taktische Manöver aller Art. Allerdings können auch unschöne Überraschungen eintreten. Wenn ich die Stiche und die jeweiligen Auslage zu wenig gut studiert habe. Oder die anderen am Tisch dazwischenfunken.

Die Prognose ist wichtig – und schwer

Mit dem Vorbereiten meiner Planke machte ich nämlich auch eine Prognose für den Verlauf der anschließenden Spielrunde. Hohe Karten lassen entsprechende Stiche erwarten. Deshalb ergibt es meist Sinn, die Planke mit den fetten Siegpunkten gegen oben auszulegen, um von späteren Aufwärtsschritten meiner Piraten zu profitieren. Bei niedrigen Werte ist alles umgekehrt, da die tiefsten Zahlen ja den Piraten nach unten bewegen, wo daher die fetten Siegpunkte liegen sollten.

Durchrechnen und herausfallen …

Beim anschließenden Platzieren meiner Piraten auf der so vorbereiteten Planke rechne ich so gewissermassen die zu erwartenden Schritte bis zum Rundenende ein. Im Idealfall sollten sie da am Rand der Planke bei den meisten Siegpunkten stehen. Erziele ich im Spiel jedoch weniger Schritte nach oben bzw. unten, gibt es entsprechend weniger Punkte. Bei zusätzlichen Schritten dagegen können die Piraten von der Planke und damit buchstäblich aus der Wertung fallen.

Sonderkarten machen alles noch schwieriger

Genau da kommen die beiden Spezialkarten mit der 0 bzw. 13 ins Spiel. Sie haben ja keine Eigenfarbe und sind so stets die tiefste bzw. höchste Karte der jeweils ausgespielten Farbe. Sie können dadurch sicher geglaubte Schritte vereiteln, wenn sie zu meiner 1 oder 12 ausgespielt werden und diese ausstechen.

Gar noch fataler können die 8 und die 5 jeder Farbe sein, die bewirken, dass bei der Wertung der jeweilige Pirat gleich ein zusätzliches Feld nach oben bzw. unten verschoben werden muss. Glücklich, wer da genügend Platz auf seiner Planke hat und der Pirat so im Spiel bleibt!

Skull Queen ist ein wirklich tolles Stichspiel

Skull Queen: Schachtel Foto Schmidt Spiele

All das sorgt für wohltemperierte Spannung und Emotionen in jeder Phase des Spiels. Besonders die in der Tischmitte abgelegten platzierten Karten sind ein spezieller Kniff. Mit ihnen können durch das Ausspielen weiterer Karten ihrer Farbe jederzeit Wertungen ausgelöst werden. Oft resultieren daraus überraschende Piratenschritte mit ungewollten Folgen auf der Planke.

Skull Queen ist ein wirklich tolles Kartenspiel mit wenigen Regeln, die rasch verstanden sind. Dennoch besitzt es das gewisse Etwas und verlockt meist zu einer sofortigen Revanche. Besonders gefällt es in grösseren Runden. Andere bevorzugen kleinere mit besserer Planbarkeit. Doch selbst da können die Piraten für einige Turbulenzen sorgen. Oder eben Ärger. So wie früher.

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