Wenn ein Engel auf einen Teufel trifft, geht das meistens nicht gut aus. Und so ist es auch bei unserem 2-Personen-Spiel Soul Dice von Axel Streubel aus dem Hause Spiel das Jeder kämpft um die Seelen, um sie für sich zu gewinnen. Dafür hat man drei Runden Zeit. Am Ende wird abgerechnet, wer die meisten Seelen und Seelenmarker gesammelt hat.
Infos zu Soul Dice
- Titel: Soul Dice
- Verlag: Spiel Das!
- Autor: Axel Streubel
- Spieleranzahl: 1-2
- Alter ab: 8
- Dauer in Minuten: 25
- Jahrgang: 2025
Unsere Wertung zu Soul Dice
Der Regelüberblick: Wie wird Soul Dice gespielt?
Nachdem man sich dafür entschieden hat, wer Engel und wer Teufel ist (bei unseren Testspielen haben sich die Spielerinnen meist für den Engel entschieden!), legt man drei Seelenkarten aus und je einen Seelenmarker (mit den Werten 0 – 1, später 2) darauf.
Nun zieht jeder Spieler drei Karten aus seinem Deck und legt sie offen an seinem Tableau aus. Die oberste Karte des Nachziehstapels wird auch offen platziert. Anschließend würfelt jeder Spieler seine zehn Würfel und legt sie wie auch die zwei Kristalle bereit.
Nun beginnt das Spiel: Der Engel, der in der ersten und dritten Runde beginnt, hat jetzt drei Möglichkeiten: Er spielt eine seiner drei Zahlenkarten aus und legt sie unter eine der drei Seelenkarten. Hierfür gibt er die entsprechenden Würfel auf sein Tableau ab, die mit dem Kartenwert übereinstimmen. Um diesen Wert genau zu erreichen, darf er auch mehrere Würfel verwenden.
Das Anlegen unterliegt bestimmten Regeln. So darf man z. B. an bestimmte Seelenkarten nur gerade bzw. ungerade Zahlenwerte anlegen, die Summe der angelegten Zahlenwerte darf nicht die Zahl 7 überschreiten oder es dürfen nur maximal zwei Karten ausgelegt werden. Einige Karten haben zusätzlich noch hilfreiche Effekte: Man darf z. B. einen schon benutzten Würfel noch einmal würfeln oder alle Karten aus der Auslage durch neue ersetzen usw.
Bei der zweiten Möglichkeit kann der Spieler eine Harfe (beim Engel) oder einen Dreizack (beim Teufel) ausspielen und beim Gegner eine ausgelegte Karte entfernen. Diese Aktion kostet den Angreifer jedoch einen Kristall. Die zwei Kristalle darf man aber auch noch für eine andere Aktion ausspielen: Einen Würfel auf eine beliebige Seite drehen, alle ungenutzten Würfel noch einmal würfeln oder alle Karten aus der Auslage durch neue ersetzen.
Kann oder will man keine Karten ausspielen, passt der Spieler und legt einen beliebigen Würfel dafür ab. Nach der beendeten Aktion des Engels ist der Teufel an der Reihe. So geht es abwechselnd weiter, bis ein Spieler den letzten Würfel ausgelegt hat und der Gegenspieler noch einen letzten Zug hat.
Soul Dice: drei Runden bis zum Sieg
Nun werden die Zahlen auf den Karten addiert und mit der Summe der Zahlen des Gegners verglichen. Wer jeweils die höhere Summe erzielt hat, erhält die Seelenkarte als einen Punkt und den Seelenmarker. Danach werden alle ausgespielten Karten auf den Ablagestapel gelegt und der Teufel beginnt die zweite Runde. Die zwei Kristalle sind auch wieder verwendbar, die Würfel werden neu gewürfelt, drei Seelenkarten und die neuen Zahlenkarten ausgelegt. In der dritten Runde passiert das Gleiche – nur beginnt jetzt wieder der Engel. Wer am Schluss die höchste Punktzahl (Seelen + Wert der Seelenmarker) erreicht hat, ist Sieger.
Erwähnt sei noch, dass man als fortgeschrittener Spieler eine zusätzliche Karte mit Sonderfähigkeiten einsetzen kann und es noch eine Solo-Variante gibt – also eine Fülle von weiteren Spielmöglichkeiten!
Das Fazit: ZwischenHimmel und Hölle gibt es mehr als nur Glück
Soul Dice als einfaches Würfelspiel nur aufs Glück zu reduzieren, würde dem Spiel nicht gerecht werden. Es gibt bei den zehn Würfeln genug Möglichkeiten, die Zahlenwerte zu verändern und so neue Spielvarianten zu erhalten (s. Anwendung von Kristallen).
Die Spieldauer der einzelnen Runden kann sehr unterschiedlich sein: Oft sind die zehn Würfel rasch aufgebraucht, dann hat man aber auch wieder die Möglichkeit, einen weiteren Würfel zurückzubekommen.
Kleine Details sind bei Soul Dice zu verbessern
Die 15 Seelenregeln werden am Ende der Spielanleitung recht gut erklärt. Und trotzdem blieb bei unseren Partien folgende Frage bei den Regeln 1, 9 und 12 offen: Kann man auch andere Zahlen als die vorgegebenen anlegen und erhält dann nur keinen Effekt? Oder darf man tatsächlich nur z. B. 1 oder 2 anlegen? Wir haben uns für die zweite Möglichkeit entschieden.
Optisch besser wäre die Entscheidung gewesen, weiße Zahlen auf die schwarzen Würfel zu setzen. Rot auf schwarzem Grund hebt sich nicht besonders gut ab.
Ob es ein Vorteil ist, dass der Engel zweimal beginnen darf, haben wir nicht eindeutig beurteilen können.
Die Waagschale im Spiel hält
Insgesamt haben wir es bei Soul Dice mit einem Spiel zu tun, bei dem sich Glück und Taktik die Waage halten, die Regeln leicht und schnell erlernbar sind und das Thema zum Spielen animiert. Wer keine Spiele mag, in denen jemand die eigene Taktik durchkreuzt und „ins Handwerk pfuscht“, sollte sich dieses Spiel nicht unbedingt antun. Auch ist der Aufwand, relativ wenige Punkte zu erzielen, zu groß.
Auffallend ist, dass bei der Angabe des Inhalts auf der Schachtel die zwei Beutel fehlen! Und ich denke, wir haben es mit einem Spiel zu tun, dessen Titel nicht vorne auf der Schachtel abgedruckt ist, sondern lediglich an den drei Seiten.