Reich der Spiele
Reich der Spiele >> Rezension >> Spellcaster

Spellcaster

Brettspiel Spellcaster - Foto von RnR Games

Zwei Magier kämpfen bei Spellcaster von Aaron Weisblum und Norman Woods (RnR Games) auf der mystischen Saphirinsel um die Vormachtstellung der saphiraffinen Magier. Eigentlich können sogar vier Magier kämpfen, was aber wohl eher dem Geselligkeitsdrang der Beteiligten als dem Spielablauf dient.

Wie funktioniert das Fantasy-Brettspiel Spellcaster?

Jedenfalls sitzen sich bei diesem Fantasy-Brettspiel zwei Magier(parteien) gegenüber und bewerfen sich mit Zauber, womit sie versuchen, entweder den Gegner nach und nach seiner (anfangs zehn) gelben Energiesteinchen zu berauben; oder sie zaubern sich blaue Saphirsteinchen herbei, entweder vom Gegner oder aus den unerschöpflichen Saphirvorkommen (des Vorrats). Wer dem Gegner alle gelben Steinchen weggehext oder sich selbst mindestens 15 blaue hingehext hat, gewinnt.

Ganz so dramatisch und aktionsgeladen wie das klingt, ist es in Wirklichkeit beileibe nicht. Gläser und Tassen können getrost auf dem Tisch stehen bleiben. Vier Ablagetableaus liegen in der Tischmitte, die den vier Spruchfarben (Gelb, Rot, Grün, Blau) entsprechen. Zu seinen (zunächst) drei Handkarten darf der gerade hexende Magier eine weitere Karte ziehen, dann hat er zwei Aktionen aus drei magischen Möglichkeiten: Eine weitere Karte ziehen, eine Zauberkarte auf eines der farblich passenden Tableaus bzw. passenden Stapel ablegen und/oder eine nun ausliegende Karte aktivieren. Die einzelnen Aktionen können auch mehrfach genutzt werden.

Zauberhafter Steinchenklau

Die interessanteste der o. g. Handlungen ist fraglos das Aktivieren eines Zauberspruchs, denn der kann bewirken, was den Magier dem Sieg näher bringt: Steinchen klauen oder vernichten. Sie können dem Magier auch bereits verlorene Energie oder Saphire zurückbringen oder Zusatzaktionen auslösen.

Ab der kommenden Runde wird es dann noch spannender. Liegen noch Sprüche aus der/den Vorrunde(n) auf den Tableaus, die auf den Magier zeigen, der gerade seinen Zug beginnt, kann dieser die Zaubersprüche anwenden, ohne dass es ihn eine kostbare Aktion kostet. Danach erst folgt sein eigentlicher Zug.

So geht das hin und her, bis sich einer der Magier energielos in Luft auflöst oder seine Magie ihm zu 15 blauen Steinen verholfen hat.

Spellcaster – lohnt sich der Zauber?

Spellcaster ist eigentlich ein klassisches Zwei-Personen-Spiel, obschon es sowohl Regeln für drei als auch vier Spieler gibt. Da die Spieler dann aber im Team spielen, wird lediglich die Reihenfolge geregelt, in der die Spieler ihre Karten spielen; das ist überflüssig.

Davon abgesehen beinhaltet Spellcaster weder Neues noch ist es sonderlich originell. Man legt Karten ab, um seinen Gegner zu beeinflussen, meist zu schädigen, oder sich selbst zu stärken. Der Reiz liegt darin, Karten abzulegen, die möglichst in der kommenden Runde nicht vom Gegner eliminiert werden. Denn wenn das dem Gegner mangels eigener Karten derselben Farbe (oder anderer Kartenfunktionen) nicht gelingt, kann man den Zauber ein weiteres Mal benutzen und zwar ohne Aktionskosten! Es bringt einen natürlich zur Verzweiflung, wenn man grad keine rote Karte auf der Hand hat oder nachzieht, um eine rote Karte zu überdecken, die dem Gegner in jeder Runde zwei blaue Steinchen beschert. Da guckt man schön doof aus der Hexerwäsche. Genauso wenig kann man aber vorhersehen, welche Karte wohl die ist, die der Gegner nicht ausschalten kann. So richtig steuern kann man das Spiel demnach nicht.

Entzauberung beim Spielen kann Spaß machen

Da wird man dann ein bisschen entzaubert, was das aktive Mitspielen angeht. Aber trotzdem und auch trotz aller Simpelheit geht ein gewisser Unterhaltungswert von Spellcaster aus. Mal schießt man dem Gegner ein paar Saphirsteinchen aus der Krone, mal knappst man ihm Energie ab. Das kann eine Zeit lang hin und her gehen, doch meistens ist nach spätestens zwanzig Minuten Schluss, manchmal auch schneller. Oft sogar war es dann sehr knapp, weil dem einen noch ein Saphirchen fehlte, just bevor ihm sein letzter Energiestein abhandenkam. Dann spielt man gleich noch mal, weil man so eine knappe Niederlage eben nicht auf sich sitzen lässt.

Ein gewisser Spielreiz ist also da, wenn auch das Spielgeschehen nicht sonderlich variiert und das Thema völlig austauschbar ist. Mit dem Glücksfaktor beim Nachziehen der Karten kann man sich arrangieren. Das Material ist ansprechend, die Spielregel soweit auch, lässt aber die Frage offen, was passiert, wenn durch einen Zauberspruch beide Magier gewonnen hätten (-> Unentschieden); ansonsten führt sie recht ordentlich in und durch das Spiel. Warum die Altersangabe mit 14 Jahren so hoch gesetzt wurde, erschließt sich mir nicht.

Spellcaster ist für ein, zwei kurze Partien zwischendurch immer mal gut.

Infos zu Spellcaster

  • Titel: Spellcaster
  • Verlag: R&R Games
  • Autor: Norman Woods, Aaron Weissblum
  • Spieleranzahl (von bis): 2-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 14
  • Dauer in Minuten: 25
  • Jahrgang: 2014

Werbung
kaufen Prüfen, ob Spellcaster vefügbar ist bei:
Amazon
Spiele-Offensive

Mehr Spiele-Themen entdecken

Kommentieren