Volle Kanne durch die Savanne
Rennspiele gibt es zu Genüge, doch müssen es immer Autos oder Fahrräder sein? Ein etwas ungewöhnlicheres Fortbewegungsmittel bietet da Strauß voraus!, die afrikanischen Laufvögel wollen schließlich auch ihren Spaß haben und organisieren spontan ein Rennen durch die Savanne.
Infos zu Strauß voraus
- Titel: Strauß voraus!
- Verlag: Kosmos
- Autor: Fraser Lamont, Gordon Lamont
- Spieleranzahl: 2 - 5
- Alter ab: 8
- Dauer in Minuten: 30
- Jahrgang: 2010
Dazu wird ein Parcours aus etwa 14 Streckenteilen gebildet, jeder Spieler erhält einen Satz aus den gleichen Karten, vier davon auf die Hand sowie drei Vorteilsplättchen, die er erst noch aktivieren muss. Schon kann die wilde Jagd losgehen.
Karte ausspielen, ziehen, Karte nachziehen – das war dann auch schon ein kompletter Spielzug? Jawohl! Der Clou liegt in den Streckenkarten, denen neben einer Zugweite von 2 bis 6 noch eine von vier Farben zugeordnet ist. Nun muss ein Strauß am Ende seines Zuges zwingend auf einem Feld Rast machen, der der Farbe der ausgespielten Karte entspricht, einmal auf dieser Bahn gelandet darf nicht mehr von ihr abgewichen werden.
Nun gut, wieder die Frage – das war’s schon? Nein, denn wer eine Karte passend zum Ausgangsfeld spielt, darf zwar nicht auf eine andere Spur wechseln, dafür aber ein paar Felder weiter ziehen, entsprechend der aktuellen Position seines Straußes. Und dann sind da noch die Wasserfelder, die die oben erwähnten Vorteilsplättchen aktivieren wenn man durch sie hindurch zieht, und diese bringen – wer hätte es gedacht? – Vorteile beim ausspielen.
Das sind auch schon die wesentlichen Elemente des normalen Spieles, das für das erste Rennen empfohlen wird. Nur die Gestaltung der Spielerreihenfolge kann sich da als etwas trickreich erweisen. Für ein abwechslungsreicheres Spiel sind die Streckenteile beidseitig bedruckt, sodass später auch andere Tiere die Rennstrecke besiedeln: Da Löwen gern Strauße essen, darf auf diese nicht gezogen werden – ist ja ein unblutiges Familienspiel. Geparde haben es nicht auf leckeres Straußenfleisch abgesehen, sondern begnügen sich mit deren Vorteilsplättchen. Stachelschweine sind die roten Ampeln der Savanne, hier darf keiner weiter ziehen. Und ist das dann noch nicht genug Chaos, gibt es noch besondere Streckenteile wie die Seilbrücke oder die Sanddüne.
Schon der einfache Parcours hat es in sich, wollen doch Kurven richtig genutzt werden, Wasserlöcher durchlaufen und Vorteilsplättchen geschickt genutzt werden. So wird schon das erste Spiel interessant, doch wahrlich beeindruckend ist der Variationsreichtum von Straß voraus! Die vielen Tiere und Streckenteile, die sechs verschiedenen Vorteilsplättchen (von denen jeder nur die gleichen drei pro Spiel zur Verfügung hat) und die schier unendlich vielen verschiedenen Strecken lassen jedes Spiel anders verlaufen. Leider geht dies manchmal auf Kosten der Übersichtlichkeit, und auch einige Unklarheiten in den Regeln trüben den ansonsten durchweg positiven Eindruck.
Straß voraus! ist ein Familienspiel im besten Sinne, kurzweilig, unterhaltsam, zum Schluss meistens sehr spannend – und es lässt sich mühelos an die jeweilige Spielgruppe anpassen. Nicht nur Caroline Beil dürfte nun Frieden mit diese putzigen Tierchen schließen.