Wer schon mal Teil einer Küchenbrigarde war, kennt die Patisserie, die ein Teil der kalten Küche ist. Bei Sweet Mess (Skellig Games), dem süßen Durcheinander, von dem Autorenteam Zax, Yoma und Jonny Pac, gilt es allerdings einen Backwettbewerb unter Konditorenprofis zu gewinnen. Entweder gegen andere, oder im Solomodus, gegen einen Konditorroboter, dem Chef-o-Tron. Für die richtige Stimmung empfehle ich zu dieser Rezension und zum Spielen von Sweet Mess eine Kombination wie zum Beispiel Kakao und Gebäck.
Infos zu Sweet Mess
- Titel: Sweet Mess
- Verlag: Skelling Games
- Autor: Zax, Yoma, Jonny Pac
- Spieleranzahl: 1-4
- Alter ab: 10
- Dauer in Minuten: 45-90
- Jahrgang: 2023
Worum geht es bei Sweet Mess?
Eine gute Vorbereitung in der Backstube ist alles. Deswegen wird der Spieltisch zum Backtisch (mit Tischkanten) gezaubert. Im oberen Bereich werden zwei Reihen Rezepte und weiteres Spielmaterial (auch Geld) ausgelegt. Darunter, in den unteren Bereich des Tisches (der Spielfläche), kommen 16 „Schalen“ mit den verschiedenen Backzutaten.
Da Profis am Werk sind, hat jeder Mitspielende außerdem noch eine Arbeitsfläche vor sich. In der Fachsprache heißt das „Mise en Place“, was grob übersetzt „an den rechten Ort gestellt“ heißt. Hier werden Zutaten (ein paar sind am Anfang schon vorhanden) und Rezeptkarten abgelegt. Außerdem führt uns die Arbeitsfläche, und das ist wirklich gut gelöst, harmonisch durch unseren Spielzug.
Denn wenn der Karton das erste Mal geöffnet wird, erscheint alles chaotisch. Der Blick in die Spielregel entlockt beim ersten durchblätternden Lesen ein „Okay“ hervor. Doch wenn alles aufgebaut an seinem Platz ist und die Spielrunde Platz genommen und die Regel verinnerlicht hat, entsteht im Laufe des Spiels ein richtiges Backstubenfeeling.
Jetzt wird gebacken!
Zur Arbeitsfläche (in der Regel auch Spielertableau genannt) gehört zusätzlich eine Konditorkarte (eigentlich ein Backbuddy) mit Sondereigenschaft und eine Küchenmaschinenkarte, weitere werden im Laufe des Spiels gesammelt.
Aber genug der Theorie, jetzt wird spielerisch am Tisch „gebacken“. Auf der Arbeitsfläche gibt es einen Aktionskasten, er erlaubt eine Auswahl aus drei Aktionen. Wobei jede Aktion zwei Möglichkeiten bietet. Eine ist umsonst, die zweite kostet eine Münze. Hierüber bekommt man Zutaten aus den Schüsseln oder vom Rand. Mit den Zutaten können, wenn die richtigen zusammen sind, Rezeptkarten eingelöst werden. Sie werden unter der Arbeitsfläche gegen eine Belohnung abgelegt und wandern im Laufe der Runden nach rechts zum Rand. Für Rezepte die über den Rand hinaus kommen, werden Auszeichnungen und Punkte verteilt. Für die, die sich so langsam fragen, wann ist der Kuchen endlich fertig ist? Wer sich als erstes drei Auszeichnungen erbackt hat, beendet das Spiel. Nach einer kleinen Abrechnung gewinnt dann die Person mit den meisten Punkten.
Sweet Mess ist ein durch und durch angenehmes Gesellschaftsspiel
Sweet Mess erzeugt ein schönes Spielgefühl. Es ist nicht so gemein und turbulent wie manch andere Titel rund ums Kochen und Backen oder Rezeptsammeln wie zum Beispiel Rival Restaurant, Wok up, Kosmopoli:t oder der Koch-Klassiker A la carte.
Sehr schön finde ich als schreibender (ausgebildeter!) Koch tatsächlich die Arbeitsfläche, auf der die Zutaten und Rezepte Platz finden und womit die Macher gleichzeitig durch den Spielzug führen. Dazu ist das Setting auf dem Tisch mit den Zutatenschalen und Rezepten sehr stimmig. Cool ist ein wenig Mehl zwischen den Schalen.
Jeder kann, wenn er mit Sweet Mess vertraut ist, weitere Module aus der Regel ausprobieren und nicht zu vergessen, der Kochroboter Chef-o-Tron wartet auf seine Solorunde. Mir haben die Runden mit Sweet Mess Spaß gemacht. Weitere kommen demnächst noch hinzu.
2 Kommentare
Ich mag es, wenn Leute mit Ahnung vom Thema Rezensionen schreiben. Weiter so.
Danke für diesen Tip. Gelesen, gekauft, gespielt! Tolles Spiel, das ich sonst nicht gekannt hätte.