Manche Themen bei Spielen gibt es immer wieder. Piraten, Ritter oder Weltraum. Alles schon mehrfach da gewesen. Aber: Synchronschwimmen? Das klingt erst mal mutig. Was macht Synchronschwimmen aus? Absolute Disziplin, Kraft, Ausdauer und extrem langer Atem. Das Ganze natürlich – lächelnd. Sync or Swim von den Autoren Lucas und Divya Hedgren haben mit einem Kartenspiel (Pegasus Spiele) ihre ganz eigene Interpretation dieses oft verkannten Sports angenommen.
Infos zu Sync Or Swim
- Titel: Sync or Swim
- Verlag: Pegasus Spiele, Bèzier Games
- Autor: Lucas Hedgren, Divya Hedgren
- Spieleranzahl: 3-6
- Alter ab: 8
- Dauer in Minuten: 10-20
- Jahrgang: 2024
Worum geht es beim Kartenspiel Sync Or Swim?
Die Choreo ist alles und muss gelernt werden. So habe ich mir den Einstieg in Sync Or Swim erklärt. Die Truppe bis sechs Personen wird von einer App trainiert, an der es nichts zu meckern gibt. In kleinen Schritten wird die Spielvorbereitung erklärt.
Die Übungen beim Synchronschwimmenspiel
Am Anfang wartet das Szenario Beckenrand auf uns. Wie viele Personen spielen mit, das muss noch mitgeteilt werden. Danach wird der Truppe gesagt, welche Karten im Spiel sind und wie der gemeinsame Spielbereich aufgebaut wird.
Unsere Choreo besteht aus insgesamt fünf Schritten, die nacheinander erspielt werden muss. Die erste Übung: Alle spielen eine Karte derselben Farbe (kein Grau, weil keine Farbe). Zeit? 15 Sekunden. Damit ist klar. Entgegen der Vorstellung von anmutigen Synchronschwimmer wird es hektisch zugehen.
Für die erste Übung bekommt jeder zwei Karten. Auf den Karten sind sehen: Zahlen, Farben, Hände und Füße. Für unsere erste Runde geht es nur um eine Karte in derselben Farbe, die von allen abgelegt werden muss. In den fünfzehn Sekunden müssen sich jetzt alle absprechen: Welche Farbe legen wir? Wer hat die Farbe nicht? Hier können die anderen aushelfen. Wenn es gar nicht anders geht, können zwei Karten abgeworfen werden und es darf so lange eine neue Karte aufgedeckt und abgeworfen werden, bis die passende Karte angelegt werden kann.
Alles in der Zeit!
In der vorgegebenen Zeit nicht geschafft oder am Ende doch nicht synchron? Hier gibt es dann zehn Sekunden mehr Zeit in der nächsten Runde. Geschafft? Dann kommt eine zweite Übung dazu.
In der vorgegebenen Zeit müssen dann beide Übungen nacheinander erfüllt werden. Die gleichfarbige Karte und wenn das erfüllt wurde, müssen zwei Teammitglieder eine Karte mit beliebigen Handsymbol ausspielen. Alle anderen eine blaue Karte. So geht es mit verschiedenen Aufgaben weiter, bis am Ende der Runde alle fünf Übungen nacheinander absolviert werden. Das erste Level wäre geschafft. Vierzehn weitere Levels warten noch.
Oha! Aber macht Sync Or Swim auch Spaß?
Wow! Es geht in der Tat hektisch zu. In der Mittagspause (bei der Spieldauer bietet sich das an) wurden der Runde irritierte Blicke von denen zugeworfen, die nicht mitspielten. „Was machen die da!?“ „Und warum sind die so laut und lachen dabei?“
Bei Sync Or Swim geht es eben laut und hektisch zu. Das Ganze auf Zeit. Was ich aber cool fand. Die zusätzliche Zeit, die man bekommt, wenn etwas nicht geschafft wurde, bleibt bestehen. Sie wird nicht in der neuen Runde abgzogen, wenn die neue Karte dazu kommt.
Hektisches für den Urlaubskoffer, oder?
Sync or Swim ist deswegen eigentlich ein Funspiel für den Urlaub. Abends in gemütlicher Runde Spaß haben. Wer allerdings keinen Spaß an Hektikspielen auf Zeit hat, wird durch dieses Spiel natürlich nicht bekehrt werden. So wie ich.
Zu meiner Schande muss ich auch gestehen, das mir beim ersten Lesen der Spielregel das Prinzip nicht ganz klar war.Vielleicht hatte ich die typische Nasenklammer auf? Fragen ergaben sich: Muss jetzt die alten Karte in der neuen Runde auch noch abgehandelt werden? Ja! Diese Erkenntnis hatte bei mir etwas gedauert, weil ich aus der Spieregel nicht so ganz schlau geworden bin. Ich hätte für mich einen eindeutigeren Hinweis gewünscht. Na ja. Die erste Testrunde hatte alleine deswegen schon Gaudi …
Witzig ist: Wer fertig abgelegt hat, muss mit den Händen über dem Kopf ein Dach bilden. So als wolle man einen Köpper machen. Was da alles an Auslegung eines Kopfsprungs zu sehen war – sehr, sehr lustig!
Deswegen, wer richtig Remmi-Demmi am Spieltisch haben möchte, dem kann ich Sync Or Swim nur empfehlen. Die Kombination aus App und Kartenspiel funktioniert tadellos. Lärm am Spietisch mit Synchronschwimmen ist garantiert. Es ist eben ein besonderer Sport.