Seit kurzer Zeit hat der Verlag Pegasus Spiele eine Reihe mit kleineren Reise- bzw. Mitbring-Spielen für einen äußerst moderaten Preis im Verlagsprogramm. Dabei beschränkt sich der Verlag nicht, wie sonst bei Mitbring-Spielen üblich, auf Spiele mit hohem Glücksanteil, die ideal für Wenigspieler und Familien geeignet sind, sondern versucht, diese Reihe auch für Vielspieler interessant zu machen. So findet sich dort z. B. ein Karten-Strategiespiel genauso wie hirnverzwirbelnde Ratespiele oder das hier vorliegende Deckbauspiel.
Darum geht es im Spiel Tal der Könige
Deckbauspiele, bei denen alle Spieler mit den gleichen Voraussetzungen starten, haben spätestens mit Dominion einen sehr hohen Stellenwert in der Spieler-Community. So versuchen die Spieler, ausgehend von einem identischen Kartensatz, gute Karten-Kombinationen auf die Hand zu bekommen, um damit ein Maximum an Siegpunkten zu generieren. Im vorliegenden Spiel, Im Tal der Könige von Tom Cleaver, verkörpern die Spieler altägyptische Adlige, die schon vor ihrem Tod versuchen, möglichst viele hochwertige Grabbeigaben zu finden und damit ihr jeweiliges Grabmal ausstatten zu lassen. Die Spielkarten stellen Artefakte wie Amulette, Statuen oder Bücher dar, die entweder zu Sets gehören oder sind einmalig sind. Die Spieler versuchen nun, möglichst zielgerichtet diese Karten in einem speziellen eigenen Ablagestapel, seinem Grab, zu sammeln, um diese dort in Form von farblich markierten Sets oder als einmalige Artefakte zu Siegpunkten zu machen.
So wird Tal der Könige gespielt
Der grundlegende Ablauf erinnert allerdings, welch Wunder, an Dominion. Zehn gleichartige Startkarten, von denen zufällig immer fünf gezogen werden, bilden den Grundstock des späteren Spielerdecks. Rundenweise sind die Spieler an der Reihe und können mit jeder ihrer Handkarten eine Aktion ausführen. So können z. B. mit dem Geldwert weitere Karten von der Auslage gekauft oder aber die zugehörige Kartenaktion ausgeführt werden. Natürlich stecken die Spieler immer in dem Dilemma, dass Karten mit starken Aktionen auch einen hohen Geldwert besitzen. Einmal pro Runde kann zudem jeder Spieler eine eigene Handkarte in sein Grab legen. Es gibt jedoch Aktionskarten, durch die dieses mehrfach möglich ist. Die Auslage für die zu erwerbenden Karten ist wie eine dreistufige Pyramide aufgebaut, wobei offiziell nur Karten aus der unteren Ebene gekauft werden dürfen. Die so entstandenen Lücken werden als erstes durch die aus den oberen Stufen nachrutschenden Karten gefüllt. Erst dann wird die Pyramide durch Karten vom Nachziehstapel vervollständigt. Ist dieser leer und auch die Pyramide verschwunden, so endet das Spiel. Das kann am Ende des Spiels recht schnell gehen, sodass die Spieler ein feines Gespür für den Moment haben müssen, ab welchem es wenig Sinn hat, sein Kartendeck zu vergrößern. Ab diesem Zeitpunkt sollte man versuchen, so viele Karten wie möglich in sein Grab zu bekommen.
Wie gut ist das strategische Gesellschaftsspiel Tal der Könige?
Pegasus Spiele ist mit Im Tal der Könige ein rundum fast perfektes Spiel gelungen. Klein, mit schlanken Spielregeln und noch dazu preiswert kann es sowohl als Mitbring- oder Reise-, aber auch als vollwertiges Deckbau-Spiel punkten. Es ergänzt den diesen Spielen eigenen Ablauf um einige interessante Aspekte bzw. Mechaniken, sodass schlussendlich ein äußerst abwechslungsreiches und trotzdem rund laufendes Spiel mit hohem Wiederspielreiz entsteht. Ständig muss man nach dem goldenen Mittelweg zwischen Erweiterung des eigenen Decks, Sammeln von Sets im Grab und Ausführen von speziellen Aktionen suchen. Zudem ist die Qualität der Karten sehr ordentlich, und auch die Grafiken mit den zugehörigen erklärenden Texten machen durchaus Lust darauf, sich mit dem entsprechenden Zeitalter und den Ägyptern ein wenig näher zu beschäftigen. Einziger Kritikpunkt ist die in manchen Bereichen leider zu kleine Schrift auf den Karten, die insbesondere bei eingeschränkter Beleuchtung schwierig zu lesen ist.
Unter dem Strich erhält Im Tal der Könige aber von mir eine uneingeschränkte Kaufempfehlung, da man mit dem Erwerb dieses Spieles gar nichts falsch machen kann und sich durch die schlanken Regeln und den eingängigen aber sehr abwechslungsreichen Spielablauf sowohl Familien- als auch Vielspieler sehr gut unterhalten fühlen dürften.
Infos zu Tal der Könige
- Titel: Tal der Könige
- Verlag: Pegasus Spiele
- Autor: Tom Cleaver
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10-
- Dauer in Minuten: 45
- Jahrgang: 2014
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1 Kommentar
Wirklich schönes Spiel!!! Ich habe es mir gekauft und gebe es nicht mehr her.