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Taluva

Taluva von

Tuvalu, ein aus insgesamt neun Atollen bestehender Inselstaat im Südpazifik, dürfte Namenspate für Taluva gewesen sein. Atolle sind Inseln vulkanischen Ursprungs, und um die Entstehung einer solchen Insel geht es in Taluva.

Reihum legen die Spieler neue Gebietsplättchen an – oder übereinander. Denn jedes Plättchen besteht aus drei Sechseckfeldern, von denen eines stets einen Vulkan darstellt. Bereits existierende Vulkane können ausbrechen und die Insel mittels eines Vulkanausbruchs vertikal vergrößern – dabei muss das neu gelegte Vulkanfeld natürlich direkt über einem alten Vulkanfeld liegen.

Nach dem Legen eines Plättchens muss ein Spieler mindestens ein Gebäude platzieren. Als Gebäude stehen den Spielern 20 Häuser, zwei Türme und drei Tempel zur Verfügung. Mit Häusern lassen sich neue Siedlungen gründen und alte erweitern, Türme darf man nur ab einer Höhe von mindestens drei Plättchen bauen und Tempel erfordern eine vorherige Siedlungsgröße von mindestens drei Feldern. Zudem darf in jeder Siedlung nur maximal ein Turm und ein Tempel gebaut werden, man ist also gezwungen immer wieder neue Siedlungen zu erschaffen.

Etwas knifflig wird das ganze dadurch, dass man bei Siedlungserweiterungen gleich mehrere Häuschen setzen kann. Ein solch rasantes Wachstum verbessert zwar die Chancen, die Siedlung schnell mit Turm und Tempel ausgebaut zu haben, ist aber mit dem Risiko verbunden, dass einem gegen Ende des Spiels die Spielsteine ausgehen – und dann scheidet man sofort aus! Manchmal lohnt es sich aber dieses Risiko einzugehen, denn das Spiel ist vorzeitig beendet, wenn es einem Spieler gelingt, zwei seiner drei Bauwerkstypen komplett zu verbauen. Die Crux daran: Das Spiel endet sofort, die aktuelle Runde wird nicht zu Ende gespielt.

Das bedeutet: Wer einen Zug Vorsprung hat, ist allein durch konstruktives Mitspielen praktisch nicht einzuholen! Genau genommen müssen mindestens zwei Spieler gemeinsam gegen „den Führenden“ vorgehen, was den einen oder anderen Mitspieler immer wieder vor die Frage stellt, ob sich das lohnt – oder ob man nicht den anderen Spielern diese Aufgabe zukommen lässt und eigennützig an seinen eigenen Siedlungen werkelt. Dabei ist es so einfach, den Mitspielern eins auszuwischen! Man muss schließlich nur für einen Vulkanausbruch an der richtigen Stelle sorgen – und alle Häuser auf den betroffenen drei Feldern werden zerstört!

Zu erkennen, wann und wo man einen Mitspieler behindern muss(!), um dessen Sieg zu verhindern, erfordert jedoch eine aufmerksame Spielweise. Gerade bei unterschiedlich starken Spielern führen taktische Fehler zu beinahe beliebigen Spielausgängen, was hier und da für Frust sorgen kann. Gelingt es dagegen, alle Plättchen zu verbauen und somit das „normale“ Spielende zu erreichen, entscheiden die Anzahl der verbauten Tempel, Türme und Häuser (in dieser Reihenfolge) über den Sieger.

Doch auch wenn alle Spieler verstanden haben, dass Taluva eigentlich ein taktisches Ärgerspiel ist, verbleibt am üblicherweise knappen Spielende das Königsmacherproblem, zumindest wenn man zu dritt oder viert spielt. Nur in einer in etwa gleich starken Spielergruppe können gewiefte Taktiker diese Herausforderung genießen. Dank des schön gestalteten, stabilen Materials, einer übersichtlichen Regel und der kurzen Spielzeit wird man jedoch auch andere Hobbyexperten zu einer Runde Taluva überreden können.

Infos zu Taluva

  • Verlag: Hans im Glück
  • Autor: Marcel-Andre Casasola Merkle
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 45
  • Jahrgang: 2006

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