Der wilde Westen in einem Kartenspiel. Da denkt man an Bang!– aber da ist noch mehr. Nun kommt Texas Showdown von Mark Major bei Amigo Spiele heraus und deutet vom Cover her an, dass es um Schießereien geht. Davon ist man aber weit entfernt, denn es handelt sich um ein originelles Stichspiel. Hier geht es darum, möglichst wenige Stiche zu bekommen, denn jeder Stich ist am Ende einen Minuspunkt wert. Und je nach Spieleranzahl ist bei bestimmten Minuspunkten Schluss. Ist das neu? Nein, natürlich nicht. Hier wird aber mit Farbbedienung der Spielverlauf bestimmt, Trümpfe in ihrer klassischen Form gibt es bei Texas Showdown nicht. Und darum geht es dann.
Infos zu Texas Showdown
- Titel: Texas Showdown
- Verlag: Amigo Spiele
- Autor: Mark Major
- Spieleranzahl: 3-6
- Alter ab: 10
- Dauer in Minuten: 45
- Jahrgang: 2018
Spielverlauf von Texas Showdown
60 Karten in acht Farben mit verschiedenen Werten sind der gesamte Kartenstapel. Dabei sind von den verschiedenen Farben aufsteigend immer weniger Anteile im Spiel. So hat die kleinste Kartengruppe mit der Farbe schwarz (Colts) zehn Kartenwerte von 0 bis 10. Darauf folgt rot (Stiefel) mit neun Werten von 11 bis 20. Die wenigsten Werte hat grau (Schädel) mit den Werten 71 bis 74. Dazwischen Blau, Braun, Grün, Gelb und Violett, deren Anzahl immer eine Karte weniger wird. Die Werte sind dann von 21 bis 29 bei Blau, 31 bis 38 bei Braun, 41 bis 47 bei Grün usw. Alle Karten werden dabei ausgeteilt und jedesmal beginnt die schwarze Null oder aber die kleinste Zahl (11) bei drei Spielern.
Danach bedient man, wie beim Stichspiel gewohnt. Hat man die angespielte Farbe nicht auf der Hand, darf man eine andere Farbe spielen. Der nächste Spieler kann schon aus den beiden gespielten Farben wählen. Eine der gespielten Farben muss dann bedient werden. Der Gewinner des Stichs ist der, der die höchste Karte gespielt hat, von der Farbe, von der die meisten Karten im Stich liegen. Ist die Farbenanzahl gleich, gewinnt die höchste Karte. Der Gewinner des Stichs spielt die nächste Karte, allerdings mit einer Ausnahme. Wenn man mit einer höchsten Karte einer Farbe den Stich gewinnt, darf man sich den Spieler aussuchen, der den nächsten Stich eröffnet. Die höchste Karte einer Farbe erkennt man immer an einer ausgefüllten Blase am Kartenrand. Sind dann alle Karten gespielt, ist Schluss und man zählt seine Minuspunkte.
Lohnt sich daas Stichspiel Texas Showdown?
Auf Westernart sind bei Texas Showdown nur die Grafiken getrimmt, denn die Farben entsprechen Symbolen aus der Westernzeit. Sonst hat das ganze herzlich wenig damit zu tun. Aber es ist zumindest genauso spannend wie ein Duell mit mehreren Cowboys. Die Grafik ist eigentlich ernüchternd und man muss sich erst einmal daran gewöhnen. Nach ein paar Partien erkennt man das System dahinter. Denn auf allen Karten kann man erkennen, wie viele Karten es in dieser Farbe gibt und was eben die höchste Karte ist.
Das Stichspiel an sich ist spannend, denn man weiß nie, ob man den Stich nicht doch bekommt, wenn man als zweiter oder dritter Spieler einen neue Farbe beginnt. Gleichzeitig kann man die höchsten Karten auch einfach so loswerden, ohne den Stich mitnehmen zu müssen. Das Spiel funktioniert prima in größeren Gruppen ab vier und bereitet viel Spaß. Ab sechs Spielern ist es etwas chaotisch und schwer ausrechenbar, aber bleibt weiterhin spannend. Die meistens drei bis vier Runden bis zum Sieg gönnt man sich dann zum Ende eines Spieleabends sehr gerne. Texas Showdown hat es geschafft, sich in unserer Spielegruppe als Absacker zu etablieren, auch wenn es mit Western so gar nichts zu tun hat. Es ist einfach nur knackig.