Reich der Spiele

The Cave

Brettspiel The Cave - Foto von Pegasus Spiele

Ein dunkles Höhlensystem, in dem eine Gruppe von Forschern ein Basiscamp errichtet hat. Die Aufgabe: Tiefer in die verwinkelten Gänge vordringen und dabei viele Entdeckungen machen, sodass man als erfolgreichster Höhlenforscher dasteht – soweit das stimmungsvolle Szenario von The Cave (Pegasus Spiele). Nur leider ist von dieser Atmosphäre beim Spielen selbst kaum etwas zu spüren, zu simpel sind die Mechanismen, die dahinterstecken.

So wird The Cave gespielt

In seinem Zug hat man beim Brettspiel The Cave fünf Aktionspunkte zur Verfügung – soweit man am Anfang seines Zuges eine Ration Proviant abgeben kann. Diese ist zwar kostenlos, kann aber nur im Basislager in den Rucksack gepackt werden – und dort ist der Platz begrenzt und muss mit anderer Ausrüstung geteilt werden. Für eine gewisse Anzahl an Aktionspunkten kann man neue Plättchen aufdecken und anlegen oder sich auf ihnen bewegen. Auf die meisten neuen Plättchen wird ein Marker gelegt, den es einzusammeln gilt, denn sie sind am Ende Punkte wert. Dazu sind mehr Aktionspunkte oder bestimmte Ausrüstungen notwendig, die man tunlichst in seinem Rucksack haben sollte. Reihum wird dieses Prozedere ausgeführt, bis keine Plättchen mehr aufzudecken sind, dann hat noch jeder drei Runden Zeit, um ins Basislager zurückzukehren.

Der Spielablauf gestaltet sich recht monoton, da kaum Interaktion vorhanden ist; nur selten kann man einen gelungenen Coup landen und dem Gegner Marker wegschnappen. Ansonsten spielt und entdeckt jeder vor sich hin, man wartet ungeduldig, bis man wieder an der Reihe ist, denn zu planen gibt es nicht viel. Entweder muss man seinen Zug danach ausrichten, welche Plättchen man zieht, oder der Zug ist quasi schon vorbestimmt – geht mein Proviant aus, kehre ich ins Lager zurück und packe zusätzliche Ausrüstung ein, entweder um noch ausliegende Marker zu ergattern oder eben auf gut Glück. Die Mechanismen sind zu simpel, um wirklich tragen zu können, aber dennoch nicht eingängig. Was wie viele Aktionspunkte verbraucht, erschließt sich nur selten intuitiv.

Wie gut ist The Cave von Pegasus Spiele?

Die auszulegenden Marker sind recht kleinteilig, für große Männerhände und Grobmotoriker (für mich gilt gleich beides) sind diese definitiv nicht gedacht. Und es ist eine ziemliche Menge an unterschiedlichen Markern, aus denen man erst einmal das richtige heraussuchen muss. Das gilt nicht nur für die Siegpunktmarker, sondern insbesondere für die Anzeige der verschiedenen Höhen. Leider ist auch die Anleitung alles andere als einfach zugänglich. Es fehlt mir eine Übersicht, welche Aktionen wie viele Punkte kosten – die kleine und nicht intuitive Symbolik auf den Spielertableaus hilft da nicht gerade weiter. Einiges ist bei The Cave ziemlich kompliziert und unklar formuliert, ein Graus ist der Abschnitt über das Zelt: Unstrukturiert, unübersichtlich und fast nur im Fließtext geschrieben. Wirklich stimmig ist die Vergabe von Siegpunkten auch nicht. Dass man für ein außergewöhnliches Foto Punkte bekommt, erschließt sich mir. Dass nur, wer in einem unterirdischen See taucht, auch Siegpunkte bekommt, könnte ich auch noch nachvollziehen. Warum aber nur der erste Punkte bekommt, der sich durch eine besonders enge Stelle zwängt, wirkt dann ziemlich konstruiert.

Schade, der Streifzug durch unterirdische Höhlengänge hätte stimmungsvoller werden können, bei diesem Brettspiel fühlt man sich jedoch vorherbestimmt, weil viele Situationen nur wenige Optionen zulassen. The Cave kann zwar ansatzweise Atmosphäre aufkommen lassen, ist aber zu kleinteilig, zu verwalterisch und zu wenig intuitiv gelungen.

Hier gehts zur Spielregel

Infos zu The Cave

  • Titel: The Cave
  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Adam Kaluza
  • Spieleranzahl (von bis): 2-5
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
  • Dauer in Minuten: 60-90
  • Jahrgang: 2013

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