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Tohuwabohu

Tohuwabohu von Kosmos

Tohuwabohu kommt aus dem Hebräischen und heißt übersetzt „wüst und wirr“. Laut Wikipedia beschreibt Tohuwabohu „die größtmögliche Unordnung, die der ordnenden Hand eines Gottes bedarf“. Nun der ordnenden Hand Gottes bedarf es bei diesem Spiel nicht unbedingt dafür gibt es einen elektronischen Timer, der zumindest was die Zeit betrifft ordnend ins Spiel eingreift.

Doch worum geht es? Unter Zeitdruck sollen Auftragskarten erfüllt werden. Die Auftragskarten geben Bauwerke vor, die mit Hilfe der zum Spiel gehörenden Bausteine errichtet werden sollen. Es gibt rote, gelbe und grüne Auftragskarten. Von jeder Farbe gibt es je nach Spielerzahl drei bis sechs Karten, die gut gemischt den persönlichen Vorratsstapel jedes Spielers bilden. Dabei beziehen sich die blauen Karten auf die Bausteine, die grünen Karten auf die Figuren, die das Bauwerk bevölkern und die gelben Karten auf die Stockwerke des Bauwerks. Wer an der Reihe ist, hat 15 Sekunden Zeit für seinen Zug. Schnell dreht man seine oberste Auftragskarte um und versucht die darauf geforderte Konstruktion zu errichten. Schafft man dies rechtzeitig, kann man schon die nächste Karte umdrehen und versuchen zu verwirklichen. Kann der Spieler seinen Auftrag in 15 Sekunden nicht erfüllen, bleibt die Auftragskarte offen vor ihm liegen und er kann in der nächsten Runde sein Glück versuchen.

Gebaut werden darf natürlich nur unter Einhaltung bestimmter Bauregeln. In jeder Hand darf sich z. B. maximal ein Baustein befinden. Ebenen müssen waagrecht auf Bausteinen liegen, Figuren dürfen nur auf Punkten in gleichfarbigen Bereichen platziert werden usw. Die wichtigste Regel für den ambitionierten Baumeister besagt, dass der aktive Spieler die Bauwerke beliebig erweitern, umbauen oder zerstören darf, wobei natürlich blinder Vandalismus verpönt ist. Sieger ist, wer als Erster alle seine Aufträge erfüllt hat. Eine Variante für geübte Baumeister besteht darin, den Timer auf zehn Sekunden einzustellen und so die Bauphasen noch etwas hektischer zu gestalten.

Richtige Profis dagegen bauen alle gleichzeitig. Jeder Spieler legt dazu drei Aufträge offen vor sich ab. Der Timer wird dabei auf vier Minuten gestellt. Die Bauregeln haben nach wie vor Gültigkeit, jetzt kommt jedoch noch hinzu, dass nur Teile der jeweils höchsten Ebene entfernt werden dürfen. Sobald ein Spieler einen Auftrag erfüllt hat, ruft er „Stopp“ und unterbricht damit jegliche Bautätigkeit. Eine Runde endet, wenn entweder ein Spieler seine drei Aufträge erfüllt hat oder wenn der Timer abgelaufen ist. Für die neue Spielrunde ergänzt jeder seine Auftragskarten wieder auf drei, die Spielfläche wird geräumt und das Chaos kann auf ein Neues beginnen.

Tohuwabohu ist schnell erklärt und flott gespielt. Der Startspieler hat einen leichten Vorteil, da er als einziger auf jeden Fall so oft wie seine Mitspieler an die Reihe kommt. Das Spiel macht Spaß, allerdings muss man die Hektik und den Zeitdruck mögen. Ordnungsfanatiker sind im Nachteil, da schon nach den ersten Umbauten ein heilloses Durcheinander auf dem Tisch entsteht und keiner die Zeit hat, das Material wieder ordentlich bereitzulegen. Zum Glück ist das Material robust genug, um dieses Chaos auszuhalten. Der Timer lässt sich auch auf längere Zeiträume einstellen, sodass man ihn auch für andere Spiele oder Situationen nutzen kann, z. B. als Eieruhr oder ähnliches.

Infos zu Tohuwabohu

  • Titel: Tohuwabohu
  • Verlag: Kosmos
  • Autor: Inka Brand, Markus Brand
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2011

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