Infos zu Trickerion
- Titel: Trickerion
- Verlag: Corax Games, Mindclash Games
- Autor: Richard Amann, Viktor Peter
- Spieleranzahl (von bis): 2-4
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 15
- Dauer in Minuten: 60-120
- Jahrgang: 2016
- Video:
Meister der Magie
Beim Brettspiel Trickerion von Richard Amann und Viktor Peter (Corax Games) schlüpft ihr in die Rolle von Zauberkünstlern, die gegeneinander antreten und Zaubertricks vorführen, um die Gunst des Publikums zu gewinnen und Ruhm zu ernten. Bis dahin ist es aber ein weiter Weg. So ein Zaubertrick will schließlich erst einmal gelernt werden. Außerdem benötigen die Zaubertricks auch immer Requisiten, die es zu besorgen gilt. Danach geht es an die Vorbereitung der Zaubertricks und der Show, um schlussendlich tatsächlich auf der Bühne stehen zu können. Dies alles geht natürlich nicht alleine, und daher hat jeder Zauberkünster seine Handlanger und vielleicht auch eine Assistentin, einen Ingenieur oder eine Managerin, die ihm bei den einzelnen Schritten helfen. Lediglich die Vorführung der eigentlichen Show lässt sich der Zauberkünstler natürlich nicht nehmen.
Wie funktioniert das Zauberkünstler-Brettspiel Trickerion?
Zu Beginn jeder Runde senden alle Spieler verdeckt ihre Zauberkünstler mit ihren Gehilfen gleichzeitig zu den verschiedenen Orten in der Spielstadt, um die entsprechenden Aufträge zu erfüllen. Dies ist auch gleichzeitig eine der spannendsten Phasen des Spiels, da die Ressourcen an den einzelnen Orten eingeschränkt sind und man ggf. leider leer ausgeht. So muss man sich ständig überlegen, was wohl die Mitspieler so machen wollen in der jeweiligen Runde. In der Zauberschule kann man z. B. neue Zaubertricks erlernen. Dabei gilt es allerdings zu beachten, dass man den jeweiligen Trick vielleicht gar nicht erlernen kann oder dass die entsprechenden Requisiten aktuell nicht verfügbar sind, die man ebenfalls in dieser Phase besorgen kann. Außerdem gilt es, Geld zu akquirieren und Mitarbeiter einzustellen. In der eigenen Werkstatt kann man einen erlernten Trick dann vorbereiten, sofern man die entsprechenden Requisiten bereits besorgt hat. Und schlussendlich geht es noch an die eigentliche Show. Hier gilt es erst einmal, sich einen Aufführungstag auszusuchen. Dabei ist eine Show an einem Donnerstag z. B. wesentlich einfacher vorzubereiten, als an einem Sonntag, bringt aber bei der Aufführung auch bei weitem nicht so viel Ruhm und Gage wie eine Sonntagsvorstellung. Für den jeweiligen Wochentag wird nun ein entsprechender Regieplan erarbeitet und danach durch den Zauberer aufgeführt. Die Regiepläne können dabei von unterschiedlichen Spielern gefüllt werden, wodurch ein Zauberkünstler bei der eigentlichen Vorführung auch Zaubertricks von anderen Zauberkünstlern vorführen kann. In diesem Fall teilen sich die beiden Spieler die Belohnung nach einem bestimmten Prinzip.
Lohnt sich das Brettspiel Trickerion?
Trickerion ist ein recht interaktives Spiel. Dadurch dass man ständig darauf achten muss, was die anderen Spieler so treiben, sei es auf dem Markt oder bei der Vorführung der Shows, tritt auch keine Langeweile während der Aktionen der anderen Spieler auf.
Das Spiel wirkt gut durchdacht und ist trotz der vielen verschiedenen Aktionen und einer sehr umfangreichen Zaubertricksammlung noch übersichtlich und ausgeglichen. Dabei ist Trickerion allerdings definitiv ein sogenanntes „Kennerspiel“. Man sollte also Spaß an komplexen Spielen haben und auch eine ordentliche Portion Zeit mitbringen. Trickerion spielt sich nicht in einer halben Stunde, sondern ist eine abendliche Vollzeitbeschäftigung. Beim ersten Spiel fühlt man sich auch noch etwas überfordert von den Aktionen und lernt erst nach und nach, welche Reihenfolge wohl am geeignetsten für das Spiel ist. Sein volles Potenzial schöpft man bei dem Spiel erst nach ein paar Partien aus.
Kommen wir zum Spielmaterial: Hier ist Trickerion über jeden Zweifel erhaben. Sei es der Karton, die Spielfiguren oder die Spielpläne … Alles ist von sehr hoher Qualität und mit Liebe zum Detail erstellt. Auch die Spielanleitung ist sehr gut strukturiert und leicht verständlich, auch wenn es aufgrund der Komplexität während der ersten Partien immer wieder zum Griff zur Anleitung kommt, um Details nachzuschlagen und es dabei, zumindest in unserer Spielegruppe, doch zu der ein oder anderen Diskussion kam, wie eine Regel auszulegen ist.
Zusammenfassend kann man also sagen: Wer komplexe Spiele mit Interaktion mit den Mitspielern mag und entsprechend viel Zeit mitbringt, wird in Trickerion einen Kandidaten für Wiederholungstaten finden.
Schlussendlich gilt es noch zu erwähnen, dass sowohl das englische Original als auch die deutsche Übersetzung über so genanntes Crowdfunding finanziert wurden. Bei diesem Geschäftsmodell werden die späteren Kunden frühzeitig eingebunden und kaufen das Spiel quasi vor der eigentlichen Produktion. Dadurch sinkt einerseits das Risiko des Spieleherstellers, auf der anderen Seite bekommen die Kunden die Möglichkeit, noch Einfluss auf die Herstellung zu nehmen und profitieren vielleicht auch von einem entsprechend niedrigeren Preis. Trickerion hat hierbei den benötigten Wert für die Spielfinanzierung um den Faktor 10 übererfüllt. Das zeigt ein sehr großes Interesse seitens der Fangemeinde. Es git auf jeden Fall, das Geschäftsmodell Crowdfunding für Spiele weiter zu beobachten, da hierdurch vielleicht die ein oder andere spannende Neuerscheinung ermöglicht wird.
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