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Reich der Spiele >> Rezension >> Tulpenfieber

Tulpenfieber

Tulpenfieber - Ausschnitt vom Titelbild - Foto von Amigo Spiele

Uwe Rosenberg ist nun auch schon ein Fossil in Spielerkreisen und hat uns schon mit einigen Dauerbrennern überrascht. Von Bohnanza bis Agricola hat er so einige Klassiker geschaffen, und immer wieder ist man gespannt, was aus seiner Feder kommt. Da ist ja vom Kartenspiel bis zum Strategiehammer alles dabei und meistens war ich auch überzeugt, nicht immer, aber eben meistens. Und nun Tulpenfieber, der nächste Streich des Meisters. Ein Spiel, das schon beim Lesen der Anleitung mich fragen lässt, was das Ganze mit Tulpen zu tun hat, denn weder die Aufmachung spricht einen an, noch das Spielprinzip.blank

Wie läuft eine Partie Tulpenfieber ab?

Tulpenfieber - Spielszene - Foto von Jörn Frenzel

Wie bei Kniffel geht es hier darum, Würfelkombinationen zu erfüllen. Dazu bekommt jeder ein Tableau, auf dem die Kombinationen vorgegeben sind. Diese sind auf sieben Spalten in fünf Reihen vorgegeben. Da geht es bei den Zahlen von 1 bis 6 eben um (mehrere) 1er, 2er, 3er, 4er, 5er oder 6er. Von einer Mini-3er-Straße bis zur vollen Straße von 1 bis 6 ist alles  dabei. Dann fängt man mit vier Würfeln an und darf eben dreimal werfen.

Hat man ein Ergebnis des Tableaus erreicht, legt man ein farbiges Tulpenplättchen darauf ab. Ist das erzielte Ergebnis schon abgedeckt oder wir erwürfeln gar nichts, legen wir das Tulpenplättchen über das Tableau.  Haben wir sechs oder sieben gleiche Zahlen, dürfen wir das Ergebnis als Joker überall hinlegen.

Tulpenfieber - weiteres Tableau - Foto von Jörn Frenzel

Wie kommt man an mehr Würfel?

Gelingt es uns, drei Felder diagonal oder senkrecht in Folge abzulegen, bekommen wir einen Würfel mehr. Wird das auf vier oder fünf Felder in einer Reihe verlängert, kommt jeweils ein weiterer Würfel hinzu. Sodass wir im günstigsten Falle mit sieben Würfel spielen.

Plättchen für das Tulpenbeet

Tulpenfieber - Tableau mit Beeten - Foto von Jörn Frenzel

Können wir nichts regelgerecht ablegen und haben Tulpenplättchen auf dem Tableau, können wir gegen Umdrehen zweier Plättchen einen weiteren Würfelwurf wagen. Das geht ggf., bis alle Tulpenplättchen umgedreht sind. Sobald wir ein Feld von 3 x 2 oder 2 x 3 zugelegt haben, erhalten wir ein passendes Bonusplättchen, auf dem wir einen unserer Würfel mit unserer Wunschzahl ablegen können. Dieser braucht eben nicht mehr gewürfelt zu werden. Das Spiel endet, sobald ein Mitspieler alle sieben Felder der 4. Reihe belegt hat oder drei benachbarte Felder der fünften Reihe oder vier beliebige Felder der fünften Reihe. Das war’s.

Macht Tulpenfieber Spaß?

Ja, eben nicht! So ist es, wenn man ein aufgepimptes Kniffel erneuert. Diesmal würfeln zwar nicht alle, bis alles abgestrichen ist, sondern es stellt eine Art Würfelwettrennen dar, das aber nicht sonderlich aufregend ist. Was das Ganze mit Tulpen zu tun haben soll, erschließt sich mir nicht.

Die Aufmachung ist gelinde gesagt: häßlich.

Die Tulpenplättchen sind als solche gar nicht zu erkennen und tragen nicht gerade für ein besseres Spielverständnis bei. Denn als Untertitel – beweise deinen grünen Daumen – beizufügen, ist total unnötig. Ein Blumenmeer entsteht hier nicht vor meinem geistigen Auge.

Tulpenfieber - Schachtel- Foto von Amigo Spiele

Das Solospiel ist noch am ansprechensten, aber auch da gibt es wesentlich Besseres auf dem Markt, selbst im Würfelbereich. Am besten kam das Spiel in der Altersklasse um 9 Jahren an, aber schon erfahrene 13-Jährigen reichte eine Partie. Im Großen und Ganzen muss ich sagen, dass Tulpenfieber in meinen Kreisen zum großen Witz wurde. Denn wenn ein neuer Mitspieler dazu kam, hieß es, was spielen wir denn? Was sollte er unbedingt kennenleren? Es kam dann Tulpenfieber und war jedesmal als Witz gemeint. Das heißt soviel wie: bloß nicht schon wieder! Also ging der Klon von Kniffel gut als Scherz durch, aber als Spiel war es eine Entäuschung. Große Aufmachung, kleiner Spielwert – das bleibt leider vom bei Amigo Spiele veröffentlichten Titel hängen.

Infos zu Tulpenfieber

  • Titel: Tulpenfieber
  • Verlag: Amigo Spiele
  • Autor: Uwe Rosenberg
  • Spieleranzahl (von bis): 1-4
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2021
  • Video:
    YouTube

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