Eine kleine, unscheinbare, aber trotzdem schön verzierte Packung erwartete unsere Spielegruppe mit Überhol’ mich doch! von Michael Wybierek. Etwas neugierig beäugten wir das Kartenpiel, wobei auffiel, dass Der Autor das Spiel im Selbstverlag herausgebracht hat. Dieser Umstand steigerte das Interesse umso mehr und so packten wir das Spiel schnell aus, um es endlich zu spielen.
Infos zu Überhol‘ mich doch!
- Titel: Überhol mich doch!
- Verlag: Michael Wybierek
- Autor: Michael Wybierek
- Spieleranzahl: 2-4
- Alter ab: 8
- Dauer in Minuten: 15-25
- Jahrgang: 2024
Überhol‘ mich doch! – kleines Spiel mit großer Idee
Die geöffnete Packung gab dann die Spielkarten, vier Spielsteine und die Anleitung preis. Der Spielplan, auf dem sich die Spielsteine bewegen, wird mit Hilfe der Spielkarten gelegt. Ab hier gibt die Anleitung zwei Möglichkeiten her, das Spiel zu spielen.
In der normalen Spielvariante gilt es, durch Abwerfen von Karten Missionen zu erfüllen. So können die Spieler nach und nach Karten ansammeln, um die großen Aufträge abzuschließen. Dies katapultiert denjenigen nämlich direkt mehrere Felder nach vorne. Gewonnen hat schließlich, wer seinen Marker als erstes ins Ziel bringt.
Auch in der zweiten Spielversion geht es darum, sein Boot als erstes ins Ziel zu bringen. Allerdings wechselt hier der Spielablauf deutlich. Nun gilt es nicht mehr, Missionen zu erfüllen. Stattdessen liegen nun Karten aus, die sich die Spieler schnappen können. Aber natürlich nur, wenn sie aus der Runde als Sieger hervorgehen und den höchsten Stich machen.
Überhol‘ mich doch: ein wackeliges Boot …
Direkt vorweg: Unsere Spielerunde hatte ihren Spaß mit Überhol’ mich doch, vor allem mit der alternativen Variante, da hier alle gleichzeitig spielten. Dadurch lief das Spiel flüssiger und das Aufdecken der Stichkarten sorgte jede Runde für Spannung.
Aber … Soweit leider das Positive …
Die Anleitung mag klein sein, was sie auch sein muss, um in die Packung zu passen. Auch ist je Seite der Anleitung nur eine Spielvariante beschrieben, was eigentlich für Übersichtlichkeit sprechen müsste. Doch genau daran mangelt es leider stark (und dabei lassen wir Rechtschreib- und Grammatikfehler außer Acht).
Dieser Zustand der Anleitung wirkt leider mehr wie ein Vorentwurf für Testspieler, bevor letzten Endes eine saubere Version erstellt wird. Dieses Gefühl einer „Testversion“ zieht sich leider auch weiter durch das ganze Spiel. Hier fehlt beiden Spielvarianten der letzte Funke, der benötigt wird, um es wieder und wieder spielen zu wollen.
Dennoch ein kurzes Fazit zu Überhol‘ mich doch
Können wir also Überhol’ mich doch empfehlen? Leider nur bedingt, was in Anbetracht des Herzbluts, das Michael Wybierek sicherlich in das Projekt gesteckt hat, sehr schade ist.
Für Gruppen mit Kindern ist es vielleicht noch geeignet, wobei die Regelerklärung die Erwachsenen übernehmen sollten. Doch je älter die Spieler sind, umso mehr fällt der fehlende Funke auf, der diesem Titel noch fehlt. Wir hoffen, dass Michael Wybierek hier noch nachbessert und würden uns sehr über eine Version 2.0 von Überhol’ mich doch! freuen.