Infos zum Spiel Unter Geiern
- Titel: Unter Geiern
- Verlag: Game Heads
- Autor: Michael Nietzer
- Spieleranzahl (von bis): 2 - 6
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 10
- Dauer in Minuten: 45
- Jahrgang: 2010
Unter Geiern war als Kartenspiel angekündigt worden. Umso erstaunter war ich über die doch recht großzügig dimensionierte Spielschachtel, welche ich dann in den Händen hielt. Das Erstaunen schlug dann allerdings schnell in Ernüchterung um, denn in der Schachtel fanden sich wirklich nur zwei Kartenpakete mit insgesamt 156 Karten. Welchen Erwägungen folgend die Entscheidung darüber gefallen war, wird sich mir wahrscheinlich nie wirklich erschließen. Aber halten wir uns nicht mit solchen „Äußerlichkeiten“ auf und kommen zum Kern der Sache, dem Spiel selbst.
Die Karten gliedern sich in Wüstenkarten, Geierkarten, Zankkarten, Beutekarten und letztendlich noch den Spielerkarten. Je nach Spieleranzahl wird eine Wüste bestehend aus mindestens fünf mal fünf und maximal sieben mal sieben Wüstenkarten ausgelegt. Diese verdeckt ausgelegten Wüstenkarten zeigen dabei entweder wirklich öde Wüste, sehr nützliche Aufwinde, für die Geier oberleckeres Aas oder als Sonderkarten eine Klapperschlange bzw. einen Geiergratisflug. Die Zankkarten werden gemischt und die Beutekarten nach Werten sortiert. Die Geierkarten werden zur besseren Kenntlichkeit, welch Sakrileg: gefaltet! Jahrelang bemüht man sich als ordentlicher Spieler seine Karten pfleglich zu behandeln und steckt diese dafür sogar in Schutzhüllen, in diesem Spiel werden sie stattdessen gefaltet. Dabei wäre doch ohne Problem in der überdimensionierten Schachtel Platz für Figuren, aus welchem Material auch immer, gewesen.
Die Geier hüpfen oder fliegen nun auf dem Spielfeld herum, nutzen die Aufwinde oder Energie (eigene Beutekarten) um zu anderen Wüstenkarten zu gelangen. Wenn diese leckeres Aas zeigen kann sich der Geier niederlassen, um daran zu knabbern. Das lockt natürlich weitere Geier an, welche an der leckeren Mahlzeit teilhaben wollen. Dass solches nicht freiwillig geschieht ist schnell klar, also zanken sich die Geier um die Beute. Dazu gibt es die Zankkarten. Diese werden verdeckt von den Beteiligten gezogen. Die Summe der Werte auf den Karten sollte so hoch wie möglich sein, den Gesamtwert von neun aber nicht übersteigen. Wer am Aas ungestört knabbern kann oder darf erhält eine entsprechende Beutekarte. Der Geier, welcher Beute im Gesamtwert von 30 Punkten gehortet hat, gewinnt das Spiel.
„Unter Geiern“ hinterlässt einen zwiespältigen Eindruck. Das Spiel nimmt sich eines unverbrauchten Themas an und kann dieses durch Spielgefühl und Grafik auch recht gut umsetzen. Trotzdem trüben die angesprochenen Designschnitzer das Gesamtbild. Das Glück spielt zudem eine nicht zu unterschätzende Rolle, planbar ist hier fast gar nichts. Aufgewogen wird dies erst in größerer Runde, denn mit steigender Spielerzahl steigt auch der Spielspass deutlich. So bleibt Unter Geiern leider ein durchschnittliches Spiel, dem der recht hohe Preis und die suboptimale Ausstattung den Weg zu Höherem versperren.
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