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Wie die Wombats

Wie die Wombats - Ausschnitt der Titelillustration - Foto von Zoch

Wer weiß, was sich Thomas Schneider-Axmann beim Titel Wie die Wombats gedacht hat? Vielleicht hat er an die gefährdeten kleinen und knuffigen Tierchen gedacht. Die sind übrigens bekannt dafür, dass sie in Würfelform koten, was den Bogen ganz witzig zu diesem Gesellschaftsspiel schlägt.

Wie die Wombats ist beim Zoch Verlag erschienen und richtet sich an bis zu 6 Personen ab 8 Jahre. Zielgruppe sind Leute, die gern leichte und lockere, aber dennoch kniffelige Aufgaben lösen und dabei etwas Hektik vertragen. Denn die Sanduhr gehört dazu.

Unnötig komplizierte Anleitung

Der Zugang ist durch die Anleitung unnötig kompliziert. Das liegt nicht an den Regeln, die sehr einfach sind. Es sind die Formulierungen, die ich mir einfacher und übersichtlicher gewünscht hätte. Die Beispiele sind optisch nicht schön aufbereitet und klein betextet, erklären aber den Ablauf dennoch halbwegs ordentlich. Wer jetzt Panik hat: Nein, nein, die Anleitung umfasst gerade mal sieben knappe Seiten. Aber sie hätte locker auf eine Seite Text plus Bilder gepasst.

Der Ablauf: Darum geht es bei Wie die Wombats

Wie die Wombats - Material - Foto Michael Weber

Doch zum Ablauf selbst. Aufgabe ist es, Wimmelbilder voller Wombats nach Anzahl der abgebildeten Tierchen zu legen. Dabei gibt ein Raster vor, wie die Kartenauslage auszusehen hat.

Nun kommt die eigentliche Herausforderung: Ausgehend von festgelegten Pfeilen müssen die Karten eine aufsteigende Anzahl von Wombats zeigen. Das wäre einfach, wenn es nur eine Reihe wäre. Aber die Reihen kreuzen sich oder treffen sich als Viereckrahmen mehrfach. Dadurch ist es nicht einfach, die passende Karte zu legen.

Kleine wuselige Wombats legen

Und nun kommt das eigentliche Problem: Die Wombats sind sehr klein. Zehn Stück davon sehen so aus wie acht oder zwölf. 50 wie 40 oder 60. Wer kann das schon genau sagen. Doch genau das ist erforderlich, um aus der Kartenauswahl die passenden Motive zu legen.

Das alles nach Rastervorgabe und auf Zeitdruck – puh, das ist doch alles andere als einfach. Aus dem anfänglichen müden Lächeln werden speziell bei unerfahrenen Spielefans ein hitziges Mitfiebern und ein hektisches Legen.

Wie die Wombats - Ausschnitt Spielaufbau - Foto von Zoch

Wie die Wombats – die Regeln, da war noch was

Um das noch einzuordnen. Zu spielen sind fünf Runden mit ansteigendem Schwierigkeitsgrad. Jede Runde gibt eine Karte vor, wie die Auslage aussehen soll. Jede Runde kommen mehr Wombat-Karten dazu.

Nachdem die Sanduhr umgedreht ist, spielen alle reihum. Wer am Zug ist, wählt eine von drei Aktionen: Karte aus dem Pool anlegen, Karte in den Pool zurücklegen, zwei gelegte Karten vertauschen.

Sollte die Sanduhr kurz vorm Ende sein, wird diese umgedreht, was aber Minuspunkte bringt. Ist sie gerade eben durchgelaufen, bringt das ebenfalls Minuspunkte. Wird sie sogar vergessen, bringt das noch mehr Minuspunkte.

Sobald das Muster steht, kontrollieren alle die aufsteigende Anzahl der Wombats. Eine Zahl auf der Rückseite liefert die korrekte Tieranzahl. Ein Fehler ist erlaubt, dann gibt es Pluspunkte. Fehler bringen jedoch Minuspunkte. Nach fünf Runden folgt die Abrechnung.

Wie die Wombats - Karten - Foto Michael Weber

Varianten für schwierigere Aufgaben

Wer mag, kann den Wuselfaktor bei Wie die Wombats noch steigern. Denn auf den Karten sind auch rote Nacktnasenwombats und weiße Albinos unregelmäßig verteilt. Nur diese beiden Farben zählen für die Varianten. Das ist schwieriger, weil das Abschätzen der Gesamtanzahl nun nicht mehr ausreicht.

Kritik: Macht kurze Zeit Spaß

Ich gebe zu, ich mag Legespiele. Wombats sowieso. Bei Wie die Wombats kommt beides zusammen. Das fällt bei mir also auf fruchtbaren Boden. Es ist wirklich erstaunlich, wie schwer das Schätzen der Tieranzahl auf den Karten schon allein ist. Doch das reicht nicht. Denn die Karten müssen noch zusätzlich in aufsteigender Reihenfolge und überkreuz und wieder quer passend gelegt werden.

Langfristig fehlt der Reiz

Das ist ein schöner Zeitvertreib, ein guter Aufwärmer oder Absacker. Langfristig mag mich Wie die Wombats aber nicht zu überzeugen. Dafür ist der Anspruch doch zu niedrig und der Ablauf trotz der verschiedenen Vorgaben zu monoton. Es fehlt der Reiz des Überraschenden. Da sind Titel wie Mico Macro: Crime City oder Sherlook sowie Differnces/What’s Missing auf Dauer etwas interessanter.

Tipp für Fans der Leichtigkeit des Spiels

Wie die Wombats - Schachtel - Foto von Zoch

Wer ein gutes Auge hat, wird bei Wie die Wombats erfolgreicher sein. Wer stressresistent ist, kann ebenfalls souveräner agieren. Die kleinen knuffigen Beuteltiere bieten einen schönen Rahmen für ein locker-leichtes Spielvergnügen. Die Rastervorgaben geben dem Ganzen noch den Reiz, die passenden Karten legen zu wollen. In dem Sinne ist Wie die Wombats eine Knobelaufgabe, bei der unter Zeitdruck Augenmaß zu beweisen ist. Mit etwas Übung wird es natürlich alles etwas einfacher.

Infos zu Wie die Wombats

  • Titel: Wie die Wombats
  • Verlag: Zoch Verlag
  • Autor: Thomas Schneider-Axmann
  • Spieleranzahl (von bis): 1-6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 20
  • Jahrgang: 2023

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