Auf der Suche nach dem Schatz – Das Abenteuer für Jung und Alt – so lautet der Untertitel von Winzul des Arsonists Verlags. Ich habe drei Partien gespielt und mein persönlicher Untertitel wäre: Auf der Suche nach dem Spaß – Das Abenteuer mit anstrengenden Regeln und sehr viel Zufall. Wie ich das meine, erfahrt ihr in dieser Rezension.
Infos zu Winzul
- Titel: Winzul
- Untertitel: Auf der Suche nach dem Schatz - Das Abenteuer für Jung und Alt
- Verlag: Arsonists Verlag
- Spieleranzahl: 2-4
- Alter ab: 10
- Dauer in Minuten: 60-180
- Jahrgang: 2025
Spielaufbau und Material von Winzul
Der Spielplan wird in die Tischmitte und das Lager mit den unterschiedlichen Gegenständen wird bereit gelegt. Alle Kartentypen (Edelstein-, Gegner-, Ereigniskarten) werden getrennt voneinander gemischt. Alle 72 Spielsteine werden verdeckt gemischt und auf den 72 Feldern auf dem Spielplan verteilt. Die Spielsteine zeigen unter anderem die unterschiedlichen Edelsteine: Smaragd, Saphir, Amethyst, Rubin, Topas und Diamant. Jeder Spieler erhält außerdem noch eine Charakterkarte, auf der seine Fähigkeiten, seine Trophäen, sein Platz im Rucksack sowie Totenkopffelder abgebildet sind. Diese kommen unterschiedlich häufig vor. Jeder Spieler zieht eine Edelsteinkarte zu Beginn des Spiels, die er sich verdeckt anschaut.
Das Ziel bei Winzul
Glück gehört vor allem dazu, denn ich versuche, durch Herumlaufen im Dschungel (auf dem Spielplan) möglichst schnell meine gesuchten Edelsteine unter den 70 Plättchen zu finden. Dabei darf ich diese nicht mitnehmen, sondern will mir den Ort der gefundenen Edelsteine gut merken. Ich habe eine Schatzkarte, auf dieser darf ich mir Notizen machen. Erreiche ich die Mitte des Spielfeldes, decke ich meine Edelsteinkarte auf. Gelingt es mir nun, die erforderliche Anzahl der gesuchten Edelsteine aufzudecken, dann gewinne ich Winzul.
Spielregeln: der Alauf im Detail
Mein Spielzug verläuft immer gleich ab. Ich würfele mit zwei Würfeln – dem Goldwürfel und dem Bewegungswürfel. Der Goldwürfel bringt mir mir zufällig ein, zwei oder drei Gold oder einen Totenkopf. Gold lege ich in meinen Rucksack, dabei verbraucht jede Münze eines der wertvollen neun Felder. Habe ich vier Totenköpfe, muss ich eine Runde aussetzen. Der Bewegungswürfel erlaubt es mir, ein oder zwei Schritte zu laufen, es sei denn, ich würfele Gift, dann darf ich mich nicht bewegen.
Ich kann mich nicht mehr erinnern, wann ich das letzte Mal ein Spiel gespielt habe, bei dem ich aussetzen musste. Es ist auf jeden Fall lange her und ich habe es in den aktuellen Spielen nicht vermisst.
Ähnlich zufällig sind nun die Ereignisse, die mir unter den Dschungelplättchen begegnen können. Ich kann einen Edelstein finden. Diesen schaue ich mir alleine an und lege das Plättchen verdeckt wieder hin. Oder ich finde einen Gegenstand: Gold, eine Hacke oder einen Kompass. Außerdem kann ich einen Gegner treffen und muss kämpfen, oder ich muss eine Ereigniskarte ziehen. Auch da kann es mir wieder passieren, dass ich aussetzen muss. Manchmal habe ich auch einen Vorteil: Ich darf ein Fernrohr nutzen und mir zwei beliebige Plättchen ansehen oder noch weiter ziehen. Nichts davon kann ich beeinflussen.
Glück beim Kampf
Der Kampf gegen einen Gegner verläuft ebenfalls immer gleich und ist hauptsächlich von Glück geprägt: Ich darf bis zu dreimal mit den drei Kampfwürfeln würfeln und brauche mehr Schwerter, als mein Gegner stark ist.
Gelingt mir der Sieg, so bekomme ich Gegenstände, Trophäen oder eine Ereigniskarte. Kassiere ich eine Niederlage, so erhalte ich einen Totenkopf – wodurch ich womöglich bald wieder aussetzen muss. Doch damit nicht genug. Damit nicht nur der Zufall mitspielt, darf ich immerhin auch meine Mitspieler angreifen und ihnen bei Erfolg etwas aus dem Rucksack klauen. Oder ich lege ihnen Felsbrocken in den Weg, die sie nur mit einer Spitzhacke loswerden können.
Kaum Einflussmöglichkeiten
Die einzigen wirklich konstruktiven Einflussmöglichkeiten sind folgende:
- Ich kann gezielt Gegner angreifen um Trophäen zu sammeln. Habe ich drei Trophäen, so darf ich diese gegen eine „Fähigkeit“ eintauschen.
- Meine zweite echte Wahlmöglichkeit ist, welche der drei möglichen Fähigkeiten ich in welcher Reihenfolge freischalten will. Ich erhalte immer ein Gold mehr, ich darf einen Schritt mehr laufen oder ich habe immer schon ein Schwert.
- Meine dritte Möglichkeit das Spiel zu beeinflussen, ist es (wenn ich genug Gold habe), beim Händler Gegenstände zu kaufen, die es mir ermöglichen, mehr Schritte zu machen oder Felsbrocken aus dem Weg zu räumen.
Das Spielende bei Winzul
Der Sieg lockt, wenn ich in meinem Zug auf das Feld in der Mitte des Dschungels ziehen kann, auf das Tempelfeld. Jetzt kann ich versuchen, die Partie zu gewinnen.
Als erstes steht mir jedoch noch ein Kampf bevor – ich ziehe eine Gegnerkarte vom Stapel. Gewinn ich diesen Kampf, decke ich meine Edelsteinkarte auf und versuche nun die erforderliche Anzahl Edelsteine im Dschungel aufzudecken. Entweder ich habe mir nun gute Notizen gemacht, habe ein sehr gutes Gedächtnis oder ich habe einfach Glück. Gelingt es mir, so habe ich sofort gewonnen. Gelingt es mir nicht, muss ich zurück auf ein Startfeld am Rande des Dschungels und in der folgenden Runde muss ich – richtig – aussetzen.
Kritik an Winzul
Tja, was schreibe ich, was ich nicht oben schon geschrieben habe?
Ich hatte schon nach der ersten Partie keine Lust mehr auf eine zweite und habe auch keinen meiner Mitspieler motivieren können, eine weitere Partie mitzuspielen.
Ich habe es mit in den offenen Ganztag genommen. Denn Kinder finden ja mache Spiele viel spannender, als es Erwachsene machen. Doch auch hier wollte keine Spannung aufkommen.
Es bleibt ein Herumlaufen, Glück haben beim Würfeln und immer wieder mal aussetzen. Auch der letzte Gegner ist bloß Glück, denn wir ziehen einfach eine Gegnerkarte vom allgemeinen Gegnerstapel. Die Stärke kann dann alles zwischen drei und zehn sein – mehr Zufall zum Ende geht kaum.
Selbst die Entwicklung der Fähigkeiten ist belanglos. Dafür dauert es auch noch recht lange – unter einer Stunde haben wir keines der Spiele gespielt, die längste Partie dauerte etwas über zwei Stunden … Ich werde jedenfalls keine weitere Partie spielen und kann mir auch keine Zielgruppe vorstellen, für die ich Winzul empfehlen kann.
1 Kommentar
Es hat schon seinen Grund, dass das Spiel seit Jahren bei Amazon bei jedem Deal verramscht wird.. 😉