Wortspiele haben bei Spielern nicht selten auch einen eher verpönten Ruf und außer dem Klassiker Scrabble kam auch in meinem Bekanntenkreis eigentlich nie ein solches Spiel auf den Tisch. Mit Wordz, einer Neuauflage des bereits im Jahre 1984 von Tom Werneck entwickelten Spiels Wortwirbel, hat nun wieder ein solches Spiel bei mir und meinen Mitspielern versucht zu punkten. Auf die Würfel … Fertig … Los!
Wie spielt man Wordz?
Zunächst lege ich den kleinen achteckigen Spielplan in die Mitte. Jeder Mitspieler bekommt noch einen Zettel und einen Stift, was beides nicht mitgeliefert wird, und dann wird zunächst der schwarze Würfel ausgewürfelt und in die Mitte des Spielplans gelegt. Damit jeder auch mal würfeln darf, werden dann reihum die zehn weißen Würfel ausgewürfelt und beginnend von einem beliebigen äußeren Feld im Uhrzeigersinn auf den Spielplan gelegt.
Nun kommt die Sanduhr ins Spiel. Sobald ich diese umgedreht habe, haben alle 60 Sekunden Zeit, mit den oben zu sehenden Buchstaben auf den elf Würfeln so viele Wörter mit mindestens drei Buchstaben zu finden, wie sie können. Aber Vorsicht: Erlaubt sind nur Buchstabenfolgen, die mit einer lilafarbenen Linie verbunden sind. Wobei Buchstaben auch mehrfach vorkommen können, indem man hin und her „zieht“, sofern mindestens ein Buchstabe dazwischen ist.
Ist die Zeit um, gleichen alle die gefundenen Wörter miteinander ab. Gleiche Wörter, die von mehreren Personen gebildet wurden, werden gestrichen. Für Wörter, die ich allein gefunden habe, gibt es je nach Länge Punkte. Habe ich nach einer vorher festgelegten Anzahl von Runden die meisten Punkte, habe ich das Spiel gewonnen. Für Spiele mit Kindern gibt es eine leichtere Variante.
Wie gut ist Wordz?
Nachdem ich die Regeln erklärt habe, war tatsächlich bei vielen meiner Bekannten ein gewisses Interesse geweckt. Auch das Spielen an sich geht leicht von der Hand, eine Runde ist schnell vorbei und man muss sich kaum Regeln merken. Mit einer elementaren Regeln hatten dann aber doch einige meiner Mitspieler ein größeres Problem: den Linien. Diese sind auf dem schwarzen Hintergrund trotz der grellen Farbe nicht von allen an einem größeren Tisch gut zu sehen. Außerdem gehen einige Linien (nur) scheinbar nicht durch, da sie bei Überschneidungen dünner werden. Dies sollte sicherlich darstellen, dass die Linien nicht abbiegen, sondern nur gerade durch gehen, aber nicht alle sind so gut zu erkennen.
Ein weiteres Manko sind die Buchstabenwürfel. Hier will der Verlag offenbar modern sein und hat identische Buchstaben in unterschiedlichen Schriftarten auf die Würfel gedruckt. Allerdings kann man dadurch unter anderem das „Qu“ nicht gut erkennen und nicht selten kamen Nachfragen, welche Buchstaben nun gerade zu sehen sind. Dies geht zu Lasten des Spielspaßes und sorgte nach einem ersten Aufhorchen aufgrund der schnellen und simplen Spielweise immer relativ zügig für Stirnrunzeln.
Damit bleibt am Ende leider ein etwas durchwachsendes Gefühl. Das reine Spielgefühl kann schon überzeugen und die simplen Regeln und die kurze Spieldauer lassen dieses Spiel bei wortgewandten Personen gut als Partie für zwischendurch ankommen. Die Grafik ist allerdings an einigen Stellen echt misslungen und so leidet der Spielfluss deutlich. Am Ende wollten meine Mitspieler daher meistens doch keine weitere Runde spielen. Schade um die gute Spielidee.
Infos zu Wordz
- Titel: Wordz
- Verlag: moses.Verlag
- Autor: Tom Werneck
- Spieleranzahl (von bis): 2-10
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
- Jahrgang: 2016
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