Neben vielen Einschränkungen unseres täglichen Lebens hat Corona auch einen großen Einfluss auf das Spielerleben. In Zeiten der Kontaktbeschränkungen sind viele Spielergruppen in eine Art Dornröschenschlaf versetzt worden. Single-Haushalte hatten unter diesen Bedingungen im wahrsten Sinne des Wortes kein leichtes Spiel. Der bekannte Spieleautor Jamey Stegmaier versuchte diese spielerische Not etwas zu lindern und entwickelte mit Würfelwelten dafür ein unendlich skalierbares Roll-and-Write-Spiel, um es Interessierten auf der ganzen Welt online zur Verfügung zu stellen.
Infos zu Würfelwelten
- Titel: Würfelwelten
- Verlag: Feuerland Spiele
- Autor: Jamey Stegmaier
- Spieleranzahl: 1-6
- Alter ab: 14
- Dauer in Minuten: 30
- Jahrgang: 2021
Eine Veröffentlichung des Spieles war eigentlich nicht geplant, aber viele Fans baten um eine analoge Version, die nun bei Feuerland zu erwerben ist. In der Schachtel befindet sich Material für 1 bis 6 Personen. Pro zusätzlicher Box, lässt sich die Spieleranzahl entsprechend erweitern. Bei genügend vorhandenen Kartensätzen lässt sich das Spiel mit beliebig vielen Personen spielen. Für jeden Spieler gibt es elf Aufgabenkarten. Sie sind inspiriert von elf Spielen aus dem Stonemaier Verlag. Um sich am Spiel beteiligen zu können, muss man diese Spiele nicht kennen.
Wie läuft eine Partie ab?
Würfelwelten verläuft über drei Durchgänge. Ein Spieler mischt zu Beginn eines Durchganges die noch nicht genutzten Aufgabenkarten und wählt drei davon zufällig aus. Die anderen Spieler suchen nun aus ihren Weltenkarten genau die drei gleichen Welten aus. Ein Durchgang besteht aus neun Runden, wobei alle Spieler immer gleichzeitig spielen. Eine Runde besteht aus dem Wurf mit zwei Würfeln und Eintragen des Würfelergebnisses auf die Aufgabenkarten.
Zu Beginn der Runde würfelt einer der Spieler mit zwei Würfeln. Das Ergebnis gilt für alle Spieler. Beim Eintrag auf die Weltenkarten gilt es zu beachten, dass die beiden Würfel in der Regel nicht in der gleichen Welt eingetragen werden dürfen. Es gibt zudem drei verschiedene Ressourcen, die bei jedem Eintrag gewonnen werden können. Mithilfe dieser Ressourcen lässt sich ein Würfelwert ändern oder auch ein dritter Würfelwert generieren. Auf jeder Karte können durch die Einträge bis zu sechs Sterne erworben werden. Für jede unverbrauchte Ressource gibt es am Ende des Durchgangs noch 0,1 Sterne. Wer am Ende der drei Durchgänge die meisten Sterne hat, ist König der Würfelwelten.
Jede der elf Würfelwelten hat ihre Eigenheiten, die es zu beachten gilt. Dem Kenner wird es sicherlich gelingen, die Eigenheiten des einer Würfelwelt zugrunde liegenden Spieles wiederzuerkennen. Ein Spielvorteil ergibt sich durch diese Kenntnis nicht.
Solovariante inklusive
Obwohl in diesem Spiel jeder für sich spielt, gibt es auch noch eine zusätzliche Solovariante, die in Form eines Golfspieles daherkommt. Für jede der 18 Bahnen gibt es eine Karte, die angibt, welche Welten für die Bahn genutzt werden müssen, welche Regeländerungen gegenüber dem normalen Spiel gelten und die Anforderungen, die erfüllt werden müssen, um das Loch zu treffen. Das Spiel kann in drei verschiedenen Schwierigkeitsstufen gespielt werden. Schade ist nur, dass die beigelegte Spielkarte nicht mit einer wischbaren Oberfläche ausgestattet ist und somit nur für drei Durchgänge ausreicht. Wer Spaß am Golfen hat, sollte sich die Spielkarte besser vorher kopieren.
Wie gut ist das Gesellschaftsspiel Würfelwelten?
Der Vorteil bei Würfelwelten ist, dass es im Prinzip mit beliebig vielen Spielern durchführbar ist. Vorteilhaft ist auch, dass alle gleichzeitig spielen, sodass keine Downtime vorhanden ist. Doch diese Vorteile erkauft man sich mit dem Nachteil, dass jeder Spieler für sich spielt und im Spiel keinerlei Interaktion stattfindet. Natürlich gibt es bei diesem Spielprinzip immer wieder Spieler, die versuchen, sich bei ihren Einträgen an anderen Spielern zu orientieren, aber das ist nicht Sinn der Sache.
Durch die immer wieder unterschiedliche Kombination der Würfelwelten ergibt sich aber eine große Bandbreite an Variationsmöglichkeiten, die das Spiel auch über einen längeren Zeitraum interessant machen. Warum das Spiel erst ab 14 Jahren, wie auf der Schachtel angegeben, sein soll, erschließt sich mir nicht. In unserer Runde war auch ein Achtjähriger mit Begeisterung dabei. Wer Roll-and-Write-Spiele mag, dem kann ich Würfelwelten auf jeden Fall empfehlen. Es ist kein abendfüllendes Gesellschaftsspiel, aber kommt zwischendurch bei uns immer wieder mal gerne auf den Tisch.