Infos zu Yinsh
- Titel: Yinsh
- Verlag: Don & Co
- Autor: Kris Burm
- Spieleranzahl (von bis): 2
- Alter (ab oder von bis in Jahren): 9
- Dauer in Minuten: 30
- Jahrgang: 2003
Das Gipf-Project ist über sechs Spiele angelegt. Jedes einzelne Spiel trägt zum Projekt bei, indem man über einen Sieg Potenziale für das zentrale Spiel Gipf gewinnen kann. Diese Potenziale ermöglichen eine bessere Ausgangsposition für Gipf. Aber jedes einzelne Spiel ist auch ohne Einbindung des Projekts spielbar. Mit Yinsh liegt erst das fünfte Spiel vor. Yinsh schließt das Projekt jedoch inhaltlich ab. Es ist die Krönung und zugleich der Bogen zurück zu Gipf.
Yinsh ist wie die anderen Spiele des Gipf-Projects ein rein abstraktes Zwei-Personen-Spiel. Wie bei Gipf, schwächen die Spieler im Laufe der Partie die eigene Position und müssen am Ende versuchen, trotz dieser Schwäche den entscheidenden Schlag zu landen. Das ist eine enorme Herausforderung für den Führenden und bringt in der Regel einen Spieler, der schnell zurückliegt am Ende wieder an den Gegenüber heran.
Zu Beginn des Spiels werden auf dem Brett jeweils fünf Ringe verteilt. Diese Positionierung ist für erfahrene Yinsh-Spieler sehr wichtig, denn hier wird der Grundstein für die folgenden Züge gelegt. Anschließend setzen die Kontrahenten abwechselnd einen Stein in Spielerfarbe in einen eigenen Ring und versetze diesen Ring. Dabei kann man den Ring beliebig viele Felder weit ziehen, muss ihn aber auf dem ersten freien Feld hinter einem oder mehrere in einer ununterbrochenen Reihe liegenden Steinen absetzen. Alle dabei übersprungenen Steine werden ungedreht. Die Steine zeigen auf der einen Seite die eigene, auf der anderen die Gegnerfarbe. So entstehen nach Reversi-Art immer neue Kombinationen.
Sinn ist es, eine ununterbrochene Reihe von fünf eigenen Steinen zu erreichen. Dabei hat man unglaublich viele taktische Möglichkeiten, die allerdings von der Positionierung der Ringe abhängig sind, die übrigens nicht übersprungen werden dürfen und so gleichzeitig eine Blockade darstellen. Hat man es geschafft, fünf Steine in eine Reihe zu bringen, werden diese vom Brett genommen. Gleichzeitig muss man nun einen Ring entfernen. Die eigenen Zugmöglichkeiten werden damit erheblich eingeschränkt. Vor dem Triumph kommt eben der Schmerz, denn am Ende gewinnt der Spieler, der als erster drei Ringe entfernen konnte.
Die Spielregeln sind sehr einfach. Das Spiel zu beherrschen, ist dagegen eine Kunst. Bei Yinsh versuchen die Spieler sich gegenseitig dazu zu bewegen, die Steine so umzudrehen, dass sie die eigenen Chancen steigern. Anfangs erkennt man kaum die Schönheit des Abstrakten, aber schon nach wenigen Zügen ahnt man, welche ungeheure Tiefe in diesem Spiel steckt. Yinsh ist ein Hammer-Spiel, das fordert, mitreißt und eine ungeheure Vielzahl von Möglichkeiten bietet, dem Gegenspieler Fallen zu stellen oder ihn einfach nur „platt zu spielen“. Die eigene Schwächung, die die ersten Erfolge mit sich bringen, gestalten die Partien bis zum Schluss spannend und sorgen immer wieder für einen Ausgleich. Zudem können erfahrene Spieler ihre Überlegenheit damit ausgleichen, dass sie mit einem Ring weniger starten.
Kurz: Yinsh ist einfach großartig. Wer nichts gegen rein abstrakte Spiele hat, kommt an diesem Juwel nicht vorbei. Wer die anderen Spiele des Gipf-Projects kennt, wird Yinsh lieben. Wer … – ach, los jetzt, auf zum nächsten Spieleladen.
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