Zenith: Ausschnitt vom Cover, Foto von Playpunk

Da kommt mit Zenith so ein Spiel ins Haus geflattert, bei dessen Anblick es mich nicht gerade vom Hocker haute. Irgendwelche futuristischen Figuren und irgendwie sah auch die Rückseite nicht einladend aus. Da dachte ich mir, nehme ich das mal als letztes Rezensionsexemplar in meine Fittiche. Aber dann wurden die Spiel-des-Jahres-Listen 2025 veröffentlicht und was fand man auf der Kennerspielliste? Zenith! Da dachte ich mir, jetzt muss es aber sein. Denn bekanntlich sind die Spiele der Kennerliste genau mein Repertoire. Als ich sah, dass es ein strategisches Tauziehen für zwei Spieler und eben auch vier Mitspieler ist, auch da der nächste Gedanke: Meine bessere Hälfte muss daran glauben. Und so kam es, dass wir uns das Spiel auf den Tisch legten. Was soll ich sagen? Wir wollten gar nicht mehr aufhören!

Infos zu Zenith

  • Titel: Zenith
  • Verlag: play punk
  • Autor: Gregory Grard, Mathieu Roussel
  • Spieleranzahl: 2 oder 4
  • Alter ab: 10
  • Dauer in Minuten: 30
  • Jahrgang: 2025

Unsere Wertung zu Zenith

Worum geht es bei Zenith?

Zenith: Tableau, Foto von Jörn Frenzel Aber worum geht es nun eigentlich beim Spiel von Gregory Grard und Mathieu Roussel (Play Punk/Asmodee)? In einer fernen Zukunft wohnen auf fünf Planeten in unserem Sonnensystem drei Völker: Menschen, Roboter und Animode. Um den Einfluß auf eben diese fünf Planeten kämpfen wir und versuchen, dort den meisten Einfluß zu bekommen. Das ist soweit erst mal nichts Neues in der Geschichte.

Regelüberblick: der Spielablauf

Es gibt dabei drei Möglichkeiten, Zenith zu gewinnen. Drei gleichfarbige Einflussscheiben gewinnen oder vier unterschiedliche oder fünf Einflussscheiben egal welcher Art zu erobern.

Zenith: Einflussmarker, Foto von Jörn Frenzel

In der Mitte zwischen uns liegt das Planetentableau, in deren Mitte wiederum die Planeten in den verschiedenen Farben liegen. Der Weg bis zur jeweiligen Spielerseite umfasst dabei drei Felder. Beim vierten Feld gerät der Planet in den Besitz des jeweiligen Spielers auf der Seite. An der einen Seite des Planetentableaus liegt ein Technologietableau an, das verschiedene Technologiestufen anzeigt und die aufsteigend mehr kosten. Die andere Seite schließt sich das Statustableau an, bei dem es einen Privilegabzeichen zu holen gibt, das uns mehr Handkarten erlaubt. Denn gespielt wird bei Zenith anfangs erst einmal nur mit vier Handkarten, Diplomatenkarten bezeichnet.

Jeder beginnt dabei mit zwölf Geldwerten und einem Zenithiumstein. Der Erklärkarten werden zufällig verteilt. Wer als zweiter spielt, bekommt schon Planetenbewegung in seine Spielrichtung. Ja und dann wird es eigentlich einfach: Man spielt eine Diplomatenkarte auf einen der ausliegenden Bereiche aus. Jeder Karte kostet Geld, zeigt Aktionen an und die zugehörige Völkergruppe.

Zenith: Handkarten, Foto von Jörn Frenzel

Legt man die Diplomatenkarte an das Statustableau ab, bekommt man einen Privilegienstein, der uns fünf Handkarten verleiht. Machen wir das ein zweites Mal, gehen sogar bis zu sechs Handkarten. Je nachdem, welches Völkersymbol die Karte zeigt, bekommen wir einen Zenithstein, drei Geld oder zwei Karten, die wir an unsere Seite des Planetentableaus anlegen können.

Technologieentwicklung wird belohnt

Wollen wir eine Technologie entwickeln, zählt wieder das Völkersymbol auf der Karte, die wir demzufolge an das Technologietableau anlegen. Um dort an der Leiste emporzusteigen, müssen wir den Aufstieg mit Zenithsteinen bezahlen. Das fängt natürlich in der ersten Stufe mit einem Stein an und endet in der letzten Stufe mit fünf zu zahlenden Zenithsteinen. Auf diesen Stufen werden Effekte freigeschaltet, die wir dann in dem Moment nutzen können. Bei der jeweils nächsten erreichten Stufe werden die Effekte darunter dann auch wiederholt aktiviert. Sollten wir dann mit den drei Völkerkarten die erste, zweite und dritte Reihe vollständig erreicht haben, können wir zusätzlich Planeten in unsere Richtung bewegen. Damit kommen wir auch zum Haupttableau von Zenith.

Zenith: Details aus dem Spiel, Foto von Jörn Frenzel

Diplomatenkarten mit vielen Optionen

Das zeigt die fünf Planeten in den fünf Farben. Wir versuchen den jeweiligen Planeten auf unsere Seite zu bekommen. Dazu legen wir eine passende farbige Diplomatenkarte unter den gleichfarbigen Planeten. Natürlich müssen wir die Kosten des Diplomaten bezahlen – das Gute dabei: Jeder weiter Diplomat wird in seinem Wert immer um die Anzahl der zuvor angelegten Karten billiger.

Danach ziehen wir den Planeten in unsere Richtung und handeln die weiteren Aktivitäten der Karte ab. Da gibt es so einigen von und die beigelegte Erklärung ist auch sehr nötig. Denn am Anfang kann man sich kaum alle Aktionen die dann folgen merken. Später wird es dann doch ersichtlich, aber ich erwische mich immer noch, das ich als Absicherung auf das Beiblatt gucke.

Der Weg dabei beträgt auch eigentlich nur vier Felder, aber immer wieder versucht die gegnerische Seite,  dasselbe zu erreichen. Wenn es jemandem gelingt, als erster drei gleichfarbige Steine des Planeten zu erobern oder vier unterschiedlich farbige oder einfach nur fünf Planetensteine ist er der erklärte Sieger. Sehr gut finde ich, das man Einsparungen am Statustableau hat, in denen man die Steine ablegt. So ist immer genau erkennbar, wie nah der Sieg ist!

Ehrlich: Zenith hat mich umgehauen!

Zenith: Tableau, Foto von Jörn Frenzel

Selten hat mich ein Spiel so umgehauen wie Zenith. Nicht nur meine bessere Hälfte will es immer wieder spielen, sondern auch die Pärchen, mit denen ich es in der Vierer-Variante gespielt habe. Jede Gruppe wollte Wiederholungen und das durch alle Spielergenerationen. Bei vier Spielern bilden je zwei Personen ein Team und müssen sich beraten, ohne aber ihre Karten zu verraten. So hören auch die Gegner, was geplant wird. Da spielt jeder auch nur eine Hälfte des Planetentableaus, sodass man nur auf drei Planeten direkt Einfluß nehmen kann. Da dachte ich am Anfang noch: Na, das finde ich ja irgendwie komisch. Aber nein, auch diese Variante überzeugte mich.

Mein Highlight des Jahres!

Da steigt die Spannungskurve und meistens trat der Sieger auch sehr knapp hervor. Das Spiel funktioniert in beiden Versionen, zu zweit wie auch zu viert, hervorragend. Es spielt sich leicht und flockig, hat dabei eine enorme Tiefe.

So stelle ich mir ein perfektes Spiel vor.

Gesellschaftsspiee Zenith: Schachtel, Foto von Playpunk

Der Glücksfaktor ist nicht zu hoch, da man die gegnerischen Karten im vier Personenspiel immer für das Technologie oder Statustableau nutzen kann. Zu zweit sind eh alle Karten irgendwie nutzbar, da wir mit allen Planeten auf unserer Seite spielen. Schade das es für Zenith nicht für die Top drei auf der Kennerspielliste reichte. Für mich hätte es diesen Platz auf alle Fälle verdient. Vielleicht ist es dem Umstand geschuldet, das man es nicht zu dritt/allein oder zu fünft spielen kann. Aber alle die für ihr Partnerschaft ein tolles Zweipersonenspiel suchen, das man auch mit anderen Pärchen spielen kann, lege ich Zenith an Herz. Es ist für mich einer der Höhepunkte dieses Jahr und ein absoluter Tip! Ich liebe es!

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