Eine Ziggurat ist ein gestufter Tempelturm in Mesopotamien. Es handelt sich um ein aufsteigendes Bauwerk, das zu Ehren des Schutzgottes der jeweiligen Stadt errichtet wurde. Sie diente der spirituellen Verbindung mit den Göttern und war ein Tor vom Himmel zur Erde. Nur den Hohepriestern war der Zugang zu den Ziggurat-Tempeln und ihren Schreinen gestattet. Ziggurat ist auch Titel des vorliegenden Spiels von Matt Leacock und Rob Daviau, das bei Schmidt Spiele erschienen ist. 2018 gab es schon einen Vorgänger zu diesem Spiel (damals natürlich nicht in einer Legacy-Version), nämlich Space Escape. Thematisch ging es damals um Nacktmulls und Schlangen im Weltraum. Die Ziggurat, um die es im Spiel geht, ist seit Jahrhunderten verlassen. Doch kaum tauchen die Spieler auf, erwacht etwas Unheimliches im Inneren des Gebäudes.
Infos zu Ziggurat
- Titel: Ziggurat
- Untertitel: Stufe für Stufe ins gemeinsame Legacy-Abenteuer
- Verlag: Schmidt Spiele
- Autor: Matt Leacock, Rob Daviau
- Spieleranzahl: 2-4
- Alter ab: 8
- Dauer in Minuten: 45
- Jahrgang: 2024
Unsere Wertung zu Ziggurat
Die Spielidee
Ziggurat ist ein kooperatives Legacy-Spiel, das sich über sechs Kapitel entwickelt. Für jedes Kapitel gibt es einen extra Umschlag, der neue Regeln und neues Spielmaterial enthält. In jedem großen Kapitelumschlag befindet sich ein kleiner Umschlag, den die Spieler erst öffnen dürfen, wenn sie das Kapitel gewonnen haben. Dabei hat jedes Kapitel ein eigenes Ziel. Jedes Kapitel enthält außerdem vier Ehrentitel. Einen Ehrentitel erhält ein Spieler, wenn er als Erster ein bestimmtes Ziel erreicht. Diesen Ehrentitel kann er dann auf seine Heldenkarte kleben.
Material und Vorbereitung
Auf der Dorfebene erheben sich die fünf Ebenen der Ziggurat. Die einzelnen Ebenen sind durch Rampen und Leitern miteinander verbunden. Das verfallene Gebäude weist auch einige Gruben auf, die die Helden möglichst vermeiden sollten, denn falls einer eurer Helden in eine Grube fällt, habt ihr sofort verloren.
Die meisten Karten sind zweigeteilt und zeigen somit zwei Aktionen an, die der Held, der sie ausspielt, durchführen muss. Unten rechts wird das Kapitel angegeben, in dem die Karte ins Spiel kommt. Unten links steht ein Symbol für eine Sonderregel oder eine Objektart.
Nachdem ihr die Ziggurat aufgebaut habt, wählt sich jeder Spieler eine Heldenkarte. Vier Feuergeister werden auf das passende Startfeld auf der Ziggurat platziert. Die Karten werden gemischt und an jeden Helden wird eine Karte offen ausgeteilt. Jeder Spieler gibt seinem Helden einen Namen, den er auf die Heldenkarte schreibt.
Im Lauf der Kampagne wird die Spielanleitung erweitert, indem in jedem Kapiteln neue Sticker auftauchen, die an der entsprechenden Stelle in die Spielanleitung geklebt werden. Jedes Kapitel gibt vor, wer die Startperson ist. Diese erhält den Zugmarker.
Regelüberblick: der Spielablauf bei Ziggurat
Die Spieler führen nacheinander ihren Zug aus, der aus drei Schritten besteht. Wer am Zug ist, spielt als Erstes seine Karte aus und bewegt erst die Heldenfiguren und dann die Feuergeister wie auf der ausgespielten Karte angegeben. Anschließend legt er seine Karte auf den Abwurfstapel und zieht eine neue Karte, die er offen vor sich ablegt. Wenn der Zugstapel leer ist und ihr habt euer Ziel noch nicht erfüllt, habt ihr dieses Kapitel sofort verloren.
Auf dem Weg, den du einschlägst, kannst du alle Symbole auf Feldern ignorieren. Was du aber nicht ignorieren darfst, sind die Feuergeister. Bewegt sich nämlich ein Held über oder auf ein Feld mit einem Feuergeist, wird der Held versengt und ihr habt verloren. Dasselbe geschieht natürlich auch, wenn sich ein Feuergeist über oder auf ein Feld mit einem Helden bewegt.
Bewegung durch die Zielfelder
Wichtig ist natürlich das Zielfeld, auf dem eure Heldenfigur landet. Landet sie z. B. auf einer Grube, fällt sie hinein und ihr habt verloren. Landet eure Figur auf einer Rampe, rutscht sie auf die nächsttiefere Ebene. Liegt auf dem Zielfeld ein Objekt, darf dieses aufgehoben werden. Euer Held darf beliebig viele Objekte bei sich haben. Landet der Held auf einem Feld mit Schriftrolleneffekt, befolgt ihr die Anweisungen der entsprechenden Schriftrollenkarte. Landet eure Figur auf einem Leiterfeld, so klettert ihr diese nach oben auf die nächsthöhere Ebene. Landet die Figur auf einem Feld, auf dem schon ein Held steht, wird dieser auf ein benachbartes Feld geschubst. Abschließend werden die Folgen dieses Feldes abgehandelt.
Erreicht dein Held die Spitze der Ziggurat, so hilfst du ab sofort den anderen Helden, die Spitze zu erreichen. Erreicht allerdings ein Feuergeist die Spitze der Ziggurat, so habt ihr sofort verloren.
Jedes Kapitelende hat eigene Bedingungen
Jedes Kapitel hat bei Ziggurat eigene Siegbedingungen. Erfüllt ihr diese, so dürft ihr den kleinen Umschlag im großen Kapitelumschlag öffnen. Ab sofort seid ihr bereit für das nächste Kapitel. Habt ihr verloren, versucht es einfach noch einmal. Habt ihr dasselbe Kapitel zweimal verloren, so dürft ihr den Umschlag „Verborgenes Wissen“ öffnen.
Ziggurat endet mit dem erfolgreichen Abschluss des sechsten Kapitels. Das Innere des Ziggurats wird von einem Feuerschwall erleuchtet, in dem der Skorpionfürst untergeht.
Nach dem Erfüllen des sechsten Kapitels wartet noch eine Überraschung auf euch. Falls ihr die Geschichte nämlich noch einmal mit neuen Helden und Heldinnen erleben wollt, verbirgt sich unter einer Geheimklappe im Schachtelboden Material, um das Legacy-Abenteuer sozusagen wieder auf Anfang zu setzen. Außerdem gibt es einen Hinweis, wie ihr vorgehen könnt, um beliebige Kapitel noch einmal zu spielen. Eine schöne Idee.
Der Spaß: Wie gut ist das Legacy-Spiel Ziggurat?
Wir haben die sechs Kapitel von Ziggurat in etwa 4,5 Stunden in einem Stück durchgespielt. Die beiden neunjährigen Jungen, die dabei waren, waren spielerfahren, aber für beide war es das erste Legacy-Spiel. Die ersten fünf Kapitel haben wir auf Anhieb geschafft, das sechste Kapitel mussten wir einmal wiederholen. Die beiden Kinder waren besonders scharf auf das Öffnen der Umschläge. Die immer wieder neuen Inhalte hielt die Motivation hoch und führte dazu, dass wir das Spiel in einem Rutsch durchspielten.
Die beiden mitspielenden Erwachsenen fanden Ziggurat allerdings relativ einfach gestrickt, da es im Grunde ein erweitertes Leiterspiel ist.
Das Spielprinzip bleibt in den sechs Kapiteln gleich. Bringt eure Helden an die Spitze der Ziggurat. Von Kapitel zu Kapitel wird es immer etwas schwieriger, diese Bedingung zu erfüllen. Im Laufe des Spieles kommen Objekte zum Aufsammeln hinzu und die Feuergeister werden immer mächtiger. Die Erweiterungen sind sehr moderat, sodass kein wirklich neues Spielgefühl entsteht. Nachdem die sechs Kapitel durchgespielt sind, besteht kein Reiz, irgendein Kapitel noch einmal zu spielen. Die angegebene Spieldauer von 45 Minuten bezieht sich vermutlich auf das Durchspielen eines Kapitels.
Für völlige Neueinsteiger ist Ziggurat sicherlich ein geeigneter Start in Legacy-Spiele. Für spielerfahrene Familien und Gruppen gibt es spannendere Spiele. Immerhin: Beim österreichischen Spielepreis, der in verschiedenen Kategorien verliehen wird, bekam Ziggurat den Preis in der Kategorie „Spiele-Hit Familien“.
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