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Zombies!!! 3

Zombies!!! 3 von Pegasus Spiele

Infos zu Zombies!!! 3

  • Verlag: Pegasus Spiele
  • Autor: Todd Breitenstein, Kerry Breitenstein
  • Spieleranzahl (von bis): 2 - 6
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 16
  • Dauer in Minuten: 180
  • Jahrgang: 2006

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Auch die zweite Erweiterung zum Zombies!!!-Basisspiel in deutscher Sprache erschienen. Thematisch an den Film „Dawn of the Dead“ erinnernd, fügt auch diese Erweiterung dem Spielfeld einen neuen, eigenständigen Bereich hinzu. Dieses Mal ist es eine Shopping-Mall. Hier können die Überlebenden ein paar nützliche Dinge und vielleicht sogar einen Helikopter finden, der sie in Sicherheit bringt.

Das Material. Die Ausstattung ist identisch zur amerikanischen Originalausgabe. In der sehr kleinen Spielschachtel findet man 16 neue Spielplanteile (Mall-Quadranten) und 32 Aktionskarten mit 16 neuen Aktionen. Das Artwork der Aktionskarten stammt wiederum von Dave Aikins. Zweidrittel der neuen Aktionskarten können auch mit dem reinen Basisspiel genutzt werden. Alle neuen Karten sind markiert, sodass sie sich auch leicht wieder aussortieren lassen.

Übersetzung. Die deutsche Übersetzung stammt vom gleichen Team, das auch für Zombies!!! 2 verantwortlich war. Die Anleitung ist wiederum nahezu wortwörtlich übersetzt worden. Allerdings wurde erneut geschlampt. Beim Hubschrauberlandeplatz fehlt mal wieder gerne ein „e“, einen Fehler in der amerikanischen Anleitung hat man einfach übernommen und die Karte „Oh, ist der süß!“ erhält durch die Übersetzung eine etwas andere Bedeutung. Zu guter Letzt sollte die Karte „Das nenne ich Glück“ (engl. „Lots Of Luck With That!“) eher den Titel „Ich wünsche Dir noch viel Glück!“ tragen, der viel besser zur dargestellten Szene passt (aber das ist Geschmackssache). Insgesamt hinterlässt die deutsche Übersetzung erneut einen durchwachsenen Eindruck.

Neue Spielelemente. Neu ist die alternative Bewegung durch Luftschächte (nur innerhalb der Mall) sowie die aggressive Aktionskarte „Ich werde Überleben! (Du hingegen vielleicht nicht …)“, die einen Kampf mit einem Mitspieler ermöglicht. Außerdem gibt es zwei Bonusszenarien: In „Töte den Kerl mit den Schlüsseln“ kann nur derjenige über einen Heliport entkommen, der den Schlüssel für den Helikopter hat. In „Rettungsmission“ müssen Überlebende aus der Mall gerettet und zum Heliport gebracht werden.

Verpasste Chancen. Auch dieses Mal hat man es leider versäumt, ein paar Ausstattungsmängel der Originalausgabe zu beseitigen: Für das Szenario „Töte den Kerl mit den Schlüsseln“ wären sowohl eine Schlüssel-Karte als Besitz-Anzeiger als auch ein Schlüssel-Marker sinnvoll. Für das Szenario „Rettungsmission“ wären zehn Personen-Marker schön gewesen und für die Auswirkung der Karte „Möchten Sie Fritten dazu?“ wären zwei bis vier Marker mit einem „No-Zombie!“-Symbol sehr hilfreich. Aber wiederum soll man sich stattdessen mit kleinen Münzen aushelfen. Schade. Und natürlich wären auch hier 20 neue Zombie-Figuren angebracht, da das Spielfeld erneut vergrößert wird und somit einfach viel zu wenige Zombie-Figuren vorhanden sind.

Integration ins Basisspiel. Die neuen Aktionskarten werden unter die alten gemischt. Aus den 16 Mall-Quadranten werden der „Haupteingang“ und eine Mall-Kreuzung aussortiert. Die restlichen Quadranten werden gemischt und als neuer Zugstapel neben den Stapel mit den Stadtquadranten gelegt. Der „Haupteingang“ wird unter die Stadtquadranten gemischt. Das Spiel läuft ab wie gewohnt. Wenn der „Haupteingang“ aufgedeckt und an die Stadt angelegt wird, wird daran die beiseite gelegte Mall-Kreuzung angelegt. In der Folge kann man nun wählen, von welchem Stapel man einen neuen Quadranten zieht und anlegt. Die Shopping-Mall darf nur über den „Haupteingang“ mit der Stadt verbunden sein.

Das Spiel mit der Erweiterung. Auch die Mall-Erweiterung krankt am zufälligen Erscheinen des „Haupteingang“-Quadranten. Geschieht dies erst spät im Spiel, besucht keiner die Mall – vor allem, weil man hier nur vielleicht einen Heliport finden kann. Dieser muss sich zwingend auf dem Dach der Mall befinden. Wird er jedoch vor dem „Rolltreppen“-Quadranten gezogen, so befände er sich im Erdgeschoss und muss deshalb aus dem Spiel genommen werden. Alternativ kann der Heliport unter den Mall-Stapel gelegt werden, damit es einen sicheren Fluchtweg gibt. Ansonsten kann sich ein Abstecher in die Mall durchaus lohnen. Hier gibt es zehn Läden auf engstem Raum, in denen man sich mit Lebens- und Munitionsmarkern versorgen kann. Zudem gibt es wirklich viele Zombies, sodass sich die Mall auch für einen Sieg durch 25 vernichtete Zombies bestens eignet. Das ganze klappt aber nur, wenn sich mehrere Spieler zur Mall begeben – ein Einzelner verliert viel zu viel Zeit mit dem Aufbau.

Die Bonusszenarien. Bei „Töte den Kerl mit den Schlüsseln“ erhält ein Spieler zu Beginn den Schlüssel für den Helikopter – und nur wer den Schlüssel besitzt kann das Spiel gewinnen (die 25-Zombie-Regel gilt nicht). Die Mitspieler dürfen den Schlüsselträger angreifen. Der Sieger des Kampfes erhält den Schlüssel. Stirbt der Schlüsselträger durch eine Zombieattacke, bleibt der Schlüssel auf dem Feld zurück und kann im Vorbeigehen aufgenommen werden. Ansonsten verläuft das Spiel wie gewohnt. Dieses Szenario artet spätestens nach dem Aufdecken des ersten Heliports zu einem wilden Aufeinanderrumkloppen aus – was das Spiel nur in die Länge zieht.

Bei der „Rettungsmission“ wird nur mit den Mall-Quadranten gespielt. Aus den fünf drei Felder großen Läden werden die Zombies entfernt und auf die Gänge davor platziert. Dafür kommen Personen (insgesamt zehn) in diese Läden. Die Spieler müssen die Personen retten und zum Heliport schaffen. Wird ein Spieler Opfer der Zombies, sterben auch seine bis dato geretteten Personen. Es gewinnt der Spieler, der den Heliport als Erster und mit den meisten Personen erreicht. Das Spiel ist kurz und extrem Glücksabhängig, da man seinen Mitspielern die geretteten Personen nicht abnehmen kann.

Fazit. Auch diese Erweiterung erhöht im Grunde genommen nur den Platz- und Zombiebedarf auf dem Spieltisch. Die Mall hinterlässt zwar einen besseren Eindruck als die Militärbasis aus der ersten Erweiterung, aber in der Regel hat auch sie keine Auswirkung auf das Spiel. Die Läden hätte man auch als Stadt-Quadranten konzipieren und direkt das Stadtgebiet vergrößern können. Auch dieses Mal sind die neuen Karten der einzige Grund, sich die Erweiterung zuzulegen.

Ein paar wichtige Hinweise zur Erweiterung. Auch wenn es in der Anleitung anders steht: Man kann seinen Würfelwurf nur durch Munitionsmarker verbessern. Lebensmarker können dazu nicht verwendet werden. Durch die Abgabe eines Lebensmarkers darf man jedoch seinen Würfelwurf wiederholen.

Und noch einmal: Auf einem Feld kann nur eine Lebensmarke oder eine Munitionsmarke liegen – niemals zwei oder mehrere!

Der Sinn der Karte „Oh, ist der süß!“ wurde durch die Übersetzung etwas verändert. In der englischen Version des Spiels darf der Ausspielende für den Rest seines Zuges jeglichen Zombiekampf auf dem aktuellen Quadranten ignorieren – jetzt findet für den Rest der ganzen Runde erst gar kein Zombiekampf statt, was alle Spieler betrifft.

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