Mit schöner Regelmäßigkeit beglückt Days of Wonder die treue Fangemeinde der Reihe Zug um Zug mit neuen Spielplanerweiterungen. Seit kurzem gibt es neben diesen großen, doppelseitigen Spielplänen, die nur in Verbindung mit dem Grundspiel genutzt werden können, auch eine eigenständige kleine Reihe, die in Metropolen der Welt spielen. Nach New York schickt uns Alan R. Moon nun nach London, aber wie die Figuren auf dem Schachteldeckel schon deutlich machen, in das London der Hippie-Ära. Neben der jungen Queen Elizabeth II. und John Lennon, lächeln uns vom Cover auch noch Emma Peel und John Steed aus der Kultserie „Mit Schirm, Charme und Melone“ entgegen.
Infos zu Zug um Zug: London
- Titel: Zug um Zug: London
- Verlag: Days Of Wonder
- Autor: Alan R. Moon
- Spieleranzahl: 2-4
- Alter ab: 8
- Dauer in Minuten: 10-15
- Jahrgang: 2019
Zug um Zug: London – ohne Züge, aber mit Bussen
Durch die thematische Vorgabe haben wir es auf dem kleinen Spielplan nicht mit Zügen zu tun, sondern mit innerstädtischen Verkehrsmitteln. Waren das in New York noch die typischen Taxis, so sind es hier in London selbstverständlich die klassischen Doppeldeckerbusse, von denen jeweils 17 vorhanden sind. Bis zu vier Spieler können nun nach dem üblichen Regelwerk von Zug um Zug die Strecken in der Stadt befahren. Auf die Regeln gehe ich nicht näher ein, da diese nahezu identisch mit dem großen Bruder sind. Lediglich bei der Endabrechnung gibt es etwas Neues, aber dazu später.
Eine schöne Idee ist es, die Transportkarten nicht alleine mit den Bussen zu gestalten, die hier die Jokerfunktion erfüllen, sondern weitere Transportmittel zu verwenden, die alle einen Bezug zu den wilden Sechziger- und Siebziger-Jahren des 20. Jahrhundert haben. Sofern man wie ich in dieser Zeit geboren und aufgewachsen ist, erkennt man: Das gelbe Unterseeboot aus dem gleichnamigen Beatles-Song, das klassische schwarze Londoner Taxi, einen blauen Milchlieferwagen, einen rosa Rocket-Man-Wagen (nach dem Song von Elton John), den orangefarbenen Ferrari Dino 246 von Danny Wilde aus der Krimiserie „Die 2“ und den grünen Lotus 7 aus der Serie „Nummer 6“.
Regeln fast wie immer
Mit diesen Karten legt man wie üblich Strecken aus und erfüllt Zielkarten. Hat ein Spieler nur noch zwei oder weniger Busfiguren, endet das Spiel und es wird wie üblich gewertet. Die einzige Besonderheit gegenüber dem großen Spielplan ist hier die Verbindung von einzelnen Stadtteilen. Sofern man alle gekennzeichneten Orte eines Stadtteils miteinander verbindet, erhält man die Punkte, die dort abgebildet sind. Die Wertigkeit liegt zwischen einem Punkt und fünf Punkten.
Mäßige Herausforderung
Leider finde ich das Spiel nicht im Ansatz so unterhaltsam wie die normale Zug-um-Zug-Reihe. Es endet wegen des kleinen Plans und den wenigen, kurzen Strecken viel zu schnell, die Zielkarten sind rasch erfüllt und die Herausforderung ist gering. Wie schon Axel Bungart in der Rezension zu Zug um Zug: New York schrieb, eignet sich auch die London-Variante eher für Kinder oder Einsteiger. Daran kann leider auch die schöne Gestaltung nichts ändern. Ich warte lieber auf die nächste Spielplan-Erweiterung des großen Bruders.