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Fasanerie

Fasanerie - Ausschnitt - Foto von 2F-Spiele

Friedemann Friese und Karten – das ist meist eine gute Kombi. Ob eher abstrakt wie Fünf Gurken oder Futschikato oder thematisch wie Wucherer, bei Kartenspielen geht’s bei 2F rund.

Gutes Stichwort: Rund geht es auch bei Fasanerie. Wir sammeln auf der Fasanenallee Fasane ein. Zunächst liegen fünf Tierkarten aus und sobald jemand seine Spielerscheibe auf eine der Karten legt, werden wieder so viele ausgelegt, dass fünf Karten vor dem vordersten Spieler liegen. Es bietet sich an, diese im Kreis anzuordnen, muss man aber nicht.

So spielt man Fasanerie

Immer derjenige, der am weitesten hinten liegt, ist an der Reihe und zieht seine Spielerscheibe (im Uhrzeigersinn) weiter auf eine beliebige Karte. Wenn er von einer Karte herunterzieht, erhält er diese und alle, die noch hinter ihm liegen.

Ziel ist es, Fasane einzusammeln, aber nicht einfach so viele wie möglich. Manche geben tatsächlich Punkte für viele unterschiedliche gesammelte Fasane. Bei anderen sollte man nach einer bestimmten Anzahl aufhören zu sammeln, weil die Punktekurve wieder fällt. Wieder andere werfen nur als Paar Pluspunkte ab, während sie allein das Gegenteil bewirken. Oder man darf nur die älteste Generation einer Fasanenfamilie haben, weil die jungen Wilden die Ausbeute reduzieren.

Fasanerie - Spielszene, Foto: Axel Bungart

Was ist ein Tier?

Dann gibt es noch Fasane, die eigentlich gar keine sind, per Friese’scher Definition aber doch als Tiersorte gelten: der Spiegel, das Nest, der Fasanenfurz. Von den einen will man viele haben, doch, wen wundert’s, um den Furz macht man lieber einen Bogen. Mit der Falle (Minuspunkt für einen Mitspieler) kommt wenigstens etwas Interaktion in das ansonsten recht berührungsarme Spiel.

Ist der Nachziehstapel leer, können die Spieler entscheiden, ob sie noch weiter sammeln oder für sich das Rennen um die Fasane beenden. Haben alle gepasst, endet eine Partie. Dann zählt man, wie viele Punkte einem die Tierkarten bringen und schon steht der Gewinner fest, was meist nicht mehr als 20 Minuten gedauert hat.

Fasanerie - Karten, Foto: Axel Bungart

Verflixxtes Sushi

Das ist alles nichts Neues. Eine bisschen Verflixxt, etwas Sushi Go oder Go for Donuts, etwas modifiziert durch Karten, die man unfreiwillig nehmen muss, wenn man nicht aufpasst. Darüber muss man beim Ziehen einen Moment nachdenken, ohne dass das wirklich das Gehirn bemühen würde.

Das Besondere an Fasanerie ist, wenn überhaupt, dass man eine Auswahl von zwölf Tiersorten hat, jedoch immer nur sechs davon in einer Partie zusammenwirken. Dadurch können sich gut 900 Kombinationen ergeben, von denen sich wahrscheinlich viele etwas anders anfühlen. Und ja, was den Spielspaß betrifft, ist es ist ein großer Unterschied, ob man – zufällig oder gewollt – mehr Tiersorten wie Fuchs und Falle [sic!] dabeihat, die eine besondere Funktion haben, oder eher die Langweilerfasane. Zu einfach ist es, nur die Karten zu sammeln, die man braucht, zu selten muss man Karten nehmen, die man nicht will. Dabei wäre das das Dilemma, das je nach Kartenfunktionen den Reiz erhöhen würde. Es macht zumindest neugierig, die besten Kombinationen herauszufinden und -suchen.

Auf Fasanensuche

Fasanerie - Schachtel - Foto von 2F-Spiele

Apropos heraussuchen: Eine Schachtel Fasanerie reicht nur für zwei Spieler. Deutliche interessanter wird es aber erst ab drei Spielern, sodass ein zweites und sogar ein drittes Spiel dazunehmen kann/muss, wer mit mehr als zwei Spielern spielen möchte. Lästig ist jedoch besonders in ungraden Spielerrunden, dass man sich aus einem der anderen Spiele eine bestimmte Anzahl Karten heraussuchen und diese später wieder zurücksortieren muss.

Die Karten von Fasanerie sind schön gezeichnet, die Spielregel ist einwandfrei. Fasanerie ist in wenigen Minuten erklärt und kann in der kurzen Spieldauer durchaus unterhalten. Zu den stärkeren Spielen Frieses zählt es nicht, dafür ist es zu beliebig. Aber für eine schnelle Partie im Zug oder wo auch immer zwischendurch taugt es allemal.

Hier geht’s zur Spielregel

Infos zu Fasanerie

  • Titel: Fasanerie
  • Verlag: 2F-Spiele
  • Autor: Friedemann Friese
  • Spieleranzahl (von bis): 2-
  • Alter (ab oder von bis in Jahren): 8
  • Dauer in Minuten: 15
  • Jahrgang: 2022

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1 Kommentar

Bernhard Zaugg
Bernhard Zaugg 4. Januar 2023 at 23:21

Wirklich ein hübsches, ungewöhnliches Kartenspiel mit einem pfiffigen Zug- und Aufnehmmechanismus. Einzig das Vorbereiten und Aussortieren der Tiersets vor Beginn der Partie nervt tatsächlich sehr, besonders bei zwei Spielen für bis zu vier Personen. Dafür werden da dann die Tricksereien in der Allee im Kampf um die erwünschten und unerwünschten Tierkarten umso interessanter!

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