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Plastikmonster mit Gehirn

Jürgen Strobel von Jürgen Strobel

Über den Tellerrand geschaut: Skylanders & Co

Kennen Sie Skylanders? Nun, ich bis vor fünf Monaten auch nicht. Activision veröffentlichte im Oktober 2011das Spiel Skylanders Spyro`s Adventure – Starter Pack mit drei Figuren. Das Spiel selber ist eine ungewöhnliche Mischung aus Spielzeug und Videosspiel. Das Starter-Pack gibt es für alle gängigen Videospiel-Konsolen zu kaufen. Was bereits beim Kauf auffällt ist das die Verpackung wesentlich größer als ein normales Videospiel ist. Neben der Spiele-DVD enthält es auch noch drei Hartplastikfiguren verschiedenster Art und aussehen und eine Art Sockel das „Portal“ genannt wird. Dieses wird per USB an die Konsole angeschlossen das vortan mystisch leuchtet. Ein großes „Ohhh“ ging mir zu diesem Zeitpunkt über die Lippen. Nur noch schnell die DVD eingelegt und schon kann der Spaß beginnen. Nach einem netten und kurzen Filmchen wobei kurz die Geschichte erklärt wird werden wir aufgefordert eine Figur auf das mystische Portal zu stellen. Nun welche Figur ist im Moment noch egal. Aber glauben Sie mir, auch das hat später Sinn mit welcher Figur ich spielen werde.

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Nun nachdem ich also meine Figur auf das Portal gestellt habe, wird diese wie ein Wunder auf den Bildschirm teleportiert! (Beam me up Scotty!) Und sogleich kommt noch ein lockerer Spruch der Figur hinterher. Daraufhin befinden wir uns auch schon mitten im Spiel. Man erfährt nun das man ein Portalmeister ist und das Böse mithilfe der Skylander bekämpfen muß. Die Grafik erinnert ein wenig an Super Mario Galaxy alles sieht putzig aus und lädt zum spielen ein. Nun kommen wir noch mal zu den Spielfiguren. Jede Figur gehört einem Element an. Am Anfang haben wir die Skylander-Charaktere Spyro, Gill Grunt und Trigger Happy. Somit haben wir das Element Feuer, Wasser und Technik zur Verfügung. Das jetzt momentan noch ausreicht. Aber später gibt es Tore im Spiel wo andere Elemente gefragt sind. Und da kommt nun das Sammelkonzept zum tragen oder wie man auch so schön sagen kann die Sammelwut. Um alle Gebiete betreten zu können braucht man mindestens eine Figur von jedem Element. Und da wir nur drei Figuren haben, können Sie sich ja denken, wo das ganze hinführt wenn man mal infizert ist. Genau … zum absoluten Kaufrausch!

Zudem gibt es mittlerweile einen zweiten Teil Skylanders: Giants. Und wie der Name schon sagt, kommen jetzt die dicken Brummer ins Spiel. Und wieder gibt es ein Starter-Pack zu kaufen und wieder sind drei Figuren darin und wieder wird man infiziert und wieder kauft man mehr Figuren, damit man ja auch alle Gebiete betreten kann. Aber was macht das besondere an diesem Spielkonzept aus? Zum einen sind da die Monster die durch ein Chip nichts vergessen. Ja, Sie lernen während dem Spiel neue Angriffe und werden durch Erfahrungspunkte auch Stärker. Sprich: „Sie können sich weiter entwickeln!“ Und das ist das interessante an der ganzen Sache. Jede Figur entwickelt sich anders. Man kann das Spiel immer und immer wieder spielen. Weil jede Figur dabei Erfahrung sammelt und sich dementsprechend auch weiterentwickelt.

Leider hat fast alles auch einen Haken. Nämlich der Preis! Für ein Spiel, das auf Kids abzielt, verlangt es doch schon einiges an investition. Da wäre zum einen das Starter-Pack, das kostet schon allein zwischen 40 Euro  und 50 Euro. Je nachdem für welche Konsole. Jeder weitere Figur schlägt noch mal mit 10 Euro zu Buche. Allein für den ersten Teil gibt es schon 32 Figuren. Dazu kommen noch einige spezielle Skylander. Im zweiten Teil sind es immerhin nur 16 Giganten, wobei es aber auch da nochmal acht spezielle Figuren gibt. Man muß aber noch dazu sagen, dass man nicht alle Figuren benötigt. Lediglich von jedem Element einen. Aber Sie wissen ja, wo die Sammelwut einen hinführen kann. Ich habe natürlich auch nicht alle Figuren zu Hause. Soweit ist es bei mir dann auch nicht gekommen mit der Sucht. Aber würden Sie für einen selten Skylander Namens „Boomer“ bei einem bekannten Auktionshaus 30 Mäuse hinblättern plus Versand? Was! Sie glauben mir nicht? Na dann überzeugen Sie sich doch selbst und schauen nach. Dort bekommen Sie diese Figur nicht unter 30 Euro Und wenn ja dann sind Sie ein ausgesprochener Glückspilz namens Gustav Gans! 🙂

„Und warum sollte ich mir das nun kaufen“? fragen Sie sich jetzt bestimmt. Nun kaufen müssen Sie gar nichts, aber vielleicht engeht Ihnen ja dadurch eine Menge Spielspaß!? Ich gehöre mit meinen vierzig Jahren wahrlich nicht mehr zum Zielpublikum, aber man kann Skylander auch sehr gut zu zweit spielen und das tue ich mit Vorliebe mit meiner Tochter. Die ist nämlich auch hin und weg von den süßen Monsterchen. Und schließlich muss sie ja ihr Monsterchen noch ein bisschen stärker werden lassen. Das ist doch mal ein Familienspiel im anderen Sinne.

P. S.: Ach ja, ich bin übrigens kein Angestellter der Firma Activision. Falls ich jetzt den Eindruck bei Ihnen geweckt haben sollte! Nur ein Süchtiger in der Welt der Skylands! Oh, man ich sollte jetzt doch mal an die frische Luft! 🙂

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2 Kommentare

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Frank Riemenschneider 3. September 2013 at 11:57

Lieber Jürgen,

ich umkreise die Teile auch schon eine Weile und hatte echt Spaß beim lesen gehabt. Aber wieso bist du nicht mehr Zielpublikum? Männer mit einem kindlichen Gemüt und ordentlich Kohle wünscht sich doch jeder als Kunde, der Sammeldingespiele verkauft. 😉

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Frank Riemenschneider 25. November 2013 at 15:13

Ein Kumpel aus der Computerspielbranche meinte:

Der finanzielle Erfolg dieses Spiels liegt daran, dass die Figuren nicht kopiert werden können.  

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