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Verleger Rüdiger Beyer über das Brettspiel Trajan

Trajan von Ammonit Spiele

Über alte Bekannte und eigenwillige Mechanismen

Rüdiger, du hast gerade deinen Spieleverlag Ammonit gegründet. Wie kam es dazu und welchen Hintergrund hat die Wahl des Namens?
„Da Stefan Feld, Bernd Dietrich und ich eine gemeinsame Zusammenarbeit bei Queen Games hatten, wollten wir auch nach unserem Weggang vom Verlag etwas zusammen machen, natürlich ein wirklich gutes und schönes Spiel.
Dafür habe ich den Verlag gegründet. Auf der Suche nach einem Namen habe ich alles Mögliche gegoogelt aber fast alle guten Namen waren schon in Benutzung. Da ich früher Mineralien gesammelt habe und auch Interesse für Fossilien hatte, kam mir der Ammonit in den Sinn – der war noch nicht belegt. Als Symbol gut zu erkennen und mit A, da steht man in den Listen vorne 😉
Außerdem paßt es gut zu zwei alten Redakteuren, die schon über 30 Jahre in der Spieleszene rumgeistern – Fossilien der ersten Stunden halt. Stefan ist da ja der ‚Jungspund‘. :-))“

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Welche Art von Spielen wirst du bei Ammonit Spiele veröffentlichen?
„Ganz klar die anspruchsvolleren Spiele, typische Kleinverlegerware.“

Zur Spielemesse in Essen erscheint als Erstling Trajan. Bemerkenswert für einen Kleinverlag ist die Konstellation der Beteiligten. Autor ist Stefan Feld und realisiert hat das Spiel Bernd Dietrich. Wie kam es zu dieser Zusammenarbeit?
„Habe ich oben schon vorweg genommen. Bernd kenne ich seit gut 30 Jahren (über das Spielen kennengelernt) und Stefan kennen wir auch schon einige Jahre und sind freundschaftlich verbunden.“

Um was geht es bei Trajan inhaltlich?
„Man hat sechs verschiedene Aktionsbereiche, in denen man sich entwickeln und Siegpunkte sammeln kann. Gute Planung und Flexibilität sind gefordert um optimal abzuschneiden. Ein typischer Feld.“

Mit welchen Mechanismen setzt Stefan Feld dieses Thema in Trajan um?
„Jeder Spieler hat für die Auswahl seiner Aktionen eine Art Mancala/Kalaha. Dieses Prinzip zwingt einen auch manchmal zu Zwischenzügen, die nicht unbedingt ins Gesamtkonzept passen. Auch das Timing kann ein ganz entscheidender Faktor in dem Spiel werden.“

Kannst du uns bitte den „Aktionsmulden-Mechanismus“ erklären und veranschaulichen, wie dieser im Spiel wirkt?
„Man hat sechs Mulden, die am Anfang mit jeweils zwei farbigen Steinen belegt sind. Man nimmt alle Steine aus einer Mulde und verteilt sie reihum auf die folgenden Mulden. Die Mulde, in der der letzte Stein landet, bestimmt die Aktion. Da die Anzahl der Steine in den Mulden sich ständig verändert, verändern sich damit auch meine Möglichkeiten und eine gute Vorausplanung ist gefordert. Die Farbe der Steine spielt auch noch eine Nebenrolle, da bestimmte Farbkombinationen auch noch Extras ergeben.“

Stefan Feld ist ein Name, der ein Spiel für Vielspieler erwarten lässt. Das steht fast im Widerspruch zur Spielzeit von 30 Minuten. An wen richtet sich Trajan?
„Ja, wird oft falsch verstanden – 30 Minuten pro Spieler. Also bei vier Spielern 120 Minuten (aber nur bei ungeübten Spielern, sonst eher 95 Minuten).“

Hast du einen Tipp, worauf die Spieler in ihrer ersten Partie besonders achten sollten?
„In den ersten Partien wird man todsichere Siegstrategien entdecken – die ein anderer ( seltener man selbst) Spieler mit Erfolg umgesetzt hat. Das wird sich seltsamerweise auch wiederholen, wenn man versucht, diese Siegstrategie nachzuspielen. Es gibt keine sichere Strategie – einfach mal spielen und sehen, was sich entwickelt. Was man mit der Zeit lernt, ist, sich auf die Spielsituation optimal einzustellen. Auf das Planen der Mancala-Aktionen wird dann leichter …“

Wirst du in Essen ausstellen und ist es für Spieler ratsam, ein Exemplar von Trajan vorzubestellen?
„Ja, Halle 9 Stand 9.64 – da war letztes Jahr H@ll Games, die dieses Jahr, glaube ich, nicht ausstellen. Vorbestellungen mache ich nicht. Einerseits scheue ich die Buchführung, andererseits finde ich es frustrierend, schon im Vorfeld von Essen von Spielen zu hören, die jetzt schon, über Vorbestellungen, komplett ausverkauft sind.“

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