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Furchtbare Wehmut: Basil der grosse Mäuse-Detektiv

Basil der grosse Mäuse-Detektiv Foto: Stefanie Münzer

Junge Erinnerungen an alte Spiele

blankEs ist ein normaler Samstag. Ein Tag für Erwachsenen-Kram: Büro, Haushalt, längst überfällige Dinge erledigen. So kam es, dass mein Mann auf dem Speicher werkelt und mir zuruft, dass dort einige Spiele herum liegen.

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Innerhalb von wenigen Sekunden stürme ich hoch und betrachte verliebt die alten Schätze, die ich längst vergessen hatte. Unter anderen: Basil der grosse Mäuse-Detektiv aus dem Hause Schmidt Spiele von Mitte 80er-Jahren. Das Spiel ist angelegt an den gleichnamigen Disney-Film von 1986.

Andere hatten Scotland Yard oder Cluedo, wir hatten Basil der grosse Mäusedetektiv und ich liebte es. Es war großartig: Als Detektiv macht man sich auf die Fährte des Verbrechers und muss ihn schnappen, bevor er entwischen kann.

Ein paar Tage später. Voller positiver Erinnerungen baue ich das Spielbrett auf, sortiere Fragenkarten und beginne mit Motivation die Anleitung zu lesen. Und ich verstehe die Regeln nicht. Ich sammele meine Konzentration und lese erneut. Ich verstehe es immer noch nicht. Das Grundprinzip schon. Aber den Sinn nicht. Ich erkläre meinem Mann die Spielregeln – wie ich sie interpretiere – und wir starten die erste Runde.

Es spielt sich zäh, langweilig, immer wieder unterbrochen von der Frage „Und was jetzt?“. Wir sind froh, als wir die Runde irgendwie hinter uns gebracht haben. Ich packe alles zusammen und stelle das Spiel weg.

Basil der grosse Mäuse-Detektiv Foto: Stefanie Münzer

Was ist passiert?

Ich habe lange darüber nachgedacht, wie das Lieblingsspiel meiner Kindheit sich heute so furchtbar anfühlt. Ich habe immer noch keine Antwort, nur wenige Theorien:

  • Wir haben als Kinder ein eigenes Regelwerk definiert und so gespielt.
  • Es handelt sich um eine kurze Spielanleitung. Heutzutage wird man mit komplexen Regelwerken inklusive Beispielen verwöhnt. Vielleicht habe ich es einfach wirklich nicht richtig verstanden?
  • Ich erinnere mich an gute Gefühle. Vielleicht erinnere ich mich an das Spielen mit meiner Schwester und nicht an das Spiel selbst.

Vermutlich wandert das Spiel wieder auf den Speicher. Mit einem bisschen Wehmut. Aber ich gebe den neuen Spielen die Chance, das ich mich in 25 Jahren auch liebevoll an sie erinnere.

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1 Kommentar

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Axel Bungart 28. Juli 2016 at 22:07

So ähnlich erging es uns, als wir nach geschätzten 20 Jahren das alte Auf Achse wieder rausgekramt haben – was ja für die Zeit damals schon recht komplex war.

Wir haben es damals oft gespielt, und ich kann mich nicht daran erinnern, dass wir uns großartig Regelfragen gestellt hätten. Doch an dem Abend war es genau andersrum: Wir stellten uns die Frage, wie wir das Spiel damals haben spielen können. Mit so viel Regellücken. Verrückt, oder? Wie verpimpelt man heute ist.

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