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Stephan Riedel über sein Spiel Blue

Blue von Clicker Spiele

Richtig puzzeln

Stephan, mit Blue veröffentlichst du ein Puzzlespiel. Welchen spielerischen Ablauf erwartet die Spieler dabei? Welches Thema hast du dir ausgesucht?
„Die Idee von Blue ist über neun Jahre alt. Blue (früher hieß das Spiel Puzzle-5) besteht aus fünf Puzzeln mit gleichen Motiven aber in unterschiedlichen Farben. Also wir haben die Puzzle A, B, C, D und E. Alle Bilder zeigen eine Unterwasserwelt.
Auf Puzzle A und C schwimmt in der Mitte ein grüner Fisch. Auf Puzzle B ist der Fisch blau und auf Puzzle D und E ist er gelb. Einige Puzzles haben gleichfarbige Motive, so dass die Teile untereinander getauscht werden können. Da aber die Motive immer auf zwei oder drei Puzzleteile gedruckt sind und jedes Puzzleteil mit jedem über ein Motiv verbunden ist, kommt es beim Vertauschen der Teile zu Folgefehlern. Das ist erst einmal ziemlich schwer zu verstehen, wenn man die Puzzle vor sich liegen hat, wird es aber klar.

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Kannst du uns ein Beispiel geben?
„Nehmen wir doch noch einmal den Fisch in der Mitte des Puzzles. Wie schon gesagt, hat er auf den Puzzeln A und C eine grüne Farbe. Der Spieler fängt mit dem Puzzleteil an zu puzzeln, auf dem der Körper des Fisches abgebildet ist. Möchte er das Puzzleteil mit dem Kopf anlegen, hat er zwei Teile zur Auswahl: Teil A oder C. Auf beiden Teilen ist noch ein Teil der Poseidongabel aufgedruckt. Bei Teil A ist sie blau und bei C hat sie die Farbe rot. Hier muss sich der Spieler entscheiden. Wählt er das falsche Teil, führt es dazu, dass das nächste Teil auch falsch ist und so weiter. Und irgendwann, wenn er das letzte Teil legen möchte, passt dieses Teil von der Farbe nicht.“

Ein Puzzle legt nahe, dass es solo spielbar ist. Ist Blue trotzdem ein Mehrspielerspiel?
Blue ist in erster Linie für eine Person gedacht. Je nach Anzahl der Puzzle, die ein Spieler zusammenmischt, verändert sich der Schwierigkeitsgrad. Ein einzelnes Puzzle mit 48 Teilen kann natürlich schon ein Kind ab fünf oder sechs Jahren puzzeln. Wirft man drei Puzzles zusammen, dann gehört schon einiges an Geduld und Zeit dazu, das Rätsel zu lösen. Von fünf Puzzles möchte ich gar nicht erst sprechen. Am Besten mal ausprobieren. Als Mehrpersonenspiel ist Blue ein ‚einfaches‘ Tausch- und Sammel-Spiel, bei dem die Spieler versuchen, ein korrektes Puzzle zu bekommen. Je mehr Spieler mitmachen, desto schwieriger wird es natürlich.“

Worauf sollten die Spieler beim ersten Puzzlevergnügen besonders achten? Gibt es Fallstricke?
„Ich kann nur empfehlen, nicht gleich alle Puzzle zusammenzuwerfen. Dies könnte dazu führen, dass der Spieler die Puzzles ohne Lösung nie mehr auseinander sortiert bekommt. Mein Tipp: Beschriftet die Teile auf der Rückseite mit A, B, C, D und E.“

Puzzlespiel klingt kompliziert in der Herstellung. Gab es dabei im Vorfeld oder in der Produktion Probleme?
„Eigentlich ist meine Spielidee so gar nicht herstellbar. Der Kommentar damals von Verlagen wie Ravensburger und Jumbo lautete: ‚Tolle Idee, wir können das Puzzle aber leider nicht produzieren.‘ Das Problem ist, dass die Teile zwischen den Puzzeln austauschbar sein müssen. Dies geht nur, wenn alle Puzzles mit einem einzigen Stanzwerkzeug gestanzt werden – also nichts für die Massenfertigung. Papier und Pappe sind Naturprodukte. Dies hat einen Einfluss auf die Herstellung zum Beispiel beim Kleben und Stanzen. Somit wird nicht immer jedes Puzzlemotiv an der absolut gleichen Stelle stehen.
Meine Lösung: Ich entschied mich nur für eine Kleinserie, habe mit Hertel in Bayreuth einen Hersteller gefunden und die Grafik für mögliche Konturabweichungen angepasst – zum Beispiel mit dickeren Linien. Übrigens: Die Grafik wurde von Atelier Wilinski in Mainz gestaltet.“

Welche Auflage wird das Spiel haben? Sollten interessierte Messe-Besucher vorbestellen?
„Die Auflage wird zirka 2.000 Stück betragen. Nach Essen werde ich 200 – 250 Stück mitnehmen. Es schwierig zu sagen, wie gut sich ein Spiel verkaufen wird. Von meinem ersten Spiel Old Town hatte ich vor zwei Jahren am Sonntagvormittag bereits 360 Exemplare verkauft. Ostfriesenlauf ging mit rund 160 Exemplaren letztes Jahr leider nicht so gut.
Apropos Old Town. Das Spiel ist fast ausverkauft. Eine zweite Auflage wird definitiv nicht erscheinen. Nach Essen werde ich die 20 verbliebenen
Exemplare – Sonderauflage! – mitnehmen.
Auch dieses Jahr habe ich wieder mit Harald Mücke von spielmaterial.de zusammen einen Stand (9-65), dort kann man auch die anderen Neuheiten bewundern, wie das deduktive Kartenspiel fleet 1715.“

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