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Redakteur Stefan Brück über das Spiel Im Jahr des Drachen

Im Jahr des Drachen von alea

Leicht, aber mit Tiefgang

Stefan, worum geht es bei Im Jahr des Drachen thematisch?
„Jeder Spieler ist Fürst einer Provinz im alten China (zirka im Jahr 1.000 angesiedelt) und versucht mithilfe seiner Untertanen (Steuereintreiber, Handwerker, Bauern, Krieger et cetera) diese Provinz ‚am Laufen‘ zu halten. Es gibt genau zwölf Ereignisse (eines pro Monat im Jahr des Drachen) – und auf die muss man gut vorbereitet sein (so sollte man bei der Dürre genügend Reisvorräte gelagert haben, beim Kaisertribut über genügend Geld verfügen und beim Mongolenangriff mit ausreichend Kriegern gewappnet sein). Das Problem ist nur, man hat nicht genügend Zeit und Möglichkeiten, auf alle Ereignisse vorbereitet zu sein …

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Wie kam es zu der Entscheidung, das Spiel in Fernost anzusiedeln?
„Zum einen haben wir bei alea das Thema noch nicht besetzt – und zum anderen passt der Spielverlauf perfekt zu der Zeit und zu den Problemen, mit denen man sich damals herumschlagen musste …“

Wie ist das Thema umgesetzt?
„Das Spiel ist sauber durchstrukturiert, jede der genau zwölf Runden besteht aus denselben vier Phasen. Als Erstes kann jeder Spieler eine von sieben Aktionen ausführen (zum Beispiel Hof ausbauen, Reis ernten, Steuern einnehmen et cetera); allerdings entstehen hierdurch unter Umständen auch Kosten (je später, desto eher), weswegen die Zugreihenfolge (die ebenfalls über die Spielweise gesteuert wird!) sehr wichtig ist.
Danach spielt jeder Spieler eine seiner Personenkarten aus und holt sich die entsprechende Person an seinen Hof (wozu er aber auch immer ausreichend Platz zur Verfügung haben sollte). Die Personen unterschieden sich zumeist in zwei Eigenschaften (entweder nutzen sie einem viel bei den zukünftigen Aktionen, dann bringen sie einem bei der Zugreihenfolge aber nicht soviel – oder gerade umgekehrt).
Als Drittes tritt das Ereignis ein – mit all seinem Nutzen beziehungsweise Schaden. Man weiß also schon zu Beginn, was wann auf einen zukommt (da sich das von Spiel zu Spiel ändert, muss man sich hierauf immer wieder neu einstellen).
Und als Letztes in jeder Runde kommt es zur Wertung; die Spieler erhalten für die Größe ihres Hofes und weitere Dinge Siegpunkte.
Der Hauptmechanismus ist also die Wahl der Personen (und die unterschiedlichen Funktionen dieser Personen) in der geeigneten Reihenfolge, um sich so auf die nächsten Aktionen ideal vorzubereiten.“

Wo wird Im Jahr des Drachen auf der alea-Anspruchskala liegen? Wie „schwer“ ist es zu spielen, wie schnell erschließen sich die Regeln?
„Das Spiel ist eine 5 auf der Skala (mit Richtung auf 6), ist dafür aber sehr ‚intuitiv‘. Die Regeln gehen bereits während der ersten Partie in Fleisch und Blut über (jede Runde gleich strukturiert), die Spielzüge gehen zügig (keine langen Denkpausen). Die – durchaus sehr unterschiedlichen – Siegstrategien zu entdecken und konsequent zu spielen, bedarf allerdings zig Partien …“

Was sollten die Spieler in ihrer ersten Partie unbedingt beachten, was vermeiden?
„Ist so nicht zu beantworten, da der Spielverlauf und damit auch die Strategien stark abhängig von den Ereignissen und deren Reihenfolge sind. Wichtig ist sicher, dass man immer über genügend Geld verfügt und den Ereignissen sozusagen immer einen Schritt voraus ist …“

alea veröffentlicht mit Im Jahr des Drachen das dritte Spiel von Stefan Feld innerhalb kurzer Zeit. Zufall? Sind noch weitere Spiele von ihm im Redaktionstest?
„In gewisser Weise ist es Zufall (da keine anderen vorliegenden Prototypen der letzten Zeit haben mehr überzeugen können), andererseits aber ist natürlich auch zu konstatieren, dass wir ein gutes Team bilden und beim Weitertreiben eines Prototypen sehr produktiv und kreativ sind. Stefan verfügt zudem über ein sehr gutes spielerisches Umfeld, das auch einen großen Beitrag an der Qualität der finalen Spiele liefert.
Zur Zeit liegt mir keine weitere Idee von ihm vor; ich werde aber sicher wieder ein, zwei Sachen in Essen zu sehen bekommen.“

Webseite von alea

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