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SOS: Gerhard Grubbe über Spiele aus aller Welt

Spiele aus aller Welt von Reich der Spiele

International, engagiert und erst am Anfang

Herr Grubbe, Sie haben eine ganze Reihe mit dem Titel „Spiele aus aller Welt“ veröffentlicht, von deren Erlös zum Teil SOS-Kinderdörfer unterstützt werden. Wie kamen Sie auf diesen Ansatz, Hilfe und Spiele-Klassiker aus aller Welt so zu vereinen?
„Mein Partner Björn Hölle arbeitet schon lange mit SOS-Kinderdörfer zusammen und die Idee, eine solche Spiele-Edition zu realisieren, ist schon ein paar Jahre alt. Denn
in den über 500 SOS-Kinderdörfern weltweit ist das Thema Spielen ein wichtiger Aspekt der pädagogischen Arbeit. Besonders bei Kindern, die Furchtbares erlebt haben, ist die erst zögernde, dann immer beherztere Teilnahme an den Spielen ein erstes Zeichen der Genesung. Als wir dann SOS-Kinderdörfer eine überzeugende Konzeption präsentierten, wurde das dort sehr positiv aufgenommen und der Weg zur Umsetzung war nicht mehr weit.“

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Was möchten Sie mit den Spielen für die SOS-Kinderdörfer erreichen. Gibt es konkrete Projekte? Wie wird das Geld verteilt?
„Ein EURO pro Spiel geht an SOS-Kinderdörfer. Das Geld fließt nicht in ein bestimmtes Projekt, sondern unterstützt allgemein deren Arbeit. Außerdem liegt jedem Spiel eine Info-Broschüre über SOS-Kinderdörfer bei. Dies hilft der Organisation neue Spender und Paten zu gewinnen und – ein wichtiger Aspekt – SOS-Kinderdörfer bei den Spendern von morgen bekannt zu machen.“

Die Spiele-Reihe enthält darüber hinaus eine ganze Reihe großartiger Spiele aus verschiedenen Ländern, die nur teilweise bekannt sind. Wie haben Sie die Auswahl der Spiele getroffen? Gab es einen direkten Zusammenhang mit Orten von SOS-Kinderdörfern?
„Ein Redaktionsteam hat über längere Zeit recherchiert und eine Longlist mit spielbaren Mustern zusammengestellt. Auf dieser Liste standen natürlich auch Spiele, die in SOS-Kinderdörfern besonders gerne gespielt werden.
Bei unserer Auswahl haben wir dann darauf geachtet, dass die Reihe eine vielfältige Auswahl an Spielformen präsentiert: Brett- und Legespiele, Kartenspiele, Geschicklichkeitsspiele etc.“

Können Sie bitte die Spiele kurz charakterisieren?
Yut Nori (Korea) ist ein lustiges Familienspiel, bei dem Wurfstäbchen bestimmen, wie schnell die Pferde wieder nach Hause gebracht werden können. Beim ‚Schlangenspiel‘ Culebra (Mexiko) belauern sich die Spielsteine der beiden Gegner wie kämpfende Schlangen, um dann im richtigen Moment die gegnerischen Steine zu schlagen. Auch bei Surakarta (Indonesien) müssen die gegnerischen Steine geschlagen werden, allerdings geht das nur mit überraschenden Zügen über eine der acht Schleifen. Bei Woaley (Sierra Leone) werden auf einem Filzspielplan Steinchen so geschickt gesät, dass der schlaue Spieler später mit reicher Ernte belohnt wird. Hanafuda (Japan) ist ein traditionelles Kartenspiel, das Merkfähigkeit und vorausschauendes Spielen von den Spielern fordert und durch seine japanische Ästhetik fasziniert (Hanafuda = Blumenkarten).
Para (Rumänien) und Blada (Kenia) sind zwei Bewegungsspiele für draußen, die bei uns als Hüpfekästchen bzw. Gummitwist bekannt sind. Schließlich Tohunga (Tahiti) bei dem auf 54 Karten die schönsten Fadenspiele gezeigt werden.“

Mit gleich acht Spielen sind sie breit gestartet. Wie ist die Resonanz im Handel und bei den Kunden?
„Die Resonanz auf die Idee und deren Umsetzung war von allen Seiten sehr positiv. Allerdings haben wir als neuer Verlag noch nicht die Vertriebsstärke, die Reihe flächendeckend im Handel zu platzieren. Vor diesem Hintergrund sind die Verkaufszahlen zwar erfreulich, aber es gibt noch viel zu wenig Fachhändler, die die Spiele in Ihrem Sortiment führen. Wir arbeiten aber daran, dies zu ändern.“

Haben Sie noch weitere Spiele zu dieser Serie in Planung?
„Ja, im Oktober 2010 erscheinen vier neue Spiele, bis 2012 soll die Reihe insgesamt 20 Spiele umfassen.“

Bislang war ihr Verlag eher Herausgeber von Büchern. Werden Sie nach der SOS-Reihe „Spiele aus aller Welt“ noch andere Spiele veröffentlichen, die nicht zur Serie gehören? Welche Rolle werden Spiele zukünftig in Ihrem Unternehmen spielen?
„Meine Berufslaufbahn begann bei Ravensburger, beim Prestel Verlag habe ich die Reihe der Spiele zu Kunst und Architektur initiiert und ich bin selbst Autor von zwei Spielen (Die Kunstbox und Das Managerspiel). Auch mein Partner Björn Hölle ist Spieleautor (z. B. Hexentanz bei Ravensburger). Wir sind also in der Welt der Spiele genauso zu Hause wie in der Welt der Bücher.
Im Oktober 2010 erscheint bei Grubbe Media eine neue Spielreihe: Sprach- und Reisespiele in Kooperation mit den Sprachmagazinen aus dem Spotlight-Verlag. Die Reihe startet mit den Titeln A Weekend In London und Un fine settimana a Roma. Mit diesen Spielen schlagen Sie drei Fliegen mit einer Klappe: Sie lernen eine Stadt kennen, verbessern Ihre Sprachkenntnisse und das alles in einer unterhaltsamen Spielrunde. Die Edition SOS-Kinderdörfer – Spiele aus aller Welt wird also kein Einzelprojekt bleiben, sondern wir werden unser Spieleprogramm in den nächsten Jahren kontinuierlich ausbauen.“

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