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Essen 2017: Das kommt mir in die Tüte

Spiel 17 - das kommt in die Tüte

Akribische Vorbereitung wie einst in Kinderjahren vor Weihnachten

Das erste Mal auf der Spiel in Essen war ich vor ca. 20 Jahren. Damals war die Messe noch recht überschaubar und die Verfügbarkeit freier Plätze an den Spieltischen hoch. Als ich nach langer Pause vor einigen Jahren zum ersten Mal mit meinem Sohn auf der Messe war, war ich doch erstaunt, wie sich die Messe in meiner Abstinenz entwickelt hat. Aus dem intimen, nerdigen Event war eine Veranstaltung für ein breites Publikum geworden, deren Masse an „Spielmaterial“ an 1 oder 2 Tagen weder sicht- noch spielbar war.

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Wer die Wahl hat, hat die Qual!

Dieses Jahr gibt es auf der Spielemesse in Essen über 1200 Neuheiten zu bestaunen. Hinzu kommt natürlich auch das normale Verlagsprogramm bestehend aus Klassikern und den Highlights der vergangenen Jahre. Gut daran ist, dass für jeden etwas dabei ist. Allerdings packt den ambitionierten Vielspieler die Angst, dass das eine oder andere Spieljuwel unentdeckt bleibt. Einfach treiben lassen ist in diesem Fall keine Option. Was beim wöchentlichen Einkaufen Usus ist, wird somit auch hier angewendet: Ein Einkaufszettel muss her!

Vier Tage Messe = wochenlange Vorarbeit

In meinen Spielrunden, sei es nun in der Familie oder im Bekanntenkreis hat sich in letzter Zeit gezeigt, dass sogenannte „Schwergewichte“ oder „Expertenspiele“ eher selten auf den Tisch kommen. Familien- und Kennerspiele, egal ob abstrakt oder thematisch, bevorzugt mit einfachen Regeln, viel Interaktion und moderater Spielzeit sind hier die erste Wahl. Gesucht werden dabei sowohl Spiele, die man gut zu zweit, aber auch in einer Gruppe von bis zu sieben Personen spielen kann.

Hierauf lag und liegt auch der Fokus für die persönliche Einkaufsliste. Und seit Wochen (eigentlich Monaten) werden verschiedene Quellen im guten alten WWW gescannt, um einen Schlachtplan für den Aufenthalt auf der Spiel in Essen zu entwerfen. Auf dem Plan gibt es einige Spiele, die unbedingt gekauft werden wollen, aber der Großteil ist nur eine Idee, was man sich anschauen kann. Vor Ort wird es dann wieder eine Mischung aus gezieltem Suchen und ungezielten Treibenlassen, geplantem Einkauf und spontanem Überraschungskauf. Was einst in Kindertagen der Wunschzettel vor Weihnachten ist heute der persönliche Einkaufsratgeber für Essen.

Die Must-Haves: Bubbles, Bankräuber und Totenbeschwörer

Kauftipp Spiel 17 Bubble Pop - Foto VerlagBubblee Pop von Bankiiz Editions konnte man bereits letztes Jahr in Essen kaufen, habe ich aber in der Masse einfach nicht wahrgenommen. Aufmerksam geworden bin ich erst später durch ein Let‘s Play auf das Spiel – und seitdem verfolgt es mich. Bubblee Pop ist ein buntes Zwei-Personen-Spiel, das die Candycrush-Menchanik aufs Spielbrett bringt. Im Spiel müssen drei gleichfarbige Bubblees horizontal oder vertikal kombiniert werden, um sie zum platzen zu bringen. Hierfür gibt es Punkte. Außerdem haben die verschiedenen Bubblees auch noch Spezialeffekte. Einfache Regeln, kniffliges Spiel, saucooles Artwork. Spricht mich an. Und dieses Jahr gibt es mit Bubblee Pop: Level Up! die erste Erweiterung.

Fowers Game haben mit Burgle Bros und Fugitive zwei sehr interessante Spiele am Start. Bei Burgle Bros versuchen bis zu 4 Spieler kooperativ in ein stark bewachtes, dreistöckiges Gebäude einzubrechen. Spielziel ist, auf jeder Etage einen Tresor zu knacken und anschließend vom Dach mit einem Helikopter zu entkommen. Bei Fugitive ist man schon einen Schritt weiter, hat erfolgreich geraubt und versucht nun zu entkommen. In diesem 2-Personen-Kartenspiel spielt ein Spieler den Räuber auf der Flucht, der andere Spieler spielt den Agent und versucht ihn zu fangen. Überschaubare Regeln, tolles Thema und optisch ansprechend gestaltet.

Kauftipp Spiel 17 Voodoo Prince - Foto VerlagSkull King ist bei uns Dauerbrenner, daher muss das ähnlich gelagerte Voodoo Prince von Reiner Knizia natürlich auch mit. Und wenn ich es nicht schon in der Spiele Offensive gebacken hätte, dann würde ich wohl gleich auch noch das nächste Stichspiel mit einpacken: Half-Pint Heroes. Für Freunde des gepflegten Stichspiels sicherlich zwei interessante Kandidaten.

Während ich bei Kingdomino immer noch die Stirn runzel, war Codenames ein würdiges „Spiel des Jahres“. Daher freue ich mich auch auf Codenames: Duet, der 2-Personen-Variante, wo man gemeinsam gegen das Spiel spielt. Ansonsten bleibt alles wie gehabt. Ob ich es aber auf der Messe kaufe, hängt ein wenig vom Preis ab. Codenames bekommt man inzwischen ja auch für wenig Geld nachgeschmissen.

The Lost Expedition ist eigentlich auch ein sicherer Kauf. Bis zu fünf Personen begeben sich auf Expedition in den Amazonas-Regenwald, auf die Suche nach dem geheimnisvollen El Dorado. Auch hier spielt man gemeinsam gegen das Spiel.

Kauftipp Spiel 17 Okiya - Foto VerlagOkiya von Pegasus würde ich normalerweise keine Beachtung schenken, da mir Thema und auch Artwork wenig zusagen. Allerdings verbirgt sich hinter der kleinen Schachtel und dem freundlichen Preis ein wirklich schönes taktisches Spiel für 2 Personen. Es wird ein Raster aus 4 x 4 Karten gelegt. Auf jeder Karte sind zwei Symbole gedruckt, z. B. ein Vogel und ein Ast oder eine Sonne und Ahornblätter. Auf diese Karten platzieren die Spieler nun ihre Geishas (rot, schwarz). Gewonnen hat man, wenn man vier gleichfarbige Geishas horizontal, vertikal, diagonal oder als Quadrat gelegt hat. Oder wenn der Gegenspieler nicht mehr legen kann. Der Clou: Man darf seine Geisha nur auf die Karte legen, die eins von den Symbolen enthält, welche auf der Karte abgebildet waren, auf welcher der andere Spieler im vorherigen Zug seine Geisha platziert hat. Kurzweilig, für ungefähr 10 € kommt es in die Tüte.

Heiße Kandidaten: Fast Forward-Spiele, Super-Nashörner und Meeple Akrobaten

Nachdem zumindest Futschikato von 2F-Spiele eines der am häufigsten gespielten Spiele nach der letzten Spielemesse war, sind die drei neuen Spiele aus der Fast Forward-Reihe einen Blick wert. Das besondere an Festung, Furcht und Flucht ist, dass man die Regeln während des Spiels lernt und sich das Spiel dabei entwickelt. Ähnlich Fabelsaft oder Die Legenden von Andor.

Kauftipp Spiel 17 Rhino Hero - Foto VerlagDass ich noch mal Interesse an einem HABA-Spiel haben würde, hat mich selbst überrascht. Aber Rhino Hero: Super Battle scheint ein wirklich lustiges Stapelspiel zu sein, bei dem man seine Mitspieler ordentlich ärgern kann.

Ebenfalls stapeln darf man bei Meeple Circus von Matagot. Hier werden in einer Manege die Meeples gestapelt, um das Publikum zu beeindrucken. Da das Spiel im Gegensatz zu Rhino Hero: Super Battle erst ab 8 Jahre statt 5 Jahre ist, ist wohl deutlich mehr Fingerspitzengefühl gefragt.

Kauftipp Spiel 17 Junkart - Foto VerlagSchon letztes Jahr wurde in Essen bei Junk Art gestapelt, was überraschend frisch und unverbraucht daherkam, während der Turm von Jenga inzwischen Staub ansetzt. Junk Art bietet verschiedene Game Modi und abwechslungsreiches Stapelmaterial. Die Holzversion war leider im letzten Jahr mit über 60 € recht teuer, so dass sie nicht mitgenommen wurde. Dieses Jahr gibt es auch eine Plastikversion für knapp die Hälfte des Preises. Okay, Plastik… Kann man sich ja trotzdem einmal anschauen.

Auch beim Spiel The Climbers darf man stapeln, allerdings geht es sich nicht darum, geschickt Meeple oder Klötze aufeinander zu stapeln, sondern seinen Meeple als Erster auf einen Klötzchenberg zu bekommen. Um dieses Ziel zu erreichen, verschiebt man Klötzchen und legt Leitern an. Das Spiel ist eine Neuauflage des Spiels Die Aufsteiger, erschien 2009 bei Chili Games und kommt jetzt über Simply Complex. Das Spielmaterial ist komplett aus Holz.

Kauftipp Spiel 17 Bonk - Foto VerlagAus Holz ist auch das Spiel Bonk, was die Nachfolge von Klask antreten wird. Im Gegensatz zu Klask treten hier bis zu vier Spieler gegeneinander an und versuchen über Rutschen, Metallkugeln so gegen eine Holzkugel rollen zu lassen, dass sie ins gegnerische Tor läuft. Kommt in Deutschland ebenso wie Klask über Gamefactory.

Klassiker reloaded: Mastermind und Memory im neuen Gewand

Irgendwie ist es ja derzeit hip, Spieleklassiker weiterzuentwickeln und neu zu verpacken (Stichwort: Kingdomino). Den Klassiker Mastermind hat man im Spiel Rising 5: Helden von Asteros verarbeitet. Kern des Spiels ist es auch hier, eine Code zu knacken. Hierzu können bis zu fünf Spieler eine der fünf Heldenfiguren steuern. Das Spiel kommt mit App-Unterstützung, was es sicherlich gerade für ein junges Publikum interessant macht. In Deutschland erscheint das Spiel über Portal Games.

Kauftipp Spiel 17 Noria - Foto VerlagMit Memoarrr! gibt es eine schicke Memory-Variante von der Edition Spielwiese, die im letzten Jahr mit ihrem Erstling Cottage Garden bereits einen kleinen Hit verbuchen konnten. Zudem hat man mit dem Spieledebüt von Sophia Wagner, Noria, noch ein komplexeres Spiel im Köcher, das von Andor-Autor Michael Menzel den optischen Schliff bekommen hat. Und wer nach Cottage Garden und Patchwork noch nicht genug von Uwe Rosenbergs Puzzlespielen hat, kann auch mal einen Blick auf Indian Summer werfen.

Asmodee, Pegasus und Hans im Glück

Bei den großen Verlagen gibt es natürlich auch zahlreiche Neuigkeiten. Bei Pegasus interessiert mich vor allem das abstrakte 2-Personen-Spiel Onimata und die Schatzsuche Loot Island. Außerdem habe ich auch das zum Spiel des Jahres nominierte Magic Maze noch nicht gespielt, da ich mir bisher nicht vorstellen konnte, das stillschweigendes Meepleschieben durch ein Kaufhauslabyrinth wirklich Spaß macht. Überzeugt bin ich hingegen davon, dass Captain Sonar in der richtigen Gruppe eine Menge Spaß macht. Allerdings ist es schwer, acht Leute für so ein Spiel zusammen zu bekommen. Vielleicht klappt es auf der Messe.

Kauftipp Spiel 17 When I Dream - Foto VerlagAsmodee bringt nicht nur Erweiterungen zu Mysterium und Splendor heraus, sondern hat mit When I dream und A tale of pirates noch zwei Nummern im Programm, die zu meinen Anforderungen passen. Und wenn man dann einmal am Stand ist, kann man sich auch direkt Oh Captain! und Hellapagos anschauen.

Hans im Glück macht es jedes Jahr recht spannend mit seinen Veröffentlichungen und geizt daher mit Informationen. So auch bei Majesty. Angeblich spielt das Spiel im Mittelalter und soll ein Leichtgewicht sein. Außerdem gibt es von Hans im Glück mit Die Gefährten des Marco Polo noch eine Erweiterung zum Spiel Auf den Spuren von Marco Polo. Vielleicht die Gelegenheit das Grundspiel zusammen mit der Erweiterung zu einem günstigen Preis zu schießen.

Der Rest: Heavy Metal, viel Weltraum und doch ein paar Schwergewichte

Von Metal Mania von GDM Games erwarte ich nicht viel, aber als Stromgitarrenmusikanhänger bin ich fast gezwungen einen Blick auf die Nummer zu werfen. Vielleicht macht es ja tatsächlich Laune, seine eigene Metalband zum Erfolg zu führen. Demos aufnehmen, Konzerte geben und dabei eine Menge Bier vernichten, klingt doch ganz nett.

Kauftipp Spiel 17 Gaia Project - Foto VerlagBei Feuerland Spiele gibt es mit Gaia Project die Weltraumausgabe von Terra Mystica. Da ich Terra Mystica nicht habe, nur immer und überall höre, wie toll es sein soll, könnte ich ja jetzt mit Gaia Project einsteigen. Nur… wer spielt es dann mit mir? Das Dilemma dürfte ich auch bei Charterstone haben. Schade, denn das Erstellen seines eigenen Worker Placement Spiels klingt recht interessant.

Worker Placement gibt es mit Raja of the Ganges auch bei Huch!. Inka und Markus Brand, die sich in letzter Zeit vor allem durch ihre Exit-Spiele einen Namen gemacht haben und den Titel „Kennerspiel des Jahres“ erobern konnten, haben hier eine interessante Geschichte um Macht und Ruhm im Indien des 16 Jahrhunderts entworfen. Das Spiel scheint nicht nur recht komplex, sondern ist auch optisch ansprechend in Szene gesetzt. Eine Nummer einfacher ist sicherlich Feuville. Auch hier gibt es bisher wenig Informationen. Angeblich ist es ein klassisches Legespiel, bei dem die Bauten allerdings auch von einem Drachen zerstört werden können, wenn man sie nicht ausreichend schützt. Auf Legespiele habe ich Bock und hoffe, dass sich das Spiel nicht doch noch als Rohrkrepierer entpuppt.

Kauftipp Spiel 17 Photosynthesis - Foto VerlagDrachen wären auf jeden Fall schlecht bei Photosynthesis von Blue Orange, denn hier erschafft man auf einem dreidimensionalen Spielbrett einen Wald und wetteifert um die besten Positionen für seine Bäume. Das Spiel wurde auf der diesjährigen GenCon vorgestellt und gehörte mit zu den Highlights. Optisch trifft dies sicher zu, ob das Bäumchenpflanzen wirklich was taugt, wird sich zeigen.

Optisch ebenfalls ein Knaller ist sicherlich auch Coaster Park von Pandasaurus Games. Hier darf man fröhlich frei Achterbahnen bauen, die anschließend auch auf Herz und Nieren geprüft werden. Punkte bekommt man nur, wenn die Kugeln auch bis zum Schluss durchrollen. Super Idee, toll umgesetzt. Bin gespannt, ob das so viel Laune macht wie erwartet. Wenn ja, wird Filius das sicherlich mitnehmen wollen.

Wenn man schon einmal bei Pandasaurus Games ist, kann man sich auch deren anderen Neuerscheinungen anschauen. Für Dinosaurierfreunde gibt Dinosaur Island und für Mad Max-Fans Endzeitstimmung bei Wasteland Express Delivery Service.

Iello hat auch dieses Jahr wieder sehr hübsche Spiele am Start. Allen voran Bunny Kingdom von Richard Garfield, dem geistigen Vater von Magic: The Gathering. Bunny Kingdom ist ein Area Control Spiel, bei dem man Ressourcen sammelt und neue Städte auf dem Spielplan gründet. Mit Hasen!

Optisch ein Schmankerl ist auch Professor Evil and the Citadel of Time. Hier muss man in der Zitadelle der Zeit des Professors Evil gestohlene historische Gegenstände finden und bergen. War auf der GenCon ein Renner, obwohl es sich um ein lockeres Familienspiel handelt.

Und dann hat Iello mit Berge des Wahnsinns noch einen Lovecraft im Schrank. Wer hierbei allerdings an ein düsteres Stück a la Arkham Horror oder Eldritch Horror denkt, wird enttäuscht sein. Berge des Wahnsinns ist vielmehr ein kooperatives Spiel, dass von Kritikern in die Nähe des Genres Partyspiel gerückt wird.

Zuletzt bei uns noch auf dem Tisch gewesen und hat erneut für Spaß gesorgt: The Pursuit of Hapiness, das lockere Worker Placement Spiel von Artipia Games/Stronghold Games. In Essen wird es hierzu mit The Pursuit of Hapiness: Community eine Erweiterung geben, die noch mehr Möglichkeiten bietet, ein glückliches und erfülltes Leben auf dem Spielbrett zu leben.

Kauftipp Spiel 17 Whistle Stop - Foto VerlagAm gleichen Stand wird man auch das Küchenspiel Kitchen Rush erhalten, bei dem man mit bis zu vier Spielern in Echtzeit eine Küche führen muss. Als Spielfiguren dienen hier Sanduhren, um den Zeitdruck in solch einer Großküche zu simulieren.

Eisenbahnspiele, ich liebe Eisenbahnspiele. Zug um Zug, Russion Railroads, First Class und wie sie alle heißen. Mit Whistle Stop gibt es neuen Stoff für Gleichgesinnte, bei dem man nicht nur Strecken entwickeln kann, sondern auch Städte mit Waren beliefert und langsam ein Netzwerk aus Haltestellen erschafft. Das Spiel erscheint bei Bezier Games Inc. und lässt 2-5 Spieler ab 13 Jahren für ca. 75 Minuten den Traum vom Lokführer leben.

Amigo hat eine Reihe feiner, kleiner Spiele am Start, die man sicherlich alle einmal schnell anspielen kann. Durch den offensiven Titel interessiert mich vor allem das Kartenspiel Schöne Sch#!?e.

The Networks von Board & Dice gab es auch schon letztes Jahr auf der Spiel, aber dieses Jahr erscheint es in Deutsch. Bei dem Spiel erschafft man seinen eigenen Fernsehsender und muss mit innovativen Shows, Stars und Werbung den Laden am Laufen halten. Klingt nach einer guten Alternative zum öden TV-Programm. Weiterhin hat Board & Dice auch noch die Neuheit InBetween, die stark von der Netflix-Serie Stranger Things inspiriert scheint. Als Fan der Serie muss man hier sicherlich ein Auge riskieren.

Eggertspiele hat auch zwei vielversprechende Titel im Programm: Bei Reworld geht es darum, einen fremden Planeten zu besiedeln. Das Spiel ist dabei in zwei Teile unterteilt. Zuerst muss das Raumschiff beladen werden, anschließend werden mit dem geladenen Material auf dem neuen Planeten Städte gebaut. Reworld spricht vor allem erfahrene Spieler an. Heaven & Ale hingegen hat eine ganz andere Thematik, die meines Wissen bisher weniger im Spielesektor beachtet wurde: Man darf Bier brauen!

Kauftipp Spiel 17 Qango - Foto VerlagSicherlich das meistgespielte Spiel, das wir 2016 in Essen gekauft haben, ist das abstrakte Spiel Quango vom gleichnamigen Quango Verlag. Vollkommen einfache Nummer, die aber gerade deswegen und wegen der kurzen Spielzeit bei uns den Begriff „Quango Turnier“ eingeführt hat. Während man sich bei anderen Spielen noch durch die Regeln quält, hat man schon 20 Partien Quango gezockt. Nicht nur deswegen empfiehlt es sich, auch dieses Jahr einmal beim Stand der Hamburger vorbeizuschauen, sondern auch wegen ihrer Neuheit Nova von Andrea Boennen. Die Autorin hat bereits mit Floris ein interessantes Kartenspiel vorgelegt, was bei uns die Köpfe einige Male zum Rauchen brachte. Nova scheint hierbei aber in eine ähnliche Kerbe wie Quango zu schlagen. Ich bin gespannt.

Ein hübsches Mini-Game kommt mit Mini Park von SoSo Studio. Hier dürfen bis zu fünf Spieler einen kleinen Park erschaffen, in dem sich die Bürger von den Strapazen ihrer Arbeit erholen können. Es braucht also Spielplätze, Bänke, Bäume, Seen usw.

Dann stehen neben der Mysterium-Erweiterung noch ein paar andere Erweiterungen auf meiner Liste, allen voran die Erweiterung zu Bang! The Dice Game namens Bang! The Dice Game: Old Saloon und die Erweiterung zu Isle of Skye namens Wanderer.

Kauftipp Spiel 17 Valeria - Foto VerlagInteressant finde ich auch Valeria: Königreich der Karten vom Schwerkraft Verlag. Vom Mechanismus ähnlich Machi Koro, aber angesiedelt in der phantastischen Welt Valeria besticht das Kartenspiel vor allem mit toll designten Karten. Allerdings finde ich den aktuellen Preis noch recht happig.

Der Schluss dieser Liste gebührt dann dem allgegenwärtigen Uwe Rosenberg, der auch 2017 wieder mit verschiedenen Titeln auf der Spiel vertreten ist. Indian Summer wurde bereits weiter oben erwähnt, Nusfjord lässt mich eher kalt, aber die 2-Personen-Variante von Caverna namens Caverna: Höhle gegen Höhle werde ich mir einmal anschauen.

In den nächsten zwei Wochen wird diese Liste sicherlich noch einige Änderungen erfahren, aber weiterhin unrealistisch bleiben. Alle Spiele wird man eh nicht anspielen können. Dafür sind gerade bei den heißbegehrten Neuheiten die Tische viel zu schnell besetzt. Und so kommt es wahrscheinlich auch dieses Jahr wieder anders als geplant und man schleppt Tüten mit Spielen nach Hause, die einem eigentlich nicht in die Tüte kommen sollten. Der Vor- und Nachfreude tut dies aber keinen Abbruch.blank

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