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Spiel ’17: Messebesuch mit einem Baby II

Mit dem Baby auf die Spiel Teil 2 - mit Bestandteilen von Clipdealer

Mit dem Baby auf die Spiel oder nicht?

Die Zeit vergeht besonders schnell mit einem Kind. Eigentlich wollte ich sehr zeitnah den letzten Teil meiner Serie schreiben, doch daraus wurde nichts. Es kam einiges dazwischen was den Zeitplan total durcheinander geworfen hat. Nun habe ich aber etwas Zeit, die Kleine schläft bereits und ich versuche nun den Abschluss zu schreiben. Hoffentlich nicht mit zu vielen Fehlern.

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Der bisherige Bericht ging ausschließlich um den spielerischen Aspekt, viele Informationen wurden weggelassen die nicht den Messebesuch selbst betrafen. Im Hintergrund muss aber viel mehr berücksichtigt werden besonders wenn man mit einem Baby zur Messe will.

Ein Baby ist eine große Veränderung im Leben frisch gewordener Eltern. Jeder hat seine Hobbys, das eine mehr und das andere weniger ausgeprägt. Mit einem Kind ändert sich das aber gehörig. Wenn man nicht gerade zu denen gehört, die ihr Kind regelmäßig abgeben, dann können die meisten Hobbys gar nicht mehr oder nur noch eingeschränkt in den ersten Monaten ausgeübt werden. Dies muss man sich vorher im Klaren sein. Aber ganz ehrlich, wenn man das Kind regelmäßig abgibt, dann braucht man auch kein Kind.

Für uns hatte das zur Folge, dass wir nur noch sehr selten zum Spielen kommen. Für besonders geeignet haben sich die Exit-Spiele und Kartenspiele gezeigt, wenn man nicht viel Zeit zum Spielen hat. Wenn die Kleine schläft, und das sind meistens kurze zeitliche Abschnitte, kann man eine kurze Runde einlegen und, wenn sie wieder wach ist, dann lässt man es halt eine Weile liegen. Unsere anderen Hobbys sind dagegen komplett eingefroren und können vorerst nicht mehr verfolgt werden.

Das geänderte Spielverhalten hat sich auch auf die Messe 2017 entsprechend ausgewirkt. Wir haben bevorzugt Spiele gesucht, die schnell zu erlernen sind und eine kurze Spieldauer haben. Außerdem haben wir nach Spielen geschaut, die einem Thema entsprechen, das auch Kindern gefällt. Wir sammeln unsere schönsten Spiele und diese sind somit auch noch im Hause, wenn die Kleine älter ist. Wenn sie also Interesse an unserem Hobby hat, dann hat sie eine große Auswahl an Spielen. Wenn nicht, ist es aber auch nicht so wild. Eins hat sich aber nicht geändert, wir suchen auf der Messe nach Spielen, die nicht in den deutschen Handel gelangen werden oder sehr selten. Für die restlichen Spiele kann ich auch den Gamestore gehen.

Messebesuch mit einem Baby?

Erst einmal vorweg, wir empfehlen nicht generell jedem einen Besuch mit einem Baby auf einer Besuchermesse. Es müssen viele Sachen berücksichtigt werden, dass es problemlos ablaufen kann. Selbst dann ist man von Überraschungen nicht befreit. Man muss ganz viel improvisieren, ganz viel zurückstecken und man muss zu jeder Zeit einen Plan B, C und D parat haben. Auch der Abbruch der Planung oder des Besuches muss jederzeit einkalkuliert sein, denn dies kann mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit jederzeit eintreten. Wir hatten zum Beispiel zwei Tage geplant, haben am zweiten Tag aber zur Hälfte abgebrochen.

Ein paar Punkte was man berücksichtigen sollte

Das wichtigste an dem Ganzen ist das Baby. Man sollte von Anfang an immer ein Ohr bei den Kinderärzten und Hebammen haben. Meistens hört man dort bereits raus, wie das Kind veranlagt ist. Dabei können Sachen sein, die gegen einen Besuch auf einer Messe sprechen können. Im Zweifelsfall fragt direkt nach, man wird euch bestimmt Antwort geben. Die Gesundheit des Kindes steht immer an erster Stelle. Wenn wenn man ein Risiko nicht auf ein Minimum begrenzen kann bzw. ausschließen kann, dann ist das KO bereits eingeläutet.

Jeder kann aber auch selber sein Baby beobachten und schauen, wie es auf bestimmte Situationen reagiert. Bei der Taufe oder bei anderen familiären Veranstaltungen kann man sehr schnell erkennen, ob das Baby damit umgehen kann oder nicht. Meistens zeigen die Babys einem das spätestens abends, wenn sie es tagsüber auf der Veranstaltung noch nicht gezeigt haben.

Ebenfalls entscheidend ist die aktuelle Entwicklungsphase. Wenn das Baby genau in dieser Zeit eine Wachstumsphase hat, gerade fremdelt, irgendwelche Ängste aufweist oder zahnt, auch dann sollte man definitiv zu Hause bleiben. Wie schon erwähnt: Immer Rücksprache mit Personen halten, die dies einschätzen können falls man sich selber unsicher ist.

Wie sehen die weiteren Planungen aus?

Ganz wichtig für uns war, dass wir ein Hotel haben, in dem Babys erwünscht sind. Wenn man nicht unnötig Geld riskieren will, ist es auf jeden Fall zu empfehlen, dass das Hotel stornierbar ist. Dies nimmt einem den Druck, wegen des Geldes eine falsche Entscheidung zu treffen. Auch die Eintrittskarten sollte man erst vor Ort kaufen, da man sie nicht mehr zurückgeben kann.

Für uns war es von Vorteil, dass wir mit einem VW California anreisen konnten. Auf die Weise konnten wir jederzeit den Innenraum in eine Krabbelbereich mit Krabbeldecke und Spielzeug umwandeln. Ohne diese Möglichkeit hätten wir die lange Anreise nicht in Kauf genommen, da es doch zu kalt war, um mal abseits auf einer Wiese eine Pause einlegen zu können. Auch die Mittagspause konnten wir auf diese Weise im VW-Bus super verbringen.

Der Vorteil an der Messe in Essen ist, dass der Gruga-Park direkt angrenzend liegt, man kann also jederzeit einen Abstecher dorthin machen. Bei uns war die Planung so, dass im Fall der Fälle einer mit dem Kind in den Park geht und der andere dann alleine die Messe erkundet. Auch andere Messen werden Möglichkeiten in der Nähe haben, darüber sollte man sich vorher natürlich informieren.

Beim letzten Thema wird auch ein anderer Punkt ersichtlich. Man sollte immer mindestens zu zweit solche Ausflüge planen. Sodass immer einer sich ausschließlich um das Kleine kümmern kann. Man sollte das Baby nie unbeaufsichtigt lassen und auch nie den Überblick über das Geschehen drumherum verlieren. So kann man immer schnell auf neue Gegebenheiten reagieren.

Vorteilhaft ist es auf jeden Fall wenn man die Messe und das Gelände schon vorher kennt. Wir haben letztes Jahr besonders darauf geachtet, wo wann wie viel los ist. Wo es Plätze gibt, an denen so gut wie nichts los ist, und wo es Möglichkeiten für eine Krabbeldecke oder zum Wickeln gibt. Auch auf einer große Messe gibt es diese Orte, wenn man danach sucht.

Was man auf der Spielemesse bedenken sollte

Die zwei Hauptprobleme auf der Spielemesse in Essen ist der „Lärm“ und die Menschenmassen, die dort unterwegs sind. Ohne Planung des Aufenthaltes, stellt dies ein großes Problem dar. Die Hallen sind natürlich groß und verursachen einen entsprechenden Hall. So kann es dort sehr laut werden obwohl eigentlich nur „Menschenlaute“ vorhanden sind (jedenfalls ist das bei der Spielemesse so). Im Gegensatz zu anderen Messen sind auf der Spiel bisher so gut wie keine elektronisches Geräuschquellen gewesen. Dies hat Asmodee dieses Jahr allerdings geändert. Entgegen unseren Planungen stand uns dadurch auf einmal eine halbe Halle weniger zur Verfügung. Den lauten Asmodee-Bereich mussten wir einzeln bzw. alleine besuchen. Hoffentlich wird das nicht zum Standard, denn nach meiner Einschätzung braucht man die Unterhaltung mit der großen Leinwand und den Lautsprechern nicht.

Die Lautstärke kann für das Ohr eines Babys natürlich sehr schädlich sein. Man muss daher den Besuch sehr gut planen, um das Risiko so weit wie möglich zu reduzieren. Die Lautstärke ist besonders bei den zwei Haupthallen sehr groß. Allerdings dauert es eine Weile, bis dies der Fall ist. Wenn man also in diesen Hallen sich auf das wesentliche beschränkt und sie in der ersten Stunde bereits fertig hat, dann kann man dem gröbsten entgehen. Die kleineren Hallen sind nicht so stark besucht und müssen eigentlich nur Mittags gemieden werden.

Traurig finde ich, dass die Essenmeile und die Kindermeile am gleichen Ort sind. Hier sollte man sich überlegen, ob man für die Kinderspiele und Eisenbahnen nicht eine eigene Halle einrichtet die man besuchen kann, ohne durch die Menschenmassen laufen zu müssen. Spielenden Kinder sollte man doch etwas mehr Raum zur Verfügung stellen.

Mit den Menschenmassen verhält es sich ähnlich. Wer sich auf der Messe auskennt, kann diesen sehr gut aus dem Weg gehen, und besonders in den kleinen Hallen stellen diese außerhalb der Mittagszeit kaum Probleme dar.

Fazit: Mit dem Baby auf die Spiel?

Nach dem nun einige Wochen vergangen sind kann ich sagen, dass wir sehr viel Glück hatten, dass es geklappt hat. Keiner von uns war krank, das Zahnen hat erst drei Wochen nach der Messe begonnen und unsere Kleine hat weder vom Charakter noch in anderer Ansicht Gründe geliefert, dass wir die Messe absagen mussten. Wir haben dieses Jahr weniger anschauen können als letztes Jahr, haben nur 1,5 Tage dort verbringen können und da sind die viel längeren Pausen außerhalb der Messe gar nicht berücksichtigt. Außerdem haben wir nur sehr wenig Zeit gemeinsam über die Messe laufen können.

Mal schauen, wie es nächstes Jahr aussieht. Aber bei einem Alter von 1,5 Jahren haben wir viel mehr Möglichkeiten für ein Alternativprogramm für die Kleine. Wir können also wieder vier Tage einplanen und uns aufteilen. Somit kann jeder zwei Tage auf die Messe gehen und der andere mit der Kleinen einen Zoobesuch machen oder z. B. Schwimmen gehen.

Zum Abschluss kann ich nur sagen: Ein Messebesuch mit einem Baby verursacht viel Arbeit und man sollte sich genau überlegen, ob man diese in Kauf nehmen will. Wenn es nicht klappen sollte, war diese nämlich komplett vergebens gewesen. Wir sind dieses Risiko eingegangen und hätten auch damit leben können, wenn es am Schluss nicht geklappt hätte.

Wenn man sich doch dazu entschließt, dann kann ich nur raten, sich soviel Hilfe bei der Entscheidung wie möglich einzuholen und diese auch kritisch zu bewertet. Viele kommen sofort mit Elternratgebern, aber dazu kann ich aus eigener Erfahrung nur sagen, dass man darauf alleine auch nicht setzen darf. Es gibt Hunderte davon und in jedem steht eine andere Meinung. Wenn man also lang genug sucht, dann findet man auch ein Buch, das der eigenen Ansicht entspricht. In diesem Fall hätte man auf diese Bücher aber auch verzichten können. Auch meine Ansicht ist nur eine von vielen und sollte daher nur wahrgenommen werden und nicht als die einzig wahre Meinung verstanden werden.

Ich hoffe für jeden, der sich dazu entschließt mit Baby auf die Messe zu gehen, dass er sich richtig entscheidet. So oder so wünsche ich euch eine schöne gemeinsame Zeit mit Eurem Baby.blank

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