Da ist es also, Exploding Kittens, das Neun-Millionen-Dollar-Kartenspiel. Sieht gar nicht so teuer aus und hat ja tatsächlich auch nur 20 Dollar gekostet bzw. 35, da noch eine Zweitversion mit dem Zusatz „NSFW“ erworben wurde. Das steht für „Not Safe For Work“, also nicht jugendfreies Zeug.
Ich, der Vielspieler, habe das Spiel übrigens nicht über Kickstarter „gebacked“, sondern zwei Kumpels, die sich eigentlich keine Spiele kaufen und auch nicht auf dem Laufenden sind, was in dem komischen Kosmos zwischen Essen und Indianapolis so abgeht. Exploding Kittens haben sie aber mitbekommen, dank Matthew Inman, dem Cartoonisten und Betreiber der nerdigen Oatmeal-Webseite. Insgesamt haben zweihundert-nochwas-tausend Leute das Projekt unterstützt. Der Wahnsinn.
Exploding Kittens: von Nerds und Schmetterlingen
Das Spiel sieht super aus, die Karten sind im oft grenzwertigen Oatmeal-Stil gehalten und ziemlich lustig. Sehr gut ist, dass Karteneffekt und Flavortext nicht überlappen, das ist sehr übersichtlich. Die NSFW-Karten sollte man allerdings tatsächlich nicht unbedingt seiner Großmutter zeigen, außer man möchte ihr mal erklären, was der Nackte da mit dem Schmetterling an seinem … Na ja, besser also nicht.
Der erste Eindruck vom Ablauf
Die größte Überraschung ist dann aber doch das Spiel. Ja, bei Exploding Kittens zieht man Karten von einem Stapel und ist es ein explodierendes Kätzchen, ist man tot. Jedenfalls dann, wenn man keine Bombenentschärferkarte auf der Hand hat oder die fiese Miezekatze einem anderen unterjubeln kann. Der geneigte Spieler versteht sofort: Ein paar Entscheidungen trifft man also doch. Den fünf Leuten am Tisch hat’s gefallen, so eine Art Spiel kannten sie noch nicht. Ein bisschen „push your luck“ und leichtes Handkartenmanagement, dazu viel Schadenfreunde und ein paar Möglichkeiten, den anderen einen reinzuwürgen. Typische Kickstarter-Fehler wurden bei Exploding Kittens vermieden: Spielmaterial, Schachtel, Regeln, Redaktion sind absolut top. Genug Geld für erfahrenes Personal ist ja auch vorhanden gewesen. Wir haben da gleich mal vier Partien gespielt. Das perfekte Spiel für einen sonnigen Sonntagnachmittag auf der Terrasse.
Das muss der Neid ihnen lassen …
Den Machern von Exploding Kittens ist der große Wurf gelungen: Millionen verdient und über 219.000 Leute mit einem zielgruppengerechten Spiel beliefert, an dem die Backer und Hipster viel Spaß haben dürften! Die perfekte Werbung für unser Hobby. Ich würde Exploding Kittens auch jederzeit wieder spielen, wenn‘s nochmal einer mitbringt.
Spielregeln interaktiv erklärt (offiziell, aber auf Englisch)
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