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Spielgefühl: Orongo

Orongo, Spielszene, Foto: Hendrik Breuer

blankSanssouci ist eines der Spiele aus dem letzten Jahrgang (2013), das bei uns ziemlich gut angekommen ist, das ansonsten aber irgendwie komplett untergegangen ist in der Flut der Neuerscheinungen. Viel gehört hat man von dem Spiel leider nicht mehr.

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Ein gutes Spiel vom guten Doktor

Jetzt ist bei Ravensburger also Orongo erschienen und mir sind gleich einige Parallelen aufgefallen: Beide Spiele sind in weitestem Sinne traditionelle Legespiele von etablierten Autoren und kommen graphisch sehr konventionell daher. Hätte ich in den Achtzigern schon eine Spielesammlung besessen, hätten Sanssouci und Orongo vermutlich rein optisch gut hineingepasst.

Orongo, Schachtel, Foto: RavensburgerWie dem auch sei, Sanssouci macht wirklich Spaß, wenn man wie wir gerne auch mal ruhig vor sich hinspielt. Zudem mag ich viele Spiele von Reiner Knizia, dem Autor von Orongo. (Ja, mir gefallen auch einige der neueren Spiele!) Orongo ist schnell erklärt und auch thematisch ist es schlüssig: Wir bauen Moai an die Küste der Osterinsel. Spielmechanisch funktioniert das alles reibungslos und ist durchaus spannend, der Biet- und Legemechanismus ist clever. Das hätte was werden können.

Aber so wird das nichts!

Dass ich trotzdem kaum noch Lust auf eine weitere Partie habe und die Mitspielerin sich sogar ganz weigert, Orongo noch einmal zu spielen, muss man wohl dem Verlag ankreiden: Warum nur sehen Plättchen und Felder, auf die diese gelegt werden, nahezu identisch aus, wenn sich alles darum dreht, schnell zu erkennen, welche Felder belegt sind? Auf den ersten Blick erkennt man hier gar nichts, sondern muss immer aus allen möglichen Winkeln aufs Brett glotzen, um überhaupt zu identifizieren, wo man seine Marker setzen kann!

Warum benutzt man Muscheln zum Markieren von benutzten Feldern, wenn diese ständig übers Spielbrett rollen? Warum setzt man überdimensionale Moai so nebeneinander, dass sie ganz leicht wie perfekt aufgereihte Dominos wegkippen können? Und ja, sie werden umfallen, weil man in diesem kleinteiligen Setup ständig irgendetwas zwischen bereits ausliegende Teile friemeln muss!

Und nein, das ist leider keine Korinthenkackerei zu Nebensächlichem. Plättchen, Muscheln und Moai sind die zentralen Elemente in diesem Spiel. Orongo ist meiner Meinung nach auf Grund dieser Probleme fast unspielbar. Zumindest macht es einfach keinen Spaß. Hoffentlich erscheint das Spiel irgendwann einmal in einer überarbeiteten Neuauflage. Ich glaube nämlich, dass das zugrunde liegende Spiel eine zweite Chance redlich verdient hätte.

Orongo, Spielregeln

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