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Umzug: Spielesammlung spenden

Ausschnitt: Spielregal nach dem Umzug - mehr Platz - Foto von Reich der Spiele

Verkleinerung mit einem guten Gefühl

Ich bin ein Experte! Nein, kein Spiele-Experte. Obwohl … Vielleicht das sogar auch. Nein, ich bin ein Experte im Umzug mit Gesellschaftsspielen. Bereits zum vierten Mal allein in meiner Zeit als Herausgeber von Reich der Spiele hatte ich nun das mehr oder weniger freudige Vergnügen, meiner Spielesammlung ein neues Heim zu präsentieren.

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Umzug mit Spielen: Oh! Ah! Uh! Traditionell verkleinern!?

Nun ist es zugegeben so, dass meine Spielesammlung ohnehin nicht besonders groß ist. Das hat einen ganz simplen Grund: Bei jedem Umzug stehe ich vor dem Problem: Sollen die Spiele alle in Umzugskartons verpackt werden? Oder lässt sich etwa doch etwas Sinnvolle(re)s damit machen? An dieser Stelle müssen die Nerds, Freaks und Sammler ganz, ganz stark sein. Denn traditionell entscheide ich mich für die zweite Variante. Die da heißt: Verkleinern! Und zwar aus ganz praktischen Erwägungen. Die Überführung zu einem sinnvollen Zweck hat nämlich ganz einfache, aber schöne Effekte, die ich bei einem Umzug nicht mehr missen möchte:

  • Wahlweise sind entweder weniger Kartons selbst zu schleppen oder die zu zahlende Kubikmetermenge an Umzugskartons wird deutlich kleiner. Wer einmal Gesellschaftsspiele und vor allem Brettspiele in Umzugskartons verpackt hat, weiß, wie viele Kartons ein Umzug bedeutet. Die damit verbundene Herausforderung hat Jürgen bei seinem letzten Umzug sehr schön beschrieben.
  • Das gezwungene Reduzieren auf „wenige“, aber tolle Spiele führt zu einer kompakteren Auswahl beim nächsten Spieleabend. Will ich also wirklich jedes Brett- oder Kartenspiel in das neu platzierte Spieleregal stellen? Auch diese Exemplare, die ich vielleicht in den letzten Jahren gar nicht angefasst habe? Nein! Dafür ist die verkleinerte Sammlung eine super Ausgangsbasis beim nächsten Spieleabend. Überraschenderweise steigt durch die Verkleinerung nämlich die gefühlte Qualität. Auch wenn Axel das nach seinem Umzug etwas anders sehen mag.
  • Nebenbei gibt es ein gutes Gefühl. Und zwar aus zwei Gründen. Zum einen ist wieder mehr Platz im Regal. Es lassen sich also endlich wieder neue Exemplare im Regal unterbringen, für die vorher einfach keine Kapazität mehr vorhanden war. Zum anderen ist es befreiend, ein paar Altlasten loszuwerden und dabei – jetzt kommt’s – auch noch etwas Gutes zu tun.

Spiele spenden statt entsorgen!

Gutes tun? An dieser Stelle komme ich zu meinem eigentlichen Punkt. Denn ich werfe Spiele natürlich nicht weg. Ich gehöre nicht zu den Nerds, die das schlicht nicht können. Es soll ja Menschen geben, die diese Art der Entsorgung einfach nicht über das Herz bringen. Nein, ich spende meine nicht mehr benötigten Gesellschaftsspiele. Jawohl! Nach meinem letzten Umzug konnte sich bereits die Stadtbibliothek Neustadt über rund 150 (oder mehr) Exemplare freuen. Nun habe ich mich wieder für die Stadtbibliothek entschieden, allerdings die in Hannover-Herrenhausen, die nur 200 Meter Luftlinie von meinem – jetzt ehemaligen Wohnsitz – entfernt liegt. Diesmal waren es fast 100 Gesellschaftsspiele, die ich gespendet habe. Keine Angst, mir bleiben genug Möglichkeiten, spannende Spiele auf den Tisch zu bringen.

Die Stadtbibliothek war meine erste Wahl, weil ich eben keine Kinderspiele und nur ganz wenige Familienspiele ab sechs oder acht Jahren habe. Daher fallen Kindergärten, Sozialkaufhäuser usw. tendenziell eher weg. Die Spende an die Stadtbibliothek ermöglicht es jedoch, dass die Spiele der breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht werden – und zwar quasi kostenlos (fast). Wenn die Stadtbibliothek wiederum einige Exemplare verkauft und dafür neue Bücher oder Spielzeug anschafft, ist es auch gut. All das führt zu einem breiteren Bildung- und Freizeitangebot. Und dafür bin ich sehr gern Spender. Die Verantwortlichen dort waren jedenfalls ganz aus dem Häuschen. Und auch das ist ein schönes Gefühl.

Ganz nebenbei: Ich hätte die Gesellschaftsspiele auch verkaufen können. Klar. Damit hätte ich sicher sogar einen wesentlichen Teil meiner Umzugskosten decken können. Aber da regt sich in mir noch mehr Widerstand als beim Entsorgen. Denn bei den meisten Spielen handelt es sich um Rezensionsexemplare, die Reich der Spiele von den Spieleverlagen kostenlos überlassen wurden und über unser Auswahlverfahren „an mich gefallen“ sind (hust, natürlich verteile ich die Spiele … Dazu später mal mehr). Es ist daher eine Selbstverständlichkeit, dass ich diese Exemplare auch kostenlos weitergebe. Logisch, oder?

Umzug: Die Spiele sind gut angekommen

So, nun wisst ihr es. Nach dem vierten Umzug weiß ich immer besser, wie ich mit meiner Spielesammlung umgehen muss. Ich bin sehr glücklich, mich erneut für eine Spende entschieden zu haben. Ich bin froh, wieder Platz in meinen Regalen zu haben. Und ich bin bisher sehr zufrieden, dass Reich der Spiele eine neue Heimat hat. Mit Spieleregal und jetzt mega-großem Spieltisch im Wohnbereich. Der nächste Spieleabend kann also kommen. Die Spielekartons sind jedenfalls vorsorglich schon am ersten Abend ausgepackt gewesen.

Ach ja: Das Foto zeigt nur einen kleinen Ausschnitt aus der Sammlung. Aber eben den, wo der neue Platz im Regal deutlich wird …

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1 Kommentar

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Axel Bungart 26. März 2017 at 19:20

Nachdem ich meinen Schock überwunden und aus der plötzlichen Ohnmacht aufgewacht bin, habe ich den Artikel zu Ende lesen können. Das hat mich vor bleibenden Schäden bewahrt.

Lob und Anerkennung jedenfalls für den edlern Spender.

Also, demnächste können wir noch eine neue Rubrik aufmachen: Selbsthilfegruppe für Umzügler mit Spielen ab 20 m³. Deine vier Umzüge, Jürgens und meinen, da haben wir schon einiges an Beratungspotenzial.

Jetzt muss ich aber noch eine Adrenalinspritze kriegen, zur Vorbeugung.

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