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Klaus-Jürgen Wrede über sein Spiel Anasazi

Anasazi von Phalanx Games

Leichter Zugang zum Wohnturm

Klaus-Jürgen, Anasazi ist kein Fantasiename. Welchen thematischen Hintergrund hat das Spiel und wie bist du auf dieses Thema aufmerksam geworden?
„Die Anasazi waren ein Indianerstamm im mittleren Westen der USA, der ganz plötzlich im 13. Jahrhundert verschwand. Bis heute weiß man nicht, wieso alle Siedlungen (die sich in den Canyonwänden befanden) gleichzeitig verlassen wurden. Ich habe ‚mal vor vielen Jahren den Roman ‚Thunderhead‘ von Preston/Child gelesen. Danach habe ich mich intensiv mit diesem Volk beschäftigt und bin auch in die USA geflogen, um ihre Siedlungen zu sehen, die wirklich sehr eindrucksvoll sind! Danach entstand das Spiel.“

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Um was genau geht es im Spiel?
„Man entdeckt nach und nach die Siedlungen der Indianer, indem man an verschiedenen Expeditionen teilnimmt. Dabei gibt es keinen festen Spielplan. Die Streckenführung der Expeditionen ist ebenfalls frei – mit kleinen Wegstrecken, die aneinander gelegt werden. Erreicht man eine Siedlung, darf man sich dort den liegenden Schatz nehmen. Dieser gehört einer der vier Kulturen/Farben. Der Wert der einzelnen Schätze wird im Laufe des Spiels durch die Spieler selbst festgelegt: Jeder von einer Expedition erreichte Wohnturm auf dem Spielfeld ändert den Wert dieser Farbe um eins. So hat jeder Spieler andere Interessen und versucht, die Expeditionen manchmal auch von ‚interessanten‘ Orten wegzuleiten …“

Welche Mechanismen tragen dabei wesentlich zum Spielgeschehen bei?
„Die frei gelegte Landschaft zu Beginn und insbesondere die vollkommen freie Führung der Expeditionen. Da die Spieler unterschiedliche Wohntürme (deren Farben darunter) kennen und zudem noch eine eigene Auftragsfarbe haben, lebt das Spiel auch ein wenig vom Bluff beziehungsweise davon, zum richtigen Zeitpunkt Risiken einzugehen – zum Beispiel in der Streckenführung.“

Was empfiehlst du Spielern für die ersten Partien, um Sackgassen und Fehleinschätzungen zu vermeiden?
„Es ist eigentlich ein sehr direkt zugängliches Spiel, da man immer zwischen zwei Aktionsmöglichkeiten wählt. Umso wichtiger ist es, wie und wo man diese Aktionen ausführt. Als Rat: Die eigene Auftragsfarbe sollte man nicht zu früh zu deutlich sammeln, dann machen einem die „lieben“ Mitspieler diese Farbe kaputt. Und die Camps nicht unterschätzen!“

Du betonst den leichten Zugang …
„Ja, Anasazi bietet auf jeden Fall einen leichten und direkten Zugang. Ich denke sogar, den leichtesten von allen meinen Spielen. Es gab schon sehr viele verschiedene Fassungen. Ähnlich wie bei Carcassonne wurde das Spiel vom Regelumfang immer einfacher, weil ich beide Spiele sehr ‚klar‘ haben wollte.“

Das Thema Expeditionen gab es in den letzten Jahren häufiger. Worin hebt sich deiner Meinung nach Anasazi von Spielen wie zum Beispiel Tikal, Goldland oder Bayon ab?
„Mit diesen hat es eigentlich gar nichts zu tun. Wie gesagt, es ist ein regeltechnisch einfaches Spiel; da die freie Streckenführung im Vordergrund steht, ergeben sich taktische Feinheiten oder Bosheiten durch den geschickten Streckenverlauf und manchmal durch ein gutes Augenmaß … ;-)“

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