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Brettspiel vs. Konsole

Das Spiel Carcassonne auf dem Nintendo DS und als Brettspiel

Eine nicht-wissenschaftliche Untersuchung

Vor meinem ersten Besuch der SPIEL’15 dachte ich: „Ach, so viele Leute spielen doch gar nicht mehr. Oder?“ Wer spielt in Zeiten von „Quizduell“ und „Candy Crush Saga“ denn noch so richtig traditionell mit Brett und Würfel?

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Als mich in Essen dann ein Messe-Besucher mit einer hochbeladenen Sackkarre voller Spielkartons fast überfahren hätte, zog ich meine Aussage definitiv zurück. So viele spielebegeisterte Menschen! Und vor allem: So viele Spiele. Wahnsinn! Wie naiv ich bisher durchs Leben gelaufen bin. In einem ruhigeren Gang passierte mich eine Frau und meinte zu ihrer Begleiterin: „Also heute ist es ja sehr angenehm, gestern war es viel zu voll.“ Das erinnert doch irgendwie an die Gamescom, der weltweit größten Messe für Computer- und Videospiele. Quasi wie die SPIEL in Essen. Nur in Köln und noch zweimal so viele Besucher.

Gesellschaftsspiel oder Videospiel?

Das Spiel Carcassonne auf dem Nintendo DS und als BrettspielIch persönlich bevorzuge den traditionellen Spieleabend mit Freunden, Gesprächen, Essen und Lachen. Andererseits kann man heutzutage dank des Technikfortschritts auch alleine am PC – ausgestattet mit Headset und Facecam – gemeinsam mit seinen Freunden im Multiplayer-Modus zocken (z. B. das aktuelle „Star Wars Battlefront“). Oder anstatt einen verregneten Nachmittag alleine mit einem 1.000-Teile-Puzzle zu verbringen, könnte man seine Hirnleistungen auch bei einem gelungenen Point-and-Klick-Adventure nutzen und Rätsel lösen (z. B. „The Book of Unwritten Tales“).

Natürlich werden erfolgreiche Spiele auch gerne für beide Zielgruppen umgesetzt. Nach dem Hype des PC-Indie-Sand-Box-Game Minecraft, werden nicht nur Versionen für Playstation, Xbox und weitere Endgeräte umgesetzt, es gibt jetzt auch Minecraft Lego und seit neustem ein Minecraft-Kartenspiel von Mattel.

Als mich vor einigen Jahren das Carcassonne-Fieber packte, legte ich mir im Fieberwahn auch die Nintendo-DS-Version zu. So kann ich zu Hause alleine gegen „Claude“ spielen – meinen „intelligenten“ digitalen Gegner. Seit dem habe ich ca. vier Runden gespielt und das Spiel liegt staubig in der Ecke. Es ist einfach nicht das gleiche. Trotz netter Bildchen und Musik.

Sind die klassischen Gesellschaftsspiele eigentlich mit digitalen Games zu vergleichen?

Der Vergleich ist meiner Meinung nach äquivalent zum Vergleich Buch und Film. Bei ersteren hat man etwas in der Hand, schnüffelt den Geruch von bedrucktem Papier und muss seine Vorstellung spielen lassen. Bei Game und Film hat das Hirn es leichter, weil es mit audiovisuellen Reizen versorgt wird. Manchmal ist das eine besser – manchmal das andere. Und das ist auch mein Resümee: Jeder sollte genau so spielen, wie er möchte. Alleine, gemeinsam, analog, digital, egal. Hauptsache es macht Spaß!

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