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Christoph Bauer über 1655 – Habemus Papam

1655 - Habemus Papam von DDD Verlag

Aufgeboten zur Papstwahl

Christoph, zur Spiel in Essen erscheint dein Spiel 1655 – Habemus Papam. Das klingt eindeutig nach Papstwahl. Geht es tatsächlich darum und wie kamst du auf dieses Thema?
„Die Idee zu dem Spiel kam mir im April 2005. Damals starb Papst Johannes Paul II und Papst Benedikt wurde gewählt. Ich überlegte mir, ob man so ein spannendes Ereignis wie die Papstwahl nicht auch spielerisch umsetzen kann.“

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Was ist Aufgabe der Spieler im Spiel?
„Im Spiel geht es wirklich darum ‚zum Papst gewählt zu werden‘ und möglichst viele Stimmen zu erringen. Wobei um Spielsieger zu werden, die einfache Mehrheit genügt. Im Vatikan ist dies bekanntermaßen nicht der Fall. Hierbei wurde in Zusammenarbeit mit der Redaktion und vor allem Carsten vor allem die historisch belegbaren Ereignisse das vatikanische Konzil von 1655 spielerisch umgesetzt.“

Mit welchen wichtigen Mechanismen setzt du dieses Thema um. Welche tragen die Story und welche bringen den Spielspaß?
„Der zentrale Mechanismus ist sicherlich die Bietrunde am Anfang jeder Spielphase. Hierbei wird durch die Frage ‚Wie verhalten sich meine Mitspieler‘ Spannung erzeugt und aufgebaut. Strategische Überlegungen sind gefragt, wenn es darum geht sich in der folgenden Phase für eine Aktion zu entscheiden. Es entstehen keine Pausen für den einzelnen Mitspieler – und es wird selbst nach mehr als hundert Testspielen von den Redakteuren noch gerne gespielt.
Die Story wird von den Karten getragen, die historische Ereignisse widerspiegeln. So gab es die im Spiel auftretenden Kardinäle wirklich. Ja es werden sogar persönliche Verbundenheiten der Kardinäle im Spiel verarbeitet. Auch der Einflussnahme des spanischen Monarchen und des französischen Königs auf das Konzils wird spielerisch verarbeitet.“

1655 - Habemus Papam von DDD Verlag

Bietspiele gibt es einige. Wodurch zeichnet sich 1655 – Habemus Papam hierbei deiner Meinung nach besonders aus?
„Der Bietmechanismus ist sehr kurzweilig und vor allem – soweit ich weiß – in dieser Form neu, denn er läuft auf zwei Ebenen ab. So kommt es nicht nur auf die Anzahl der Bietsteine, sondern auch auf die Art dieser an. Das schöne ist, dass sich das Spiel nicht ausschließlich auf das Bieten konzentriert, sondern in verschiedenen Phasen immer wieder die Aktionskarten in den Mittelpunkt rücken.“

An wen richtet sich das Spiel? Welche Spielergruppen werden den meisten Spaß haben?
„Alle Spieler ab zehn Jahre können Freude an diesem Spiel haben. Denn es spielen strategische Überlegungen eine Rolle, die Interaktion mit den Mitspielern kommt nicht zu kurz und der Glücksfaktor kann auch bei Spielen entscheiden. Meist kommt es zu engen Wahlergebnissen und somit bleibt die Spannung auch bis zum Schluss erhalten. Ein ‚Fehler‘ beim Spielen führt auch nicht zwangsläufig zur Niederlage. Also Spannung bis zum Schluss – was will man als Spieler mehr?“

Hast du vielleicht noch ein Tipp, worauf Spieler bei ihrer ersten Partie achten sollten, um nicht vom Spiel enttäuscht zu sein?
„Ich glaube – aber vielleicht ist das auch nur die Überzeugung von der eigenen Idee – dass ein Großteil der Spieler nicht enttäuscht sein wird. Das eigene Handeln wird im Prinzip auch immer von den Mitspielern bestimmt. Deswegen gibt es wohl kein Patentrezept, welche Strategie man anfangs wählen sollte. Mein Rat: Lass dich einfach auf das Thema ein (auch wenn manche Menschen wegen des Themas vielleicht mit Vorurteilen an das Spiel herangehen)“

Meines Wissens ist das dein erstes Spiel. Wie bist du zum Spielerfinden gekommen und was machst du eigentlich?
„Beruflich bin ich seit diesem Jahr Studienrat am Deutschhausgymnasium in Würzburg, unterrichte Biologie und Chemie und habe zwei Kinder im Alter von sieben und drei Jahren.
Für Spiele habe ich mich schon immer interessiert, ich fand es spannend, wie bei einem gut konzipiertem Spiel ein Rädchen ins andere greifen kann und habe dann in meiner freien Zeit immer wieder Prototypen für Brettspiele gebaut. Du hast recht, dass es mein erstes verlegtes Spiel ist, aber einige Prototypen schlummern noch in meiner ‚Spielekiste‘. Hoffentlich bleibe ich keine ‚Eintagsfliege‘.“

Erzähl uns bitte noch, wie die Zusammenarbeit mit DDD zustande kam.
„Anfangs habe ich bei verschiedensten Verlagen meine Spiele angeboten – habe sie aber immer wieder in der Würzburger Spielerlei testen und kritisieren lassen. Nun hat Carsten mit weiteren Mitstreitern den DDD–Verlag gegründet und so hat es sich angeboten dort auch mal mein Spiel vorzustellen. In Habemus Papam wurde von den Redakteuren Potenzial gesehen und so wurde nach vielen Tests, einigen Änderungen zur Ursprungsversion, von Verlagsseite entschieden, 1655 – Habemus Papam zu veröffentlichen.“

Webseite des Verlages

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