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Essen 2021 war so ganz anders

Das beste 2021: Kosmopolit - Foto von Jörn Frenzel

Messebericht von einer ungewöhnlich erscheinenden Veranstaltung

Essen war wieder da nach zwei Jahren. Alles schien normal und war doch so anders. Losgefahren bin ich wie immer und war dann doch viel früher da. Sind wohl zu wenig auf dem Weg von Berlin nach Essen? Die Schlange am Anfang ließen mich zuerst erschrecken, doch nach dem üblichen Kontrollgang war ich in den heiligen Hallen und das ging – überraschend – unsagbar schnell. Kein Gedränge, Geschubse eine fast schon unheimliche Leere im Gegensatz zu sonst. Ich hatte das Gefühl, es ist bereits Sonntagnachmittag. Also ab ins ruhige Getümmel. Sofort fiel auf, das weniger Stände da waren und alles geräumiger war. Gut oder schlecht – das mag ich gar nicht bewerten, aber das gemütliche Flanieren hatte etwas. Samstag war es dann übrigens wie immer – voller und es war nicht einfach, Plätze an den besonders nachgefragten Spieletischen zu bekommen.

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Einfach nur spielen!

Meine Wunschliste, die eh sehr kurz war, hatte ich vergessen. Glück im Unglück? So schaute ich eben nach dem, was so zu spielen und zu haben war. Vieles hatte die Messe nicht erreicht und war entsprechend gar nicht zu kaufen. Da ich mir ja auch zwischendurch mal Spiele gönne, konnte ich gezielt gucken, denn ein Savannah Park hatte ich mir z. B. schon auf der Berlin Con als Spielerlebnis gegönnt und brauchte es nur zu kaufen. Daher wurden es in den drei Tagen „nur“ über 30 Spiele. Am Samstag bin ich ungewöhnlicherweise schon in der Nacht zurück, denn ein Tagesticket pro Tag ist dann bei den erhöhten Preisen nur bei voller Tageszeit sinnvoll. Ich hoffe nächstes Jahr gibt es wieder Tagestickets. Was mir auch auffiel: Dass gefühlterweise noch mehr englischsprachige Spiele da waren als sonst. Und viel Quietschebuntes, was mich persönlich ja eher abstößt. Denn matt gehaltene Spiele sind irgendwie schöner für die Augen.

Galaxy Trucker in groß - Foto von Jörn Frenzel

Kleine Perlen ganz groß

Spielerisch scheinen Detektivspiele der Renner zu sein, irgendwie gab es die an jeder Ecke und in jeder Sprache. Und ja ich habe mir auch eins in Englisch angetan: The Informant. Aber es war nicht der Rede wert. Komplexes scheint auch immer mehr im Kommen zu sein. Da waren einige Perlen zu entdecken. Mir persönlich gefiel A.D.E.L.E. am besten. Vielleicht weil ich die künstliche Intelligenz spielte und so ganz auf mich allein gestellt war. Jedenfalls wurde es sofort bestellt, denn vor Ort zu kaufen gab es auch das leider nicht.

Aber den größten Knaller spielte ich am ersten Tag und das gleich mehrmals: [kosmopoli:t]. Genauso geschrieben kam es bei meinem kleinen französischen Lieblingsverlag heraus, der mich schon die letzten Jahre mit Le bois des Couadsous, Aopocalypse au Zoo de Carson City und anderen lustigen Spielen überzeugt hatte. Leider war auch [kosmopoli:t] nur in Französich erhältlich, aber in zwei Monaten ist es bei Huch ausgeschrieben.

Das nächste gekaufte Spiel meinerseits war Iron Forest. Es ist ein Icecool für Erwachsene, was mich in den Bann zog. Aber auch das war wie so vieles auf der Messe nicht erhältlich. Aber es läuft wohl bei Kickstarter wie auch Anunnaki. Dieses Modell nimmt wohl immer mehr Formen an, denn Kickstarterprojekte waren nicht gerade wenige und eben fast alle in Englisch. 7 Wonders Architecs wanderte noch in meine Tüte, denn das Volk braucht Spiele und die eben für viele.

Iron Forest - Icecool für Große - Foto von Jörn Frenzel

Der zweite Tag gab mir mit Tainted Grail am Anfang echt eine Perle zum Testen. Wenn auch nur das erste Level, aber bei dem Preis? Wann und mit wem soll ich das jemals abspielen? Aber es war erhältlich und ich denke auch bis zum letzten Tag zu einem stolzen Preis. So holte ich mir eben ein Beyond the Sun blind, die Erweiterung zu Fantastsiche Reiche und für meine Tochter Robin Hood. Leider war Die rote Kathedrale auch noch nicht erhältlich, so dass ich am Ende mit knapp 20 Spielen (incl. Erweiterung) Samstag abend nach Hause gefahren bin.

Das alles war irgendwie ungewohnt – weniger Spiele vorhanden, weniger Tage in Essen gesessen, weniger Spiele gekauft und auch weniger Adrenalin im Körper gehabt. Denn irgendwie war es eben bis auf Samstag so leer und fühlte sich komplett anders an als früher. Hoffen wir, das wir im nächsten Jahr wieder unter normalen Zuständen unseren Spaß haben können und es mehr zu kaufen gibt. Aber so kann man das ja die Einkäufe auch aufs Jahr verteilen und hat das bestimmte Kribbeln, wenn ein Paket kommt. Bis dahin bleibt alles anders!blank

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