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Bruno Cathala über sein Brettspiel Five Tribes

Five Tribes - Foto von Days Of Wonder

Traumhaft verzwicktes Arbeiterdeplatzieren

blankBruno, Days of Wonder hat gerade dein Spiel Five Tribes veröffentlicht. Worum geht es in diesem Spiel? Was bedeutet der Titel?
„In diesem Spiel sind die Spieler im Sultanat von Naqala. Das Geschehen spielt im Rahmen der Geschichten aus 1001 Nacht und jeder Spieler versucht, der neue Herrscher des Sultanats zu werden. Dafür muß er die besonderen Fähigkeiten der fünf Stämme der Stadt beherrschen:

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  • Wesire: sehr hilfreich um viel Einfluß zu erlangen;
  • Ältesten: helfen Dir dabei, die mächtigen Djinns zu kontrollieren;
  • Kaufleute: sammeln gute Karten, um am Ende des Spiels viel zu bekommen;
  • Baumeister: so ziemlich der einzige Weg, an Geld zu kommen, in Kombination mit den Plättchen auf dem Brett;
  • Meuchelmörder Ihre Vorzüge überlasse ich Deiner Fantasie.

Somit leitet der Titel eine direkte Verbindung zum Spielmechanismus her.“

Eignen sich denn „orientalische Träume“ als Thema immer noch für ein Brettspiel?
„Na klar – orientalische Träume sind eine gute Thematik für ein Brettspiel: Jeder hat doch schon von den Geschichten aus 1001 Nacht gehört. Es entführt uns in Heldengeschichten, Spannung, farbenfrohe Stimmung und zu mysteriösen Dingen wie Djinns. Es ist eine wilde Welt, die aber nichts mit der Realität zu tun hat, das hilft ’ne Menge.“

Wie denkst du generell über Thematiken? Bist du damit zufrieden mit den Spielthemen oder findest du, dass es an Mut fehlt?
„Mir gefallen tiefergehende Thematiken – sie ermöglichen dir, während des Spiels der Realität zu entfliehen. Und wenn du so viele Spieler wie möglich ansprechen möchtest, dann mußt du deine Geschichte in einem Thema unterbringen, mit dem die meisten etwas anfangen können und das sie verstehen. Deswegen tauchen diese Standardthemen immer wieder auf. Es ist keine Frage des Muts, sondern eine Frage der Notwendigkeit.

Wie setzt Du Deine Geschichte in einen spielbaren Mechanismus um? Was ist an Five Tribes am Spannendsten?
„Die zündende Idee für meine Spielentwicklung bekam ich dadurch, dass ich eigentlich Worker-Placement-Spiele mag. Aber heute langweilen sie mich eher, weil ich zu viele davon gespielt habe. Der Ausgangspunkt war also, kein weiteres Worker-Placement-Spiel zu erfinden, sondern ein ‚Worker-Displacement-Spiel‘.
In Five Tribes stellen die Arbeiter die fünf Stämme dar und sie sind von Anfang an auf dem Brett. Sie gehören jedem Spieler. Aber wenn du am Zug bist, hängt es davon ab, WIE du sie bewegst (genau wie in Mancala) und sie dann vom Brett entfernst (mit dem letzten Plättchen deines Zugs nimmst du alle Figuren der gleichen Farbe wie das, welches du gerade draufgestellt hast), das löst die besonderen Aktionen aus, die du in deinem Zug einsetzen kannst. Das gibt Five Tribes auf jeden Fall eine ganz individuelle Note.“

Für welche Zielgruppe ist Dein Spiel geeignet?
„Ich hoffe, dass es eine große Zielgruppe anspricht. Das Spiel ist für zwei bis vier Spieler ab zehn Jahre geeignet.
Der Spielmechanismus ist einfach zu verstehen. Es zu gewinnen, bedarf es aber einiger Erfahrung. Natürlich wird ein blutiger Anfänger gegen einen erfahrenen Spieler verlieren, aber nach meiner Erfahrung aus Testspielen zeigt sich, dass sogar die verlierenden Spieler stolz auf einige wirklich gute Züge während des Spiels waren. Und jedes Mal wollten sie noch mal spielen – sofort sogar.“

Hast du einige Tipps fürs erste Spielen? Gibt es irgendetwas, was Spieler tun müssen oder vermeiden sollten?
„Die Zugreihenfolge wird jede Runde neu festgelegt, mit einem einfachen Bietsystem. Und mit Geld gewinnt man ebenfalls Punkte. Daraus folgen zwei Tipps:

  • Wenn Du überhaupt nichts während des gesamten Spiels bezahlst, behältst Du zwar Dein Geld, aber es ist keine gute Idee …
  • Zahlst Du bei jedem Zug, um Erster zu sein, zu viel, dann ist das selbstmörderisch.

Und ein weiterer Hinweis: Achte auf Plättchen mit fünf oder mehr Spielfiguren. Das ermöglicht dir unter Umständen wirklich starke Kettenzüge.“

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