Ein bisschen erwachsen sein
Frau Lampertsdörfer, Ihr Spiel Piazza erscheint gerade bei beleduc. Um was geht es thematisch?
„Es geht um das Einkaufen und Bezahlen von Lebensmitteln.“
Wie sind Sie auf dieses Thema gekommen?
„Kinder kaufen gern ein und finden es dann auch toll zu bezahlen. Das ist ein bisschen ‚erwachsen‘.“
Können Sie bitte die wesentlichen beziehungsweise besonderen Mechanismen des Spiels darlegen?
„Im Wesentlichen geht es darum, dass die Kinder je vier Geldchips haben, um damit Lebensmittel zu kaufen. Die Chips zeigen einen, zwei, drei oder vier Punkte. Die Lebensmittel auf dem Spielbrett zeigen ebenfalls diese Punkte. Die Kinder müssen mit Ihrer jeweiligen Spielfigur nun zu dem Nahrungsmittel, das sie kaufen möchten. Ein Chip mit dem entsprechenden Punkt wird dann in Ihren Korb auf das Nahrungsmittel gelegt und ist somit gekauft. Eigentlich ganz einfach, aber es zeigt sich, im Spielverlauf, dass sie gut aufpassen müssen: Welche Nahrungsmittel sie noch benötigen, welche Punktezahlen ihre verbleibenden Chips haben, wo sich das richtige Nahrungsmittel mit der entsprechenden Punktzahl befindet und welchen Weg sie dorthin nehmen sollten. Es gibt also keine besonderen Mechanismen sondern mehr einen besonderen Spielreiz, der sich erst nach der ersten Runde zeigt.“
Kinderspiele haben häufig einen pädagogischen Effekt. Welche Sinne oder Fähigkeiten werden bei Piazza besonders gefordert oder geschult?
„Bei Piazza lernen die Kinder ‚gesunde‘ Lebensmittel kennen und sie müssen aufmerksam sein. Das Spiel fördert erstes Mengenverständnis und einfaches strategisches Denken.“
Was macht für Sie den Reiz aus, Kinderspiele zu entwickeln? Wo sehen Sie den Hauptunterschied im Vergleich zu einem Familienspiel?
„Ich denke Kinderspiele sind oft schwieriger zu entwickeln, als man denkt. Das macht auch den Reiz aus. Manchmal werden Fähigkeiten vorausgesetzt, die die Kinder nicht haben, das zeigt sich dann bei den Tests im Kindergarten. Auch Piazza war am Anfang etwas schwieriger, aber wir haben gemerkt, dass wir es vereinfachen müssen, damit die Kinder nicht überfordert werden und die Lust am Spiel verlieren.
In der Altersgruppe von drei bis fünf Jahren können die Kinder nicht mal eben in der Anleitung nachlesen, wie es weitergeht. Der Ablauf muss einfach zu merken sein. Das ist bei Familienspielen anders, da kann ein Spieler immer noch mal in die Regeln schauen.“
Sie arbeiten in der Produktentwicklung bei beleduc. Ist das für sie als Autorin eine besondere Situation im Vergleich zu Veröffentlichungen bei anderen Verlagen? Vereinfacht oder erschwert das ihre Arbeit als Autorin und Redakteurin?
„Sagen wir es mal so: Ich bin keine Spielautorin, sondern arbeite in der Entwicklung der Firma beleduc. Da hat man zwangsläufig auch eigene Ideen, wenn man ein bisschen kreativ ist. Einen Vergleich zu Veröffentlichungen bei anderen Verlagen habe ich nicht, daher kann ich die Frage diesbezüglich nicht beantworten.“
Werbung
Nach neuen Spielen schauen bei:
Amazon
Spiele-Offensive