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Verleger Daniel Theuerkaufer über seinen Meeple Circus

Brettspiel Dig - Foto von Mangrove Games

DIG und andere Schätze bergen

Daniel, du bist einer der Macher von Meeple Circus. Der Verlag und Vertrieb gehört wiederum zu Board Game Circus. Hierzulande kennen beide Namen bisher in erster Linie Eingeweihte. Kannst du bitte unseren Lesern insbesondere Meeple Circus vorstellen?
„Während Board Game Circus sich den Brettspiel-Dienstleistungen (Übersetzungen, Marketing, Promotion) widmet, haben wir – Spieledesigner Alexander Lauck und ich – Meeple Circus als Verlag mit Inhouse-Vertrieb gegründet. Unser Ziel ist es, sowohl eigene Titel als auch lokalisierte internationale Titel im deutschsprachigen Raum verfügbar zu machen. Mit Meeple Circus wollen wir einen etwas anderen Weg gehen als klassische, große Vertriebe. Wir sind offen für Indie-Titel, Kooperationen, Kleinauflagen und suchen selbst immer wieder die Nähe zu den Spielerinnen und Spielern auf Messen, bei Events, in Brettspiel-Cafés usw. Meeple Circus beschränkt sich nicht darauf, Spiele in die Regale zu bringen, wir wollen sie vor allem erlebbar machen.“

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Wer sind die Personen hinter Meeple Circus?
„Das habe ich eben schon vorweggenommen. Alex ist selbst Spieleautor (The Curse Of The Black Dice, erschienen bei Board & Dice) und lange in der Szene aktiv, unter anderem als Spieleentwickler und Übersetzer. Er geht außerdem dem Beruf des professionellen Nachhilfelehrers für BWL und Mathematik nach. Ich bin gelernter Mediengestalter und seit über einer Dekade Selfmade-Unternehmer. Wir sind in vielen Bereichen ganz unterschiedliche Typen, ergänzen uns aber super.“

An welche Partner richtet ihr euch? Werdet ihr vorrangig eigene Projekte stemmen oder in erster Linie deutscher Partner für ausländische Verlage sein? Gibt es bereits Kooperationen?
„Derzeit sind wir vor allem Partner internationaler Verlage. Wir haben unter anderem die hiesigen Crowdfundingkampagnen für DIG (Mangrove Games) und Stone Daze (Tyto Games) in der Spieleschmiede organisiert, wodurch diese Spiele jetzt in deutscher Sprache über uns in den Verkauf gelangen. Auf der SPIEL‘17 in Essen repräsentieren wir außerdem unsere internationalen Verlagspartner Rule &Make (Australien), Facade Games (USA), Mangrove Games (Frankreich), Team Heldentaufe (wovon ich selbst ein Teil bin) und einige mehr. Auf diese Weise haben wir schon zum Start ein tolles Portfolio. Unsere eigenen Spiele streuen wir ein, wenn es passt, Designs gibt es genug. Aktuell ist unser gemeinsamer Titel Savannah heiß, ein abstraktes Drafting-/Area Control Spiel, mit dem wir derzeit zu den Finalisten eines Autorenwettbewerbes gehören.“

Eines eurer Spiele, die zur Spielemesse 2017 erhältlich sein sollen, wird DIG sein. Kannst du uns bitte kurz erklären, wie ihr zu diesem Projekt gekommen seid und worum es bei diesem Spiel geht?
DIG ist ein einfaches aber spannendes Push-Your-Luck Spiel. Darin begeben sich die SpielerInnen in Stollen, in denen sie nach Juwelen graben. Wer zuerst zehn Juwelen sammeln konnte, gewinnt. Auf dem Weg dahin besteht der Kick immer aus der Frage, ob man das Weitergraben riskieren will oder den Stollen lieber mit dem verlässt, was man bisher gesammelt hat. Denn erst dann ist der Fund wirklich sicher.

Ich habe DIG auf Kickstarter gesehen, als es noch in seiner alten Form präsentiert wurde. Ich hatte sofort das Gefühl, dass dahinter ein tolles Spiel steckt und es dem Autor vor allem an der Erfahrung fehlt, wie man eine Crowdfundingkampagne erfolgreich durchführt. Also sind Alex und ich kurzerhand eingestiegen, haben das Spiel zusammen mit Autor Julien zum Diamanten geschliffen und sowohl auf Kickstarter als auch in der Spieleschmiede erfolgreiche Finanzierungskampagnen gemanagt.“

Mit welchen Mechanismen setzt der Autor dieses Thema um? Was sind für dich die wesentlichsten Abläufe für den Spielspaß?
„Das Graben erfolgt, indem weitere Karten an die Stollen angelegt werden. Deren Effekte können gut oder schlecht ausfallen und theoretisch jederzeit zum Verlust des aktuellen Fortschritts führen. Das Spiel wäre jedoch in meinen Augen öde, wenn es nicht auch jede Menge Werkzeuge gäbe oder die Begleiter, die uns bei diesem Vorhaben unterstützen. Daraus resultiert ein spannendes Spiel, in dem ich mein Glück zwar herausfordern muss, jedoch selbst in der Hand habe, wie fatal es im Ernstfall für mich wird. Genau das mag ich, ich möchte nicht vom Spiel gespielt werden, sondern stets der Lenker meiner Geschicke sein. Wenn sich das erfolgreich mit einem gewissen Glücksfaktor kombinieren lässt, dann gefällt mir ein Spiel besonders gut.“

An welche Zielgruppe richtet sich DIG?
DIG richtet sich an SpielerInnen ab zehn Jahren, die genau wie ich gerne leicht zugängliche Spiele mit einer dennoch attraktiven Spieltiefe mögen. DIG ist durch seine Art und Präsentation ein Familienspiel, das auch Erwachsene begeistert spielen.

Ich würde sagen, dass dieses auf einen Großteil der Titel im Programm von Meeple Circus zutrifft. Denn wir wollen erreichen, dass möglichst viele Menschen Spaß am Hobby und unseren Spielen haben, während wir uns dabei stets vom Einheitsbrei absetzen wollen.“

Gibt es einen Tipp, worauf Spieler speziell in der ersten Partie besonders achten sollten? Gibt es Dinge, die sie unbedingt vermeiden sollten?
DIG ist kein hochstrategisches Spiel, insofern kann man nicht viel falsch machen bzw. merkt sehr schnell, was man besser hätte machen sollen. Es kommt sehr auf den Spielertyp an. Ich zum Beispiel riskiere gerne sehr viel und grabe einfach weiter und weiter, anstatt meine Schäflein ins Trockene zu bringen. Mit dem Resultat, dass ich häufiger mal verliere, was mir gar nichts ausmacht. Sicherer wäre es, gemäßigter vorzugehen und von den ersten gesammelten Schätzen Begleiter anzuwerben, die das Risiko weiterer Grabungen minimieren. Bei der Grabung sollte man sich im wahrsten Sinne des Wortes breit aufstellen, also in mehreren Stollen gleichzeitig graben als nur in einem. Dabei sollte man stets die Mitspieler im Blick behalten und sein Vorgehen auch danach planen, wie weit andere schon die Nase voraus haben.“

Ihr werdet in Essen auf der Spiel ’17 vor Ort sein und DIG und andere Spiele dabei haben. Ist es für Messebesucher sinnvoll, die Spiele reservieren zu lassen?
„Meeple Circus hat einen eigenen Stand (Halle 8, A139), an dem Alex und ich vermutlich rotieren werden. Wir sind zwar messeerfahren, mit einem eigenen Stand feiern wir jedoch Premiere. Mit dabei sind neben DIG natürlich auch die Titel der eigangs erwähnten Kooperationspartner, also Entropy: Worlds Collide, Burger Up und Skyward von Rule & Make, Tortuga 1697 und Salem 1692 (2. Auflage 2017) von Facade Games, Heldentaufe und viele weitere Titel.

Es lohnt sich, diese schon jetzt im Shop vorzubestellen, da wir an Vorbesteller unter Messepreis verkaufen und einige der Titel auch nur per Vorbestellung erhältlich sind. Diese Titel bekommen auf der Messe aufgrund des Platzmangels leider keine Demo-Fläche, wir bringen sie aber mit. Im Shop ist unser aktuelles Portfolio zu sehen und kann dort vorbestellt werden.“blank

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