Brettspiel Auf den Spuren von Marco Polo - Foto von Hans im Glück
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Spielgefühl: Auf den Spuren von Marco Polo

von Bernhard Zaugg
2 Minuten Lesedauer

Die Erwartungen waren wirklich groß: Zum einen stammt Auf den Spuren von Marco Polo (Hans im Glück) von denselben beiden Autoren (Daniele Tascini, Simone Luciani) das grandiose Tzolk’in, das bei uns weiterhin sehr geschätzt wird und entsprechend hoch im Kurs ist. Zum anderen hat die Jury Spiel des Jahres den Titel eben erst auf die Empfehlungsliste für das Kennerspiel des Jahres 2015 gesetzt. Und so haben wir uns kürzlich voller Vorfreude ans Werk und auf die Spuren des legendären China-Reisenden gemacht.

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Auf den Spuren von Marco Polo: ein guter Anfang

Auf den Spuren von Marco Polo - Spielaufbau - Foto von Hans im Glück

Und das Ganze hat sich wirklich gut angelassen. Die Ausstattung des Spiels ist toll, die Grafik prächtig und die Anleitung klar; man versteht rasch, worum es geht, und kann bald einmal loslegen. Und es soll niemand denken, wir seien dem Ganzen nicht gewachsen gewesen, haben wir doch schon ganz andere Hochkaräter angepackt und letztlich problemlos verstanden und gemeistert. Aber bei Auf den Spuren von Marco Polo hat der sprichwörtliche Funken irgendwie nicht so recht auf Anhieb überspringen wollen …

Auf den Spuren von Marco Polo: Danach wurde es öde

Dazu war das Ganze irgendwie zu repetitiv und gleichförmig. Und der Glücksfaktor beim Würfeln ist nicht zu unterschätzen – da hat es beispielsweise bei Bora Bora schon weit elegantere Lösungen gegeben: Der Startspieler der jeweiligen Runde hofft auf hohe Zahlen, um möglichst viel von seiner ersten Aktion profitieren zu können, während für alle nachfolgenden (und auch den Startspieler selber bei seinen späteren Einsätzen) tiefe Zahlen meist besser sind, um geringere Abgaben bezahlen zu müssen.

Weiter scheinen die einzelnen Charaktere nicht alle gleich wertvoll und hilfreich zu sein oder dann sind sie halt unterschiedlich schwer zu spielen. Außerdem sind die großen und kleinen Waren- und Kamelsteine kaum zu unterscheiden (okay, das ist ein Detail, aber ein störendes). Und schlussendlich führen die unterschiedlichen Zielvorgaben und Streckenvarianten dazu, dass man sich auf dem Weg nach Bejing gegenseitig kaum in die Quere kommt.

Ein Brettspiel, das uns zunächst enttäuscht

Auf den Spuren von Marco Polo wird als großer Favorit gehandelt für den Deutschen Spielepreis 2015. Es wird weitherum gerühmt und im selben Atemzug genannt wie beispielsweise Russian Railroads, Terra Mystica oder das bereits genannte Tzolk’in (die mir und uns alle drei sehr gut gefallen). Nur bei uns haben sich noch keine Wellen der Begeisterung erhoben. Aber irgend etwas wird sich die sachkundige Jury ja überlegt haben, als sie dieses Brettspiel auf die Empfehlungsliste gesetzt hat. Und so warten wir gespannt auf die nächste Gelegenheit zum Satteln der Kamele und ob sich da andere Eindrücke einstellen werden als nach der zugegeben nicht allzu aussagekräftigen ersten Partie von Auf den Spuren von Marco Polo.

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