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Spielgefühl: Fabelsaft (Pro)

Fabelsaft - Foto von 2F-Spiele

Rezvolle Idee steht voll im Saft

Fabelsaft von Friedemann Friese ist für mich einer der interessantesten und besten Titel des laufenden Spielejahrganges, soweit ich diesen bisher bereits kennenlernen und selber ausprobieren konnte. Faszinierend finde ich dabei insbesondere die Tatsache, dass Fabelsaft gewissermaßen ein Gegenmodell zum aktuellen Trend der Einwegspiele bietet.

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Einwegspiele sind für mich all jene Spiele, die nach einer ersten Partie entweder überhaupt nicht wiederholt werden können oder zumindest keinen Spaß mehr machen. Und das sind inzwischen einige. Teilweise tragen sie im Titel den Zusatz „Legacy“ oder „Exit„, was aber nicht ausschließlich zu verstehen ist, sondern sich auch aus der Anleitung und dem Ablauf des Spiels ergeben kann (Näheres zum ganzen Phänomen und dessen Problematik folgt demnächst).

Mir persönlich ist der Gedanke ein Graus, ein Spiel nur einmal ausprobieren zu können bzw. dessen Material gar zerstören zu müssen. Umso mehr beeindruckt und begeistert mich Fabelsaft, bei dem die Variabiltät und Weiterentwicklung des Spiels gewissermaßen im Konzept selber verankert ist und das trotzdem beliebig oft wiederholt werden kann.

Insofern stimme ich ohne Weiteres mit den Ersteindrücken meines Kollegen Michael Weber überein. Seine Beurteilung deckt sich auch absolut mit meinen Einschätzungen, der bereits erstaunlich zahlreichen Partien, die es in meinen Runden bei/mit Fabelsaft bereits gegeben hat. Einzig unsere Schlussfolgerungen verlaufen genau diametral in unterschiedliche Richtungen.

Fabelsaft gewinnt mit steigener Partienzahl an Reiz

Während Michael festhält, dass das Spiel rasch seinen Reiz verliere und auf Dauer etwas lahm werde, resultiert bei uns der Spielreiz gerade aus einer Abfolge verschiedener Partien, bei denen stets mit der Auslage der vorangehenden weitergefahren wurde. Auf diese Weise kann meines Erachtens am besten die Entwicklung miterlebt werden, die dem Spielprinzip von Fabelsaft mit dem Verschwinden alter und dem Auftauchen neuer Aktionskarten zugrundeliegt.

Da gibt es Phasen mit Früchteüberschuss und solche, bei denen um jeden Saftbestandteil gekämpft werden muss. Teilweise herrscht eine relativ aggressive Grundstimmung mit viel Interaktion und Kartenklau unter den Teilnehmenden und dann lässt man sich gegenseitig wieder in Ruhe und versucht einfach möglichst schnell seine Säfte brauen zu können.

Das alles ist überaus abwechslungsreich und interessant – so sehr, dass wir einmal zum Abschluss eines Spielabends noch rasch etwas Kürzeres spielen wollten und dann nach einer Partie Fabelsaft noch eine Revancherunde und gleich nochmals eine und noch viele weitere folgen ließen. Wir waren absolut beeindruckt und begeistert und stoppten erst, als wir kurz vor Sonnenaufgang wirklich nicht mehr weiterfahren konnten, weil die ersten Verpflichtungen des neuen Tages auf uns warteten. So etwas wäre aufgrund der Erkenntnisse und Empfehlungen von Michael nie Tatsache gworden …  😉blank

Spielanleitung zu Fabelsaft

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